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Schlaf

Faxbox-Predigt zum 25.06.2000

Die heutige Predigt greift zu Beginn ein Thema auf, mit dem ein Prediger/ eine Predigerin in der Regel nicht während seiner Predigt konfrontiert sein möchte, nämlich das Thema „Schlaf“.

Schlafen muß jeder Mensch, fehlender Schlaf schwächt, zu viel Schlaf macht (angeblich) müde. Im Straßenverkehr zu schlafen kann tödlich sein. Die Zeit zu verschlafen hat zur Folge „out“ zu sein. Wer zu wenig schläft kann nicht schön werden und ganz allgemein gilt, wer schläft sündigt nicht! Und wenn sie jetzt zu schlafen beginnen, könnten sie etwas verpassen.

Das Thema Schlaf hat in vielerlei Weise Eingang gefunden in unsere Umgangssprache und berichtet so, nicht immer ganz nachvollziehbar, von Alltagserfahrungen. „Er schläft den Schlaf des Gerechten“! Hier wird der sanfte Schlaf in Verbindung gebracht mit einem Menschen, der in seinem Handeln als guter und gerechter Mensch anerkannt ist. „Ihm ist das wie im Schlaf zugeflogen“! Diese Formulierung greift, eher etwas neidisch, den Verdienst materieller Art auf, den ein Mensch ohne größeres dazutun wie von selbst erworben hat. Während das Wort Schlaf in Verbindung mit einem Fluch eher quälende Schlaflosigkeit einem anderen wünscht, auf Grund eines nicht geahndetem schuldhaften Fehlverhaltens seinerseits. „Möge deine Tat dich im Schlaf verfolgen!“

Ganz allgemein und eher indirekt wird der Schlaf eines Menschen angesprochen in den geflügelten Wort: „Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen!“ Den Charakter eines Vorwurfes, bezogen auf eine ungeklärte zwischenmenschliche Beziehung hat diese Redensart:“ Du hast mich um meinen Schlaf gebracht!“ Soviel zum Thema Schlaf im allgemeinen Verständnis unserer Umgangssprache.

Ebenfalls vom Schlaf und hier ganz konkret spricht das heutige Evangelium. Am Beginn eines neuen Sinnabschnittes des Evangelium nach Markus wird von einem aufkommenden Sturm berichtet: „Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so daß es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten Ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, daß wir zugrunde gehen?“

Was verbirgt sich hinter diesem Vorwurf. Sicherlich nicht der Protest der Jünger, Jesus würde zum falschen Augenblick einen Schönheitsschlafe absolvieren. Vielleicht aber klingt in dem Aufschrei der Jünger der Ärger über ihren Meister mit, der sich selbst noch in kritischen Situationen den Schlaf des Gerechten gönnt, oder sogar die Gelassenheit dessen, dem im Schlaf letztlich doch alles zur positiven Wende zufällt und so von sich behaupten kann: ein gutes Gewissen ist halt ein sanftes Ruhekissen . Hat dieser Jesus nicht so manchen auch um seinen wohl verdienten Schlaf gebracht, weil sie sich mit einem Mann auseinander setzen müssen der von sich behauptet in besonderer Weise göttlichen Ursprungs zu sein, was dann auch eher oberflächlich und unreflektiert in den Vorwurf münden kann: „Möge das, was der uns allen zugemutet hast, auch dich ihm im Schlaf verfolgen“.

Das was die Junger Jesu aber in diesem Augenblick wahrnehmen sieht nach einem ünbekümmerten Schlaf zur ungünstigsten Zeit aus. Somit aber ist für uns als Betrachter in dieser Situation nachvollziehbar, daß die Jünger ganz aus dem Häuschen sind vor Angst und mit Recht fordern: Schlaf nicht Jesus, welchen Schlaf auch immer, und sei wach für uns, aufstehen ist angesagt, rette uns.

Nun ein Zeitsprung! Knapp 2000 Jahre später, anderer Ort, vergleichbare Situation! Wer rettet uns? Ein Bitte, sehnsüchtiges Flehen, verzweifelter Aufschrei verweht ungehört in der gleißenden Hitze am Horn von Afrika!

Sehr still und nachdenklich müssen wir die in der Presse sehr wenig beachtete Tatsache zur Kenntnis nehmen, daß in dem Grenzkrieg zwischen den afrikanischen Staaten Äthiopiens und Eritreas, Mesfin und Woldensae in den vergangenen 2 Jahren schätzungsweise 120.000 Menschen als Todesopfer zu beklagen sind. Im Vergleich bedeutet das auf deutschen Maßstab übertragen, in einer Stadt wie Bremerhaven, Heilbronn, Remscheid oder Ulm würden alle Bewohner ausradiert.

Wer rettet uns? Ein Bitte, sehnsüchtiges Flehen, verzweifelter Aufschrei verweht ungehört in der gleißenden Hitze am Horn von Afrika!

Wer rettet uns? Eine Bitte, sehnsüchtiges Flehen, verzweifelter Aufschrei erstickt in einem Kühllastwagen im britischen Dover!

