Eigentlich bist du als Muslim geboren, sagt er, sagt der Muslim, zu mir, der ich mich zu Christus bekenne. Ist schon heftig, eigentlich ein verlorener Muslim, sprich ein Christ zu sein. Lässt Wut aufkommen – und wohin damit.
Ein Muslim, musste ich kontern, kommt nicht in den Himmel, zumindest nicht in den, an dem ich anstehen darf. Lässt Wut aufkommen – und wohin soll er damit.
Das haben wir uns gesagt, so unhöflich konnten wir sein. Denn uns verbindet Freundschaft, die Verschiedenheit trennt uns nicht, lässt uns aber auch nicht eins sein.
Wir diskutierten, erzählten, erklärten, ließen Gefühle zu und treffen uns immer wieder neu. Wir wollen das Schwierige nicht verschweigen, was auch wehtun kann, „verbindet“ es doch so unsere Verschiedenheit in Freundschaft.
Deshalb sprechen wir, können auch nicht mehr aufhören, einmal das Verschiedene gehört, ernst und angenommen müssen wir es immer wieder über die Brücke des Sprechens tragen, hin und her, um beieinander zu bleiben und nicht zu verfolgen.