Offenbarung, Gott hat alles gesagt!
Nichts Neues ist zu erwarten die Offenbarung Gottes in dieser Welt betreffend, abgesehen von der subjektiv (persönlich) erlebbaren Gottesberührung. Der Hebräerbrief beginnt: „Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn.“ (Hebr 1,1f.)
Insofern gibt es zu diesem Thema auch auf dieser Seite der Kirchenzeitung nichts Neues zu berichten. Also, alles zu diesem Thema ist längst schon gesagt, „wenn auch noch nicht von mir“, eine Bemerkung, mit der besonders im katholischen Umfeld einige Redebeiträge „verdeckt“ beginnen!
Das erfahren Sie in diesen Zeilen z.B. auch nicht: Die Komprimierung dessen, was bisher die Welt schon zum Thema Offenbarung gehört und geschrieben hat, noch neue Kurzformeln des Glaubens verdichtet aus der Offenbarungsgeschichte. Auch werden hier keine neuen Erkenntnisse über die Offenbarung Gottes erörtert, und schon gar nicht unterschiedliche Auffassungen von Offenbarung (in den Weltreligionen) miteinander in einen Dialog geführt. Sodann werden hier auch keine Privatoffenbarungen zum Besten gegeben, oder neue Interpretationen des bisher Interpretierten.
Sie erfahren also nichts Neues. Trotzdem lesen Sie ruhig weiter, denn auch das folgende ist schon x-mal gesagt worden:
Sprechen Sie von der Offenbarung Gottes nicht zu vertraut. Denn was zu vertraut daherkommt, läuft Gefahr, nur oberflächlich -da gewohnt- Beachtung und Wertschätzung zu finden.
Offenbarung, damit wir verstehen!
Es ist nicht selbstverständlich, dass Gott mit uns Menschen etwas zu tun haben will! Ebenfalls ist es nicht gewöhnlich, dass das Interesse Gottes an uns Spuren in der Geschichte hinterlassen hat. Die Offenbarung Gottes ist in Raum und Zeit geschehen. Aus menschlicher Sicht könnte festgestellt werden: Das war mutig!
So verbindet die Heilige Schrift mit der Offenbarung u.a. das Zelt, Bäume, Wohnhäuser, Brunnen, Tore und ähnliche alltägliche Knotenpunkte menschlicher Kommunikation. Die Schöpfung an sich ist Offenbarungsort Gottes, wie auch einzelne ihrer Phänomene, z. B. Licht, Blitze oder Strahlen, verhüllende Wolken oder herausragende Naturereignisse. Die „dichteste“ Offenbarung Gottes ist seine Menschwerdung in Jesus Christus.
Gottes Offenbarwerdung bedient sich so der Kommunikationsformen, die der Mensch aufgrund seiner Erfahrung aus der ihm zugänglichen zwischenmenschlichen Kommunikation, entschlüsseln kann. Würde Gott in „seiner“ Sprache sprechen, wir würden nichts verstehen; uns „seine“ Bilder zeigen, wir würden nichts erkennen.
Offenbarung und Du!
Das nun Folgende ist auch nicht neu: Unsererseits tut es gut, von der Offenbarung ganz persönlich und verdichtet so zu sprechen, dass nach wenigen Minuten das Gefühl aufkommen kann, etwas Spürbares von der Offenbarung Gottes in Wort und Emotion gebracht, vielleicht sogar staunend Lust auf mehr geweckt zu haben.
Einem so Offenbarwerden, geht die Offenbarung Gottes voraus. Offenbarung auf den Punkt gebracht: Unserer Offenbarung geht die Offenbarung voraus.
Etwas Neues für Sie wäre vielleicht: Sich selbst zuzuhören, wenn Sie anderen von Ihrer Offenbarung der Offenbarung erzählen.