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Und Gott sprach: Na, wer bist denn du?

Während der Mensch, von welcher Weltmacht auch immer ins All geschossen, den blauen Planeten streichelt, stellt sich uns die Frage: Würde der Erde etwas fehlen, gäbe es unsere Spezies nicht?

Zu dumm, dass die Erde keine Antwort gibt, so scheint es uns zumindest, den „Kulturwesen“.

 

Was wäre, wenn der Schöpfungsbericht mit diesen Worten geendet hätte: „Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es. Gott machte alle Arten von Tieren (…). Gott sah, dass es gut war.“ (Gen 1,24f)

Damit Schluss in Sachen Schöpfung, es war doch gut! Den folgenden Akt Gottes hätte es dann nicht gegeben: „Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen…“ (Gen 1,26)

Hätten die Tiere des Feldes, das Vieh und die Kriechtiere auf dem Erdboden, sich beschwert: Hallo da oben, so geht das nicht, da muss doch noch der Mensch her? Nein, sicher nicht; wie auch, sie wussten doch nichts vom Menschen, wie sollte ihnen da etwas fehlen?

 

Tiere, Pflanzen und Co. brauchen den Menschen nicht wirklich. Für sie ist er entbehrlich, verzichtbar, einfach unnütz. Der Mensch stört diese Natur.

 

Schmerzt diese Feststellung des Menschen Selbstverständnis? Während wir uns die Krone der Schöpfung, vor uns verneigend, unablässig selbst aufsetzen, käme wohl nur ein Phantomschmerz in Betracht.

 

Gesetzt den Fall aber, Gott wäre nach der Schöpfung der Tierwelt – die fand er ja bereits gut- einfach gegangen, das All ist ja groß genug, während still – in Raum und Zeit- unbemerkt vom Schöpfungswillen Gottes der Zufall zugelangt hätte und den Menschen Stufe um Stufe entwickelt hätte, durch viel Fleisch essen für das Gehirn und ein bisschen aufrechten Gang üben Jahrtausende lang, was wäre dann? Mensch ja, aber Gott ohne Abbild?

Klar, alles nur Spekulation!

Nun, es hätte ja auch so weitergehen können: Gott wäre auf seinen Ausschweifungen über das Zufallsprodukt seiner Schöpfung, den Menschen, gestolpert: „Na, wer bist denn du?“ Und er würde dann den Menschen beobachten, hören wie er sich veräußert, ihn riechen wollen, sein Verhalten zueinander studieren und er würde ihn liebgewinnen.

Gott, von seinen Gefühlen überwältigt, würde sagen: Mensch, ich habe dich nicht kommen sehen, aber ich liebe dich, du bist mir so ähnlich, du wunderbare Krone meiner Schöpfung, ich passe auf dich auf.

Gott wäre mit seiner Liebe zum Menschen so inmitten der Welt, nicht weltfremd! Gott ist klar, Liebe bringt auch Angst zur Welt. So streichelt er den Menschen über den Kopf; und Gott sprach: „Geliebter Mensch, du bist auf dem besten Weg dich selbst abzuschaffen!“ Klar, Fiktion? Aber wie passen Mensch und der „Rest“ zusammen?

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