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Synodalität unter bewölktem Himmel

Wer im kirchlichen Diskurs den Begriff Synodalität verwendet, der sollte auch bereit sein, blitzschnell Rechenschaft über dessen Deutung abzugeben.

Denn wie der Donner auf den Blitz folgt, so bringt die kirchliche Großwetterlage wenig zeitversetzt verschiedene, kaum einzufangende Interpretationen dieses Begriffes hervor. Da viele der an einem solchen Diskurs um die Synodalität Beteiligten als auch Umherstehende sich die Freiheit einer subjektiven Interpretation gönnen, entsteht ein Sprachengewirr um das, was Synodalität eigentlich sein könnte bzw. definitiv zu sein hätte.

Es gibt keine „offizielle“ Definition des Begriffes Synodalität. Der Begriff der „Synode“ ist zwar kirchenrechtlich definiert, wird aber auch darüber hinaus interpretiert. Der Begriff „Synodaler Weg“ seinerseits wird aus einer noch zu gestaltenden Zukunft heraus seine Definition finden. Eines allerdings scheint evident: Die gemeinsame Wortsilbe „syn“ ist der Schlüssel zur Intention all dieser sowie analoger Terminologien.

Allgemein ist die Herkunft der Silbe „syn“ aus dem Altgriechischen von „σύν“‎ anerkannt, was ihrer Natur nach übersetzt so viel bedeutet wie zusammen, gemeinsam und zugleich.

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Das müssen Sie lesen

Dieses Evangelium macht stark! Eine kanaanäische Frau bittet den Meister um Hilfe. Jesus aber ist abgeneigt, da überzeugt nur einem Volk die Liebe Gottes zusagen zu können, Israel.

Auftritt der Jünger: Die empfehlen diese ungläubige Frau fortzuschicken.

Hätte Jesus auf sie gehört, dann wäre eine Sensation in der frühen Gestaltwerdung unserer Kirche ausgeblieben. „Gott sei Dank“, Jesus folgte ihrem Rat nicht.  Stattdessen lässt er sich von dieser Frau hinterfragen. Daran wurde offenbar, was es heißt, der Sohn Gottes wurde Mensch: Er wurde ein Lernender. Denn der Sohn Gottes korrigierte seine als richtig erachtete, und scheinbar mit der Tradition belegte Erkenntnis.

Dieses Evangelium kann nicht oft genug gelesen werden. Nicht weil die Sensation der lernende Jesus ist, sondern weil die Sensation die ungebrochene Kraft dieser Botschaft ist.

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Worte wie Unkraut

In den Blumenkästen meines „hängenden Gartens“, auch Balkon genannt, zeigten sich mit dem Frühling zarte Triebe, die allerdings noch nicht erkennen ließen, was sie mal werden würden.

Nun ist viel Kraut eindeutig, die Erdbeeren sind schon geerntet, die Tomaten schicken sich an rot zu werden und die Kräuter verströmen Düfte.

Zu den gewollten mogeln sich Pflänzchen, die selbst eine App zur Pflanzenerkennung auf meinem Handy vorgibt nicht zu kennen.

Aber schon im Vorjahr hatte ich diesen Pflänzchen, auch Unkraut genannt, eine Chance gegeben. Schließlich wollen auch diese weniger prachtvollen Pflanzen mit Recht gesehen werden. Hier ist Achtsamkeit angesagt mit Blick auf den botanischen Reichtum der Schöpfung!

Zu der mahnt auch das Evangelium. „Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. (…)  Da fragten die Knechte den Herrn: Sollen wir es ausreißen? Er entgegnete: Nein, lasst beides wachsen bis zur Ernte und dann…“ (Vgl.: Mt 13, 26ff).

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Ein Talent ewiges Leben

Jeder stellt sich irgendwann die Frage nach dem Sinn des eigenen Lebens, aber dies nicht ständig, da sie so mächtig daherkommt. Trotzdem ist sie viel öfters präsent, allerdings in „kleinere“ Fragen verpackt, wie: Was kann vom nächsten Lebensjahr oder Lebensabschnitt erwartet werden, wird Anerkennung verlässlich bleibt, wie anhaltend sind wichtige Beziehungen, oder wie passen Selbstverwirklichung und Verantwortung langfristig zusammen.

Neben der Sinnfrage lauert die Frage, was eigentlich „hinter“ dem Leben passiert. Manche antworten darauf: „Da ist nichts“ oder „da ist etwas wie Gott“, oder „da holt mich das Rieseneichhörnchen“. Wenn jemand mit dieser Frage noch weiter geht, und die Frage nach dem ewigen Leben ins Spiel bringt, dann wird er oft belächelt und als weltfremd diskreditiert.

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Sie und Jesus aktuell

An diesem Sonntag können uns zwei gute Nachrichten, sehr vertraute Evangelien begegnen. Die eine berichtet von Jesus und den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus (Lk 24, 13–35), die andere vom unerwarteten Fischfang auf das Wort Jesu hin (Joh 21, 1–14).

Ein Verhalten verbindet beide Botschaften: Jesus mischt sich ungefragt in konkrete Lebenssituationen der Jünger ein. Einmal tut er das als Fragender auf dem Weg zweier Jünger nach Emmaus. An anderer Stelle als „Fachmann“ in das Handwerk seiner Jünger, den Profifischern.

In beiden Situationen führt die unaufgeforderte Gegenwart Jesu zu einer Veränderung, einer Verbesserung, einer erweiterten Einsicht und somit auch zu mehr Glaube aufgrund verbesserter Lebensqualität.

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Lichtblicke

Deckt Ihre Erfahrung eigentlich diese biblische Aussage?

„Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.“ (Vgl.: Mt 10,26) Etwas anders gefragt: Können Sie bestätigen das alles, selbst das in der dunkelsten Ecke Geschehene irgendwie doch ans Licht kommt. Also letztlich bleibt nichts vorborgen, ob nun Korruption, Seilschaften, Protektionismus, das Prinzip „eine Hand wäscht die andere“, Bestechung oder „nur“ die üble Nachrede hinter vorgehaltener Hand.
Vielleicht mag das im Himmel alles „durchsichtig“ werden, aber hier unten, so unter uns? Da (meinen wir zu) wissen wir oft von Machenschaft, dunklen Geschäften oder vermuten nur „das da was nicht mit rechten Dingen zugeht“.

Besonders sensibel werden wir, wenn wir meinen durch irgendwelche dubiosen Vorgänge einen persönlichen Nachteil zu haben. So wird die Forderung laut, dass „etwas“ an die Öffentlichkeit gehört, damit wir unser Recht bekommen, mindesten aber auch den Vorteil, den der „Andere“ für sich ermöglicht (erschlichen) hat.

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Von innen erregt

Tränen hier und da: Weil „aua das tat weh“, oder „hurra welche Freude“. Weil Absturz der Finanzen, oder zerbrochene Liebe. Weil bestandene Prüfung, melancholischer Film, oder eskalierter Streit. Tränen hier und da. Von diesen Tränen oft umgeben steht er da, der Mensch, der weint!

Der Mensch, der weint, weil ein Mensch auf dieser Welt, von dem er vielleicht nur gehört hat, verloren gegangen ist. Er steht da, der Mensch, der weint, weil er einen ganz nahen Menschen hat loslassen müssen. Die Tränen dieser Menschen fließen nach innen bevor sie Wangen berühren. Seht den Menschen, der weint, Jesus von Nazareth.

Die emotionale Mitte des Evangeliums vom 5. Fastensonntag ist Jesus der im „Innersten erregt und erschüttert“ weint. Jesus weint, weil ein Mensch verloren gegangen ist. Im Evangelium trägt „sein“ Mensch, stellvertretend für all die Menschen, die auch Ihnen und mir verloren gegangen sind, den Namen Lazarus.

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Du, meine Wüste

Jesus wurde vom Geist in die Wüste geführt“ (Vgl.: Mt 4, 1). So beginnt das Evangelium des 1. Sonntags in der Fastenzeit.

Bleiben wir als Hörer an diesen Worten hängen, denn gerufen sind wir  ja in die Nachfolge Jesus, und das bedeutet: Mit ihm ab in die Wüste. Wüste wird damals wie heute als ein primär lebensfeindlicher Raum erfahren. Jesus hat diesen Raum real erlebt. Jeder der ihm dorthin nachfolgen will kann sich heute in einer Wüste aufhalten. Doch nur die wenigsten der Leser dieser Zeilen haben aktuell die Gelegenheit Wüste live zu erleben.

Hier kann es nur ein „Gedankenspiel“ sein, die Wüste zu suchen, jene Orte also, an denen Jesus selbst Wüste, lebensfeindliches erfahren hat. Der erste Ort war seine Geburtsstadt, in der er von weltlicher Macht verfolgt wurde. Jesus hat weiter über sein ganzes irdisches Dasein verteilt Wüstenorte erfahren: In den Anfeindungen durch Religionsführer, der Teilnahmslosigkeit im Schlaf seiner Vertrauten, dem Verrat durch seine Jünger, sowie in seinen einsamen Stürzen unter das Kreuz.

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Des Synodalen Weges Besonderheit

„Weiter ist der Mensch seit ein Gespräch er ist“[1].

Mit der ersten von mir angedachten Struktur war ich geneigt, diesem Artikel die öffentlich bekannte Kritik an dem Unternehmen Synodaler Weg voranzustellen, sowie meinerseits eine kurze Einschätzung bezüglich der Kritiker selbst zu geben.
Ich habe mich dann aber entschieden, nicht mit dieser Kritik zu starten, die geäussert wurde und wird von Kardinälen, Bischöfen und anderen Lageristen, welche nicht nur dem sogenannten rechten Flügel in Kirche und Gesellschaft zugeordnet werden, was auch immer das konkret heissen mag.
Mit einem solchen Start wäre ich genau in die Falle getappt, die ich mit diesem Artikel versuche ein wenig aufzudecken, nämlich vorhandene Fronten, wie die der „Anhänger von … zu sein“ nicht weiter festschreiben zu wollen, beziehungsweise die Lageristen, welche die eine oder andere Wahrheit einzig für sich reklamieren, in ihren Lagern nicht weiter wegzuschließen.
So beginne ich „vorurteilsfreier“ mit Kurzinformationen zum Skelett des Synodalen Weges, der initiiert wird von der Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

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Der Synodale Weg

Hintergründe, Fallstricke und Perspektiven

„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände. Ist doch ihre eigene Gemeinschaft aus Menschen gebildet, die, in Christus geeint, vom Heiligen Geist auf ihrer Pilgerschaft zum Reich des Vaters geleitet werden und eine Heilsbotschaft empfangen haben, die allen auszurichten ist. Darum erfährt diese Gemeinschaft sich mit der Menschheit und ihrer Geschichte wirklich engstens verbunden.“[1]

Die ersten Sätze eines Artikels entscheiden oft darüber, ob er sich weiterlesen lässt oder ob er überschlagen wird. Zu dem kontrovers betrachteten Thema Synodaler Weg ist deshalb zu bedenken, ob man zuerst die Argumente bzw. Gefühle der Befürworter anspricht oder die der Gegner? Gelten den Zweiflern die ersten Worte oder den Enthusiasten, den Juristen oder den Pastoralen?

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