Keiner konnte es ahnen. Wer also konnte es dann wissen. Niemand hat es im Experiment angesetzt. Ein Training dafür gab und gibt es auch nicht.
Denn bisher erlebte man nur die Zeit, einfach Zeit, vergehend, jeden Tag neu. Sie wurde erfahren, zerrann oft schmerzlich zwischen den Händen und war die einzige Möglichkeit des Menschen, da zu sein. Anders als in Zeit war nichts und niemand zu haben.
Die Ewigkeit war dagegen nur gedacht, jenseits der Realität, die Welt der Philosophen, Theologen und Träumer unter einem antiken Götterhimmel, der wahlweise auch mal leer war.
Und jetzt sollte es anders sein, da kommt jemand aus der Ewigkeit zurück, erst gekreuzigt, tot, abgelebt und nun wieder unter den Lebenden, rechtzeitig mitten am Tag. Und da war nur eine Kleinigkeit anders, eine Verwechslung hielt es für die Ewigkeit fest, „er war doch nicht der Gärtner“. Thomas, ich hätte auch gezweifelt, hätte sehen wollen, mindestens ein Indiz gefordert. Und wenn mir passiert wäre, was dir passierte, dann hätte ich zwar nicht wirklich verstanden, aber ein ungefähres Gefühl dafür bekommen, dass Ewigkeit und Zeit gleichzeitig unzeitig ist.
Und würde mich jemand fragen, wie das geht, ich käme in Erklärungsnot, Thomas, und noch heftiger, wenn er mir jetzt seine durchbohrte Handwurzel hinhalten würde, wenn er jetzt käme, einfach so, während ich in der Kirchenzeitung blättere und zu mir sagen würde: „Ich bin es“, ich würde freundlich bleiben und die Frage runterschlucken: „Können Sie sich ausweisen?“
So ist eben Thomas, oder wie die alle heißen.