Ganz knapp werden im Evangelium zwei Persönlichkeiten charakterisiert, Maria und Martha. Der Hintergrund dieser Einschätzung ist das Verhalten der beiden Frauen anlässlich des unerwarteten Besuches Jesu. Genau genommen wird der Leser dieses Textes selbst Zeuge einer Klage, konkreter hingeschaut aber werden wir auch hineingenommen in die Beurteilung dieser Situation.
Einschätzende und Klagende in einer Person ist erst einmal Martha, die Beklagte ist Maria und der Beurteilende soll Jesus sein. Jedoch ist nicht nur Jesus Beurteilender, auch wir Leser werden herangezogen. Der Sachverhalt: Maria hört zu, Martha kümmert sich (arbeitet). Frage: Wer verhält sich auf Jesus bezogen angemessen?
Diese Frage können wir aktualisieren, in dem wir die Verhaltensmerkmale der Frauen etwas mehr auf den Punkt bringen, um uns dann selber dieser Frage zu stellen: Was für ein Typ bin ich eigentlich? Eher ein Maria- oder doch mehr ein Marthatyp?
Also, diese zwei Typen auf den Punkt gebracht:
- Maria nimmt sich Zeit und hört zu. Das Wort Jesu ist ihr wichtig. Sie ist gesammelt, konzentriert und geht im Hören auf. So kann sie auch mal Anforderungen, Verpflichtungen und Erwartungen anderer außen vor lassen. Maria spürt, dass ihr Zuhören nicht folgenlos bleiben wird. Das Wort rüttelt an ihr und sie lässt es zu!
- Martha investiert Zeit und organisiert. Das Wort Jesu bekommt sie nur am Rande mit. Sie ist außer sich, organisiert und geht im Handeln auf. So stellt sie sich den Anforderungen, kommt ihrer Verpflichtung als Gastgeberin nach und erfüllt alle Erwartungen. Martha spürt wie wichtig der Besuch Jesu für ihr Haus ist. Für das Wort hat sie nun wirklich keine Zeit, der Gast geht vor. Wenn alles gerichtet ist, dann wird sie wohl auch mehr Zeit haben Worten zu folgen!
Und, bezogen auf Ihre Jesusbeziehung: Sind Sie eher ein Maria- oder ein Marthatyp? Testen Sie mal, so viel Zeit muss sein in Sachen Jesusbeziehung.