Am vergangenen Montag machen britische Zollbeamte einen grausamen Fund. In einem Kühlcontainer finden sie 60 zusammengekauerte Menschen, 58 von ihnen tot, 54 Männer und 4 Frauen. Nur zwei Menschen haben diese „Reise in ein neues Leben“ überlebt, allen anderen konnte keiner mehr helfen!

Wer rettet uns? Eine Bitte, sehnsüchtiges Flehen, verzweifelter Aufschrei erstickt in einem Kühllastwagen im britischen Dover!

Wer hat da geschlafen? Wer hat nicht sehen, nicht wahrhaben wollen? Wer hat da selbstherrlich Menschen in den Tod geschickt? Wer hat da die Augen gleichgültig verschlossen und sich dem Schönheitsschlaf hingegeben?

Wer hat sein Haupt auf das Ruhekissen eines guten Gewissens gelegt?

Du Jesus, hast du da wieder geschlafen, ja sogar verschlafen? Hörtest du die Bitten, die Schreie, die Verzweifelung dieser Menschen nicht? Kommt es dir, als der endgültige Erlöser der Menschheit, auf ein paar Tausend Leben nicht an, da ja im Himmel dann wenigstens alles in Ordnung sein wird?

Wie sehr wünschten sich diese Menschen, die Ihr Leben im Krieg oder als Ausgebeutete auf der Flucht loslassen mußten jemanden, der den Waffen und denen die sie Führen, der denen die Menschen unverantwortlich und gleichgültig unter vorspielen falscher Tatsachen in andere Länder verbringen befohlen hätte: „Schweigt, seit still!“

Dieser Jesus, der damals Wind und Wetter im Griff zu haben schien, dieser Jesus, der alles, auch übermenschliches für unser Leben und Überleben getan hat, dieser Jesus sitzt auch heute in diesem kleinen Boot das sich Erde nennt!

All den Menschen, die in diesem „Boot Erde“ Platz nehmen, wollte und will er eine Überlebensregel mit auf die Fahrt geben; Das kostbarste Gut, das ihr alle auf eure Lebensreise anvertraut bekommen habt, ist das Leben derer die mit euch in diesem Boot sitzen. In der Verantwortung füreinander entfaltet ihr das, was auch euch selbst geschenkt ist, euer eigenes Leben. Nur im Blick auf das Leben anderer Menschen kann euer eigenes Leben wirklich gelingen.

Diese Überlebensregel, die Botschaft Gottes in Jesus Christus, verwandelt das Boot Erde nicht schon heute in den Zielhafen Himmel Aber diese Toten, die wir beklagen und die in den Kriegen dieser Welt und aus verantwortungslosem Handeln ihrer Mitmenschen das eigene Leben genommen bekommen haben, sind nicht Opfer von Naturkatastrophen sondern die Verlierer dieser nicht beachteten Lebens- und Überlebensregel.

Wir hier heute im Gottesdienst tragen keine Mitschuld an diesen Verbrechen. Gerne würden wir da helfen wo wir die Not unserer Mitmenschen sehen können, aber uns sind so oft die Hände gebunden. Aber trotzdem sind wir in die Mitverantwortung für das Überleben in diesem Boot Erde von Gott hineingenommen. Deswegen dürfen wir nicht müde werden mit all unseren möglichkeiten zu versuchen, die Wahrheit Gottes nicht zu verschweigen und denen die das Leben anderer aufs Spiel setzen entgegenzurufen: Schweigt, seit still!

Wenn wir den Protest für das Leben unserer Mitmenschen vergessen, dann dürfen wir uns aber als Christinnen und Christen der Frage Gottes, die sich in Jesus Christus uns Stellt, nicht entziehen: Mensch, wie kannst du zu diesem Augenblick noch schlafen? Dein Gewissen kann kein sanftes Ruhekissen mehr sein! Werde wach! Schau dir diese Welt mit wachen Augen an und steh auf! Schrei denen in deiner Welt entgegen, die das Leben andere aufs Spiel setzen, schweigt, sei still! Geliebter Mensch, dein Gott bittet dich, sei wachsam für das Leben, damit auch dein eigenes Leben gelingen kann!

Diese Ansprache erschien als Faxbox-Predigt des Bergmoser + Höller Verlags.

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Du bist mächtig

Du, der du sagst, ich bin – ich bin da

Sie sind anziehend die Mächtigen, Großen und Schönen dieser Welt
Und nun war einer auch in Aachen
Höchste Sicherheitsstufe
Laternen wurden versetzt
Blumenkübel aufgestellt
Und Gesichter nett hergerichtet
Denn du bist mächtig

Nun weiß ich einmal mehr
Dass ich nicht mächtig bin

Nun geht mir einmal mehr der Gedanke durch den Kopf
Dass er, für den eine Stadt Stunden auf dem Kopf stand
Nackt genauso nackt ist wie ich

Du, den ich in meiner Nähe wissen darf
Macht mich mein Wissen und Fühlen um diese eine Nacktheit
Die alle Menschen verbindet
Nicht mächtig stark für die Entblößten

Wir bitten um deinen Geist
In Stille getaucht
Vor dir
Um loszugehen

Gebet zum Besuch des amerikanischen Präsidenten Bill Clinton am 14.Juni 2000 anlässlich der Karlspreisverleihung
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Gebet zur Heiligtumsfahrt in Aachen

Du, der du sagst, ich bin – ich bin da!

Tausende Menschen kamen heute nach Aachen
Angezogen von den Heiligtümern deiner Gegenwart
Hoffend auf dich
Zu dir in gemeinsamen Gebet rufend
Dich verehrend

Du Pilger in dieser Stadt
Kannst du spüren
Daß ich auf Tuchfühlung
Mit Gott immer neu gehen möchte

Lasse ich dich spüren
Gott zu spüren

Wir bitten um deinen Geist
In Stille getaucht
Vor dir
Um loszugehen

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Ihr seid doof, und jetzt erlöse ich euch

Wie die Kirchensprache heute ankommt
Impulsreferat zu einer Podiumsdskussion beim
Katholikentag in Hamburg, 1. Juni 2000

In einem der vier Vorbereitungsgespräche anlässlich einer bevorstehenden Trauung – Intention dieser Gespräche ist es, der Liturgie die Handschrift der Eheleute zu geben – lenkte das Paar unser Gespräch sehr zielstrebig in Richtung Kirche und Sexualität, was dann in die Frage mündete: „Was hat Gott eigentlich mit unserem mit-einander-schlafen zu tun?“

Klare Frage, dachte ich mir, also auch klare Antwort erbeten!

Foto: Norbert Staudt, VKRG

„In einem partnerschaftlich und genussfähig gestalteten Geschlechtsakt, der immer auch zweckfreies Spiel aus Liebe sein möchte, verdichtet sich die Lust Gottes am Leben der Menschen in einer kaum überbietbaren Gotteserfahrung, in der Gott sich berührbar macht zwischen Sehnsucht, Schweiß, Liebe, Haut, Ergebenheit und Loslassen zweier Menschen.“

Schweigen im Raum! Ich schaute die beiden an und fragte mich: „War das jetzt daneben, was für eine Antwort wolltet ihr eigentlich hören?“

Mir geht es heute nicht um die Frage, ob meine Antwort von Ihnen allen mitgetragen werden kann oder nicht! Mir geht es um die Tatsache, dass Sprache abhängig ist von der Erwartung der Zuhörenden. Aber zurück zu dem Traugespräch. Die Braut schaute mich lächelnd an und fragte: „Darf ich in unserem Gottesdienst eine Fürbitte ungefähr so formulieren, möge jeder Mensch den Leib eines anderen Menschen streicheln können mit der Gewissheit bei ihm zu Hause sein zu dürfen?“

Nach dem Traugottesdienst sprach mich ein älterer Herr an und bedankte sich für diesen Gottesdienst und ganz besonders für diese eine Fürbitte mit dem „Streicheln“, das hätte er in der Kirche noch nie gehört und heute tat ihm das so gut!

Es gibt keinen Traugottesdienst, nach dem ich nicht von einer ganzen Reihe von Mitfeiernden angesprochen werde nach dem Motto: „Dieser Gottesdienst hat uns sehr gut getan!“ Meine Frage lautet dann immer: „Was hat Ihnen gut getan?“

Und schon sind wir mitten im Gespräch, das dann oft auch mittelfristige Folgen hat: Ich werde mit Trauanfragen einfach nur zugeworfen!

Verstehen sie mich jetzt bitte nicht falsch. Mein Anliegen ist nicht Ihnen klar zu machen, was für ein toller liturgischer Hecht ich bin. Mein Anliegen ist es deutlich zu machen, dass ich Menschen, wie an diesem Beispiel einer Trauung verdeutlicht, sehr ernst nehme, ja, sogar von ihnen erwarte, dass die eigene Trauung auch die eigene „Handschrift“ tragen muss, damit sie selber auch vorkommen, wie sie sind, dann trifft „liturgische Sprache“ die Lebenssituation von Menschen so, dass sie sich aufgehoben fühlen.

Ich darf aber auch nicht verschweigen, dass es bei solchen und anderen Liturgien auch Menschen geben wird, die sich nicht aufgehoben fühlen, weil sie „etwas“ anderes erwartet haben, Gewohntes nicht wiederfanden oder es einfach unangemessen finden ohne Weihrauch in Stimme und Wort in der Liturgie zu sprechen. Leider hat mich von so empfindenden Menschen noch keiner angesprochen.

Foto: Norbert Staudt, VKRG

Eng verbunden mit der Erwartungshaltung die Liturgie betreffend ist auch das Grundverständnis und das Grundgefühl von liturgischem Feiern. Wird Gottesdienst in all seinen Ausformungen letztendlich als ein Fest unseres Glaubens gesehen, in der Glaube nicht abgekoppelt werden kann von Lebensgefühl? Oder wird Gottesdienst verstanden als die standardisierte Wiederholung des vergangenen Ereignisses im Abendmahlssaal, das in einer späteren Festlegung in Rubriken und einer entsprechenden Wortwahl aus Ehrfurcht zu erstarren hat? In solch einer Spanne der möglichen Erwartungen allen Gottesdienstteilnehmern als Liturgie, egal in welcher Funktion, gerecht zu werden, ist in der Tat ein Spagat, der irgendwann einfach nur weh tut und zwar allen Beteiligten!

Trotz alledem muss Sprache in der Liturgie (sowie in ihren oft „sprachlosen“ Symbolen und Riten) und auch in der religiösen Literatur die Chance haben die Inhalte unseres Glaubens zu entfalten und zu verdichten auf dem Hintergrund der (alltäglichen) Erfahrung der Menschen.

Allerdings darf Sprache nicht zur billigen Anbiederung werden nach der Devise: Wir sprechen auch so, wie man heute halt so spricht! Da tritt dann eine eher defizitäre Sprache zu Tage wie: „Also gestern habe ich da so ein du ey boh mega geiles bo ey du ah gesehen, oder ein watte hatte du denn da.“ Also, das kann es ja auch nicht sein.

Sprache in der Liturgie und der Literatur lebt von der Authentizität des Sprechenden. Er und sie gibt vom eigenen Fühlen, Denken, Wahrnehmen und Erleben etwas preis ohne sich allerdings in einen Seelenstriptease zu ergehen. Das macht verletzlich und genau das ist auch der Grund, warum viele Liturgien sich auf formale Sprache zurückziehen im Sinne eines Selbstschutzes.

Nachtgebet des Kräftigen

Du gabst mir einen liebenswerten Körper
Aber keinen muskulösen Body.
Meine Hände können schaffen
Aber kräftig sind sie nicht.

Mein Kopf ist voller lebendiger Ideen
Aber sehr empfindlich.

Meine Schenkel sind empfindsam
Aber nicht sehnig.

Meine Füße können tanzen
Aber haben noch nie ein Tor geschossen.

Danke für die Liebenswürdigkeit meines Leibes:
Die Kraft seiner schaffenden Hände
Die Kraft seiner lebendigen Ideen
Die Kraft seiner empfindsamen Schenkel
Die Kraft seiner tanzenden Füße

Danke für deine Kraft in mir,
die mehr als Muskeln ist.

Wer aber Liturgie versteht als die Feier unseres Glaubens mitten in unserem Leben, der muss die Deckung der Floskel verlassen und gleichzeitig sich immer vor Augen halten, dass nicht die momentane Lebenssituation des Sprechenden Mittelpunkt einer Feier ist, sondern die lebendige Vergegenwärtigung des Lebens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi in der Mitte unseres eigenen Lebens. Das muss sehr feinfühlig geschehen und darf nicht nach plumper Vereinnahmung riechen. Darüber hinaus ist die Feier unseres gemeinsamen Glaubens auch immer ein Bekenntnis jedes einzelnen an dem „Punkt“ des Glaubens zu stehen, an dem er nun einmal momentan steht. Diese Standpunkte auf dem persönlichen Glaubensweg sind selten mit den Glaubenssituationen anderer in dieser feiernden Glaubensgemeinschaft identisch.

Fragment eines Gebetes:

Ich habe Interesse.
Du interessierst mich, Jesus!
Nicht weil du den Menschen Brot gegeben hast, sondern weil sie mehr in ihren Händen hielten;
Nicht weil du den, den du liebtest, im Arm gehalten hast, sondern weil er mehr spürte;
Nicht weil du den Verrat anderer geduldet hast, sonder weil ihr Verrat verratene Liebe war;
Nicht weil du Menschen zusammenführst, sondern weil sie aneinander mehr als nur sie selbst waren;
Nicht weil du einsam warst, sondern weil du aufgestanden bist;
Nicht weil du geschlagen wurdest, sondern weil du über dich hinaus etwas gesehen hast.

Du interessierst mich, Jesus!
Weil auch ich mehr in meinen Händen halten möchte;
Weil auch ich mehr spüren möchte;
Weil auch ich, ich selbst und mehr sein möchte;
Weil auch ich aufstehen möchte;
Weil auch ich etwas über mich hinaus sehen will.

Stopp:
Ich habe wohl vergessen, das mit der verratenen Liebe.
Aber ich bin davor, Liebe verraten zu können.
Ich bin noch davor zu lieben.
Ich wollte ja nur sagen, ich habe Interesse!

Ebenfalls einer angemessenen Akzeptanz von Sprache abträglich sind ständige verbale Verordnungen wie: „Wir wollen jetzt aufstehen“ oder „wir gehen jetzt in uns und werden stille!“

Wenn nicht das Wort selbst zur inneren Sammlung einlädt oder der Charakter der Botschaft zum Aufstehen motiviert, scheint die verbale Aufforderung eher als Bevormundung denn als die Artikulation eines gemeinsamen Bedürfnisses.

Ebenso ist es mit der ständigen Anhäufung von Texten in der Liturgie nach der Devise: Was, da ist noch eine Pause im Ablauf, das ist nicht wirklich wahr, da muss noch ein erläuternder Text her. Diese Vorgehensweise führt zu dem sogenannten „Wortdurchfall“.

Eines denke ich ist deutlich geworden: Sprache muss entschieden sein für die Menschen, die sie ansprechen will. Sie darf aber gleichzeitig den Anspruch von Liturgie ihrem Wesen nach nicht vernachlässigen, gemeinschaftsbildend sein zu sollen, also nicht exklusiv und somit ausgrenzend. Das bleibt eine nicht leicht zu bewältigende Forderung. Zur nicht zu bewältigenden Anforderung wird sie aber dann, wenn der Liturge oder die Liturgin auf Nummer Sicher gehen und nur das Römische Missale als einzigen Fundus liturgischer Sprache versteht!

Abschließend ein Segenswunsch:

Mein Wunsch für dich

Ich bitte nicht, du mögest niemals so einen Schmerz in deinem Leib zwischen Herz, Fleisch und Muskeln spüren, der dir Angst einflößt, unwissend, ob er vergeht oder Anfang deines Endes ist?

Ich bitte nicht, dir möge die Frage erspart bleiben, geht das mit dem Geldverdienen weiter, werde ich in Zukunft meine Fähigkeiten einbringen können, finde ich morgen noch Bestätigung?

Ich bitte nicht, der Zweifel möge niemals an dir nagen: Was bin ich noch wert, werde ich nicht doch eines Tages weggeworfen, liebt mich überhaupt noch ein Mensch, bin ich nicht einfach nur ein überflüssiges Auslaufmodell?

Ich bitte nicht, dir möge dieses große schwarze Loch ohne jeden Halt erspart bleiben, in das du einfach nur hineinstolperst!

Ich wünsche dir nicht, dass all das nicht geschehen möge, was geschehen wird.

Mein Wunsch für dich:

Haut, die dich streichelt und hofft aus Liebe gestreichelt zu werden.

Hände, die dich schützen und die du zu halten dich sehnst.

Augen, die dir nachgehen und die du entdeckst.

Ein Wort, das dich trägt, fremd der Lüge und ein Mund, der es nie vergisst.

Ich wünsche dir ein du und diesem du dich bis dorthin, wo uns nichts mehr halten kann!

 

„Nachtgebet des Kräftigen“ aus: „Für mich ist was drin“, Bergmoser + Höller Verlag, 1998.
„Ich habe Interesse“ aus: „Ich will mein Leben“, Bergmoser + Höller Verlag, 1997.
„Mein Wunsch für dich“ aus: „Dank dir auf den Leib geschrieben“, Bergmoser + Höller Verlag, 1999.

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Test it

Faxbox-Predigt zum Sonntag dem 7.5.2000

Nette, freundliche, meist junge Menschen sprechen Passanten, Kaufhausbesucher fast jeden der ihnen auf der Straße in die Quere kommt oder auch handverlesen Zeitgenossen in Einkaufsstraßen an mit der Aufforderung: „Test it!“ Und schneller als einem oft lieb hält man eine Werbeschachtel Zigaretten, einen kleinen Flacon Parfüm oder eine päppige Werbebroschüre in der Hand deren Botschaft eindeutig ist: Dieses Produkt ist das beste, kaufen sie es und bei nicht Gefallen Geld zurück!

Die Werbestrategen unserer Tage setzen immer mehr auf die Überzeugungskraft eines Produktes nach dem Motto: Kauf es erst einmal, ein Pröbchen wird garantieren, ganz falsch liegen wirst du nicht, also kauf erst einmal und du wirst schon sehen, unsere Angebote halten was sie versprechen, „test it“!

Überzeuge dich selbst und probiere es aus, oder kürzer: Test it! Das ist offensichtlich auch das Motto nachdem diejenigen handeln, die in Scharen die Praxen derer füllen, die sich fernöstlicher, traditioneller Heilkunde verschrieben haben.

So titelte in dieser Woche der Spiegel: „Heil aus dem Osten“! Den Informationen der Redaktion zufolge vertrauen, nicht nur nach Umfragen, „fast zwei Drittel der erwachsenen Bundesbürger ebenso wie die Mehrheit der Amerikaner einer „sanften“, „alternativen“ Medizin, wobei unter dem schimmernden Begriff so ziemlich alles subsumiert wird, von esoterischen Heilweisen, indischen, chinesischen, tibetischen und keltischen Ursprungs, bis hin zu Homöopathie, Chiropraktik, anthroposophischer und Phytotherapie. Besonders starken Anklang unter den „Multikulti – Heilweisen“ findet die traditionelle Chinesische Medizin“.

Den Angaben dieses Artikels folgend, scheint das Prinzip zu funktionieren: „Heil aus dem Osten – test it“!

So ganz überzeugt scheinen die Jünger des auferstandenen Jesu von ihrem „Heil“ nicht gewesen zu sein, als sie vermuteten nur einen Geist zu sehen, wie das heutige Tagesevangelium uns berichtet. Da greift Jesus selbst zu der heute sehr gängigen Methode und fordert seine Jünger auf: „Test it“ und hielt ihnen seine Hände hin mit der Aufforderung sie zu berühren um sich selbst von der Qualität des Auferstandenen zu überzeugen nach dem Motto: Hat denn ein Geist Fleisch und Knochen? Und Jesus setzt noch einen drauf, fragt nach einen Stück Fisch und ißt ihn vor ihren Augen.

Sind diese Jünger nicht beneidenswert? Vor ihnen steht ein leibhaftiger auferstandener Jesus, der sogar Fisch essen kann und der sich so testen läßt!

Wünschen wir uns nicht auch so manchen Mal der auferstandene Christus würde auch vor uns stehen, so richtig zum anfassen, und alle oft quälenden Fragen unseres Glaubens würden sich auflösen in die bewiesene Gewißheit: „Und er lebt doch!“

Welch ein Triumpf, wenn wir dann einen solchen Beweis all denen unter die Nase halten könnten, die uns bisher als nette religiöse Spinner, weltfremde Träumer oder als von der Kirche in die Irre Geführte halten!

Wäre das nicht toll einen Jesus Christus zu haben von dem man anderen erzählen könnte und wenn du mir nicht glaubst dann: „Test it“, das wird dich überzeugen! Würde Jesus das mit sich machen lassen? Könnte es überhaupt, der Intention unseres Glaubens entsprechend, funktionieren? Oder würden wir nicht ähnlich den Heilsuchenden in fernöstlicher Medizin von der Gefahr unerfüllter Hoffnungen doch nicht verschont bleiben?

Die Hoffnung, die so viele Menschen in die traditionelle Heilkunst anderer Länder setzen ist erwachsen aus der Enttäuschung, die sie zum Beispiel in der westlich geprägten Apparatemedizin gemacht haben und nun gehen sie auf Verdacht hin und suchen Heilerfolg wo anders nach der Devise: „Test it “

Aber die Tatsache in einer anderen Heilmethode Gesundheit wiederzuerlangen, so berechtigt sie ist, bleibt ein Versuch, der auch in einen Irrtum münden kann. Das wird von vielen Mitmenschen all zu gerne übersehen, die sich so voller Hoffnung auf diese oft als die erfolgreicheren angepriesenen Behandlungsmethoden stürzen, eben nach dem Motto: „Du brauchst es nur zu versuchen und dann wird es schon klappen.“ Auch hier gibt es leider herbe Enttäuschungen.

So berechtigt und wünschenswert ein Leben frei von Krankheit ist, egal welche Humanmedizin das erreichen kann, so real ist aber auch die Tatsache, daß der Slogan „test it“ sehr schnell an die Grenze des nicht mehr testbaren mit Erfolgsgarantie stößt.

Und an dieser Stelle sind wir auch wieder bei den Jüngern Jesu unseres heutigen Evangeliums, die nur zu gerne das Angebot Jesu annehmen, der sich testen läßt mit Blick auf seine wahrhaftige Gegenwart, die nichts von einem Geist oder ähnlichen Horrorszenarien hat.

Warum lassen wir uns eigentlich so manches Mal unter den Druck setzen, die Tatsache unseres Glaubens, wie auch immer er in unseren eigenen Augen gelingen mag oder doch eher nur auf wackeligen Beinen zu stehen, austesten zu lassen durch Fragen wie: Ist Glaube heute nicht eher weltfremd? Wie kannst du in einer solchen Kirche noch glauben? Sind euer Papst und seine Bischöfe nicht nur jenseits von Gut und Böse? Ist es denn überhaupt bewiesen daß es einen Jesus, den Christus überhaupt gegeben hat? Da wandelt sich doch nichts in der Messe und schon gar nicht Wein in das Blut Christi oder sehe ich das falsch? Wäre der Welt nicht mehr gedient wenn weniger glauben würden dafür aber mehr richtig anpacken?

Solche und ähnliche Fragen werden gläubigen Menschen, wenn sie denn ihren Glauben auch öffentlich bekennen, immer wieder gestellt. Solche Fragen können sehr stark verunsichern und treiben Christinnen und Christen in eine nicht zu akzeptierende Beweisnot. Glauben ist kein testbares Produkt wie ein Parfüm, das auf welche Weise auch immer scheinbar überzeugt.

Warum lassen wir uns immer wieder das Selbstverständnis absprechen das unser Glaube sich nicht der Beweisbarkeitsfrage zu unterziehen hat, sondern ein Datum ist, das als Geschenk, etwas gegebenes, das einfach da ist. Glaube ist begründet in eben nicht zu beweisen, sondern zu glauben! Warum erinnern wir uns nicht häufiger der Anfrage Jesu an seine Jünger wie sie uns in unserem Evangelium überliefert ist: „Warum laßt ihr in euren Herzen solche Zweifel aufkommen? Etwas mehr Selbstbewußtsein würde uns manchmal gut zu Gesicht stehen in dem wir die Frage warum wir Glauben einfach überhören und beginnen davon zu erzählen wie wir unseren Glauben gestalten mit allem Frohmachendem aber auch unseren Fragen und Zweifeln!

Jesus Christus ist nicht testbar zu haben, nur glaubbar! Christen sind nicht testbar in der Frage, warum sie glauben, wohl aber in der Frage, wie sie ihren Glauben gestalten.

Sollten auch wir zu denjenigen gehören, die in welche Medizin dieser Welt auch immer Heilung eines kranken Lebens suchen, dann sind wir neben diesem unanfechtbaren Bemühen aber auch gehalten, den Selbsttest des Christen schlechthin zu machen: Wie tragfähig ist unsere gläubige Hoffnung auf Auferstehung?

Auch für uns gilt der letzte Satz des Evangeliums von der Auferstehung Jesu: „Auch ihr seid Zeugen dafür!“

Diese Ansprache erschien als Faxbox-Predigt des Bergmoser + Höller Verlags.

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Die CD-ROM zum Aachenschatz ist die Einladung zu einem Flirt, einer Liebelei

Präsentation der CD-ROM „Eine Reise durch Räume, Zeit und Geschichte“, 30. März 2000 in der Domschatzkammer Aachen

Der Dom braucht Hilfe! Diese Botschaft höre ich immer wieder aus berufenem Mund, dem unseres Domprobstes Dr. H. Müllejans. Ein richtiger, wichtiger, und ein notwendiger Satz!

Erlauben Sie mir diesen Satz zu wenden, aus: Der Dom braucht Hilfe in: Der Dom möchte helfen!“

Wenn nämlich Dr. Minkenberg Recht hat in seinen eben getätigten Ausführungen: Das Konzept der Domschatzkammer ist auf Dialog angelegt – und das gilt auch für die Hohe Domkirche zu Aachen – dann muss einem Dialog entsprechend, nicht nur der Betrachter, sondern auch das zu betrachtende „Subjekt“, der Schatz selbst, aussagefähig sein! Aber ich gehe noch einen Schritt weiter. Der Domschatz ist nicht nur aussagekräftig, sondern er bietet die Möglichkeit im gesundesten Sinne des Wortes eine „Lebenshilfe“ zu sein.
In diesem Kontext spielt die CD-ROM auch eine ganz wesentliche Rolle.

Eine „Zappmentalität“ reicht eben so wenig wie nur so mal blättern. Verweildauer von mehr als einer Minute nötig! 

Nun ist die Frage berechtigt: Wie holt der Dom und sein Schatz diesen Anspruch ein und welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die CD-ROM?

Eine Voraussetzung sollten Sie als Benutzer mitbringen: Sie müssen Interesse haben an einem Dialog, also bereit sein, „Inter-esse“, „da-zwischen“ sein zu wollen.

Erlauben Sie mir an dieser Stelle einen ganz persönlichen Zugang zu dieser Herausforderung.

Liebe bedeutet hier nicht auch gleichzeitig alle Zahlen und kunsthistorischen Hintergründe zu kennen, das ist Job der Historiker. Liebe heißt auch eine ganze Menge nicht wissen und auch nicht wissen wollen! So verstehe ich in diesem Kontext das Wort Liebe.

Vor gut 25 Jahren wurde meine Liebe zum Aachener Dom und seinem Schatz geweckt durch eine Begegnung der ganz besonderen Art.

Von unserem Jugendkaplan eingeladen durfte ich an einer Domführung im ganz kleinen Kreis teilnehmen. Der Mann, der uns führte und der mir nachhaltig im Gedächtnis bis heute geblieben ist, war niemand geringeres als der damalige Domkustos Domkapitular Prälat Dr. h.c. Erich Stephany, liebevoll auch das „Domauto“ genannt. Es war faszinierend, wie er uns Dom und Schatz ganz nahe brachte. Noch mit offenem Mund fragte ich am Ende dieser außergewöhnlichen Führung: „Darf ich noch einmal wiederkommen?“ Erich Stephany gab Antwort auf seine Art. Er zückte eine Visitenkarte, schrieb auf die Rückseite „oben und Chor“, drückte sie mir in die Hand uns sagte: „Damit lässt dich die Domaufsicht in den Chor und an den Thron, dann bist du ganz nah dran!“

Ganz nah dran sein, das ermöglicht ihnen die CD-ROM! Wer aber ganz nah dran ist, der kann sich nicht mehr so ohne weiteres entziehen. Nun beginnt schon der Dialog, der Schatzentfaltet seine Talente, er erzählt von der Liebe zum Leben, der Sehnsucht nach dem Unvergänglichen und der Kraft des Glaubens der Menschen damals wie heute.

Stellen Sie sich dieses Lotharkreuz jetzt einmal ganz konkret vor, Sie kennen es ja!

Nähern Sie sich dem Lotharkreuz, sehen die bescheiden gearbeitete „Christusseite“, hier lässt der Dialog ihre ganz persönlichen Kreuze zu, in der Annäherung nähern Sie sich auch ihrer eigenen Biographie, ihren eigenen Schmerzerfahrungen! Aber dieses Kreuz geht einen wesentlichen Schritt weiter und nimmt Sie dabei mit. Mit der „Kaiserseite“ eröffnet dieses Kreuz Perspektiven, Aussichten es macht ein Angebot und es steht Ihnen frei es anzunehmen oder auch nicht. Die CD-ROM führt sie so, jedes Exponat und jeden Raum betreffend, in den Dialog, also ganz nahe dran und gibt Signale für Gedanken, Visionen, Träume und Hoffnungen.

Manchmal brauchen wir den Mut, uns von dem Respekt vor einem Kunstwerk zu trennen, um den Raum zu eröffnen, in der die Seele des Kunstwerkes atmen kann! Dies ist der Ort mehr zu entdecken, zu spüren und so zu erfahren.

Sie nähern sich dem Thron von allen Seiten und schon müssen sie sich mit dem Stichworten Macht und Demut beschäftigen und landen unweigerlich bei sich selbst. Nur ein Ausschnitt aus dem „Aachenaltar“, der feiste Bischof auf dem Pferd, beide dem Betrachter nur von hinten zugewandt, spricht Bände, spricht in uns Erfahrungen an. Ein Weg in einen Dialog, der auch immer wieder bei uns biographisch anknüpfen möchte.

Zum Einen nennt die CD-ROM Fakten, gibt Informationen und vieles mehr. Zum Anderen lädt sie aber auch ein zur Betrachtung, ist Provokation und Anregung zur Meditation und damit Angebot eines fortgesetzten Dialoges, der auch an die eigene Substanz gehen kann. Dem Domschatzkenner in der Ferne erzählt die CD-ROM was ihm fehlt. Dem Fremden, Neugierigen, Interessierten erzählt sie was ihm fehlt, wenn er den Domschatz nicht selbst einmal besucht. Und dem Aachener und der Aachenerin will die CD-ROM diese Visitenkarte sein, von der ich eben sprach und die hier überreicht wird mit den Worten „damit bist du ganz nah dran!“ Noch kürzer gesagt: „Geh auf Tuchfühlung!“

Abschließend die kompakte Fassung:

Flirten, kein modernes Wort, aber Sie wissen doch, was damit gemeint ist, oder?

Diese CD-ROM ist eine Einladung zu einem Flirt, zu einer Liebelei! Wer aber aus dem Flirt nachhaltig bereichert und durch ihn motiviert mehr entdecken will, der muss sich schon zum Aachenschatz persönlich begeben, um eine dauerhafte Beziehung aufzubauen, in der Vertiefung dieses Dialoges, der in sich dazu angelegt ist weiter zu führen.

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Es regiert die Gier – und nichts anderes

Faxbox-Predigt zum 3. Fastensonntag (26.03.2000)

Es regiert die Gier – und nichts anderes! So könnten wir den Vorwurf Jesu in einem Satz zusammenfassen, der ihn veranlasst im Tempel handgreiflich zu werden. Solch ein Verhalten sind wir von Jesus überhaupt nicht gewöhnt.

Der sonst so sanftmütig wirkende Jesus schmeißt im Tempel Tische um, das Geld der Wechselstuben fliegt durch den Vorhof des Tempels und an den Händlern lässt Jesus auch kein gutes Haar. Was bringt ihn eigentlich so in Rage? Es regiert die Gier und nichts anderes, das bringt ihn auf die Palme! Hier werden Geschäfte gemacht, profitabel verkauft, Gebühren erhoben, Käufer über`s Ohr gehauen und zu allem Überfluss, so das religiöse Empfinden der Tempelbesucher ausgebeutet. Da macht Jesus Nägel mit Köpfen und schmeißt alle raus, die an diesem Ort des Gebetes und so der Gottesbegegnung nicht zu suchen haben.

Hat Jesus etwas gegen Erwerbstätigkeit? Ist er sauer, weil seine Zeitgenossen Geld verdienen wollen um ihre Familien zu ernähren? Sicherlich hat Jesus etwas gegen Ausbeutung und Wucher aber nichts gegen einen seriösen Gelderwerb. Jedoch alles zu seiner Zeit und besonders an angemessenem Ort und aus ehrlichen Motiven! Das ist hier seine konkrete Kritik: Die Leute kommen, um zu beten und ihre Opfergaben zu bringen, aber nicht, um zu handeln, der Tempel ist ein Haus Gottes und keine Markthalle und die Motive sind auch nicht lauter, da ein religiöses Gebot, Opfertiere darzubringen, zum Gelderwerb missbraucht wird! So geht es also nicht ergo: Raus mit alle dem, was hier nicht hingehört.

Mit dieser Tempelreinigung entfernt Jesus von diesem heiligen Ort alles, was den eigentlichen Sinn dieser Stätte verstellt und somit missachtet. Der Tempel ist einzig und allein ein Ort der Gottesbegegnung! Nochmals, Jesus ist nicht gegen einen menschenwürdigen Gelderwerb um angemessen leben zu können, sondern Jesus ist gegen die Entfremdung und Materialisierung des