Erlauben Sie mir eine persönliche Frage: „Lassen Sie sich von anderen etwas sagen?“ Damit könnten Menschen gemeint sein aus Ihrer Umgebung, Menschen mit hoher Lebenserfahrung, gebildeter als Sie oder mächtiger. Das könnten Kollegen sein, die Nachbarin, eine zufälliger Gesprächspartner oder jemand aus der eigenen Familie.
„Wie, der will mir etwas sagen, von dem lasse ich mir schon gar nichts sagen!“ Solche Formulierungen sind uns nicht wirklich fremd. Sich etwas sagen lassen, kann belehrend klingen, besserwisserisch und überheblich!
Anders klingt die „Belehrung“ in dem Dialog des Evangeliums. Johannes der Täufer lässt sich von Jesus etwas sagen. Gegen seine ursprüngliche Einschätzung versteht Johannes die Intervention Jesu und lässt sich des Besseren belehren und tauft Jesus. Getauft zu sein bedeutet für Jesus sich selbst in eine ihm wichtige Tradition zu stellen. Getauft werden bedeutet im Christentum immer auch selber Teil einer Tradition zu werden. Wir als Getaufte sollten uns dessen immer wieder dankbar bewusst sein.
In die Tradition unserer katholischen Kirche hinein getauft zu sein bedeutet aber nicht ständiges Verharren im Vergangenen, sondern auf dieser Tradition aufruhend Kirche lebensnah gestalten. Taufe ist kein vergänglicher Augenblick, sondern ein sich selbst immer wieder reproduzierender Istzustand. Getauft sind wir „ein für allemal“ in die Aktualität so wie sie uns begegnet! Konkret: Mit Freude und Gottvertrauen täglich neu unserer Kirche ein Gesicht geben.