Besonders gestern knubbelte es sich in unserer Stadt. Diese Knubbel bildeten sich scheinbar planlos und tauchten auf vor Geschäften, Einrichtungen der RWTH und Kneipen.
Einige in diesen Knubbeln tauchten fast nackt unter in den Aachener Brunnen oder tauchten, natürlich bekleidet in das Marktleben vor dem Rathaus ein und verschenkten Rosen an Passanten.
Andere Knubbel auf dem Katschhof und dem Münsterplatz ließen die Vorbeikommenden eintauchen in eine eigentümlich Akrobatik zwischen Bierkisten stapeln und Kleidungsstücke aneinander knoten.
So mancher Aachener blieb stehen und schaute diesem Treiben wohlwollend zu, gab lächelnd Auskunft und ließ sich mit leicht abgedrehten Erstsemestern, gerne fotografieren. Gott sei Dank gab es in diesem Jahr auch nicht so viele Scherben auf dem Pflaster unserer Plätze und Straßen, wie es bedauerliche Weise in vergangenen Jahren der Fall war.
Tags zuvor tauchten die Erstsemester am Ende der Ära unseres Oberbürgermeisters vor ihm -von der Stadt zur Begrüßung eingeladen- im Rathaussaal auf. Vertreter der Stadt gaben hier der Stadt ihr Gesicht und schauten in die Gesichter dieser vielen jungen Persönlichkeiten, die mit diesem WS ihr Studium in der Stadt der Wissenschaft beginnen, und nun mit ihren Gesichtern wiederum unserer Stadt ihr Gesicht geben.
Anschließend tauchten dann knapp 200 Studierende ab in Richtung Dom, denn auch der Dom wollte den Neuen sein „Hallo“ sagen. Das kann der Dom, Hallo sagen, denn keiner wird ernsthaft behaupten, dass der Dom nicht für sich selbst spricht. Aber manchmal leiht er sich dann doch auch die Stimmen andere. So wurde im Namen des Bischofs und des Domkapitels begrüß, der neue Hochschulpfarrer Ch. Simonsen warb für die Katholische Hochschulgemeinde und der Chor der KHG brachte unsere Kathedrale zum klingen. Aber das „Hallo“ des Domes hatte mehr zu bieten, eben sich selbst. So wurde das Gotteshaus vor den neuen Studies entfaltet als ein Ort der nicht nur Mittelpunkt und Puls unserer Stadt ist, sondern auch ein Ort der relevant ist für die zukünftige Lebensqualität dieser Neuankömmlinge.
Dieser Ort lädt ein zum Staunen, möchte in seiner Bedeutungsvielfalt entfaltet werden, ist Raum der Stille und Meditation und leugnet auch nicht, dass in ihm Gott gefeiert werden will. Und an den Gesichtern und in den Augen der jungen Menschen war abzulesen wie wohlwollend sie dieses Hallo des Domes an- und aufnahmen.
So begrüßte das Gemeinwohl ihre neuen Bürgerinnen und Bürger und die Studierenden ihre Wissenschaftsstadt. Und es wird sich wieder einmal herausstellen, dass nach aller besonderen Begrüßung der dann folgende Alltag von den Gesichtern lebt, die sich sehen lassen, auch im Dom. Ein herzliches Hallo und Willkommen Ihnen, den neuen Studierenden! Sie sind eine Bereicherung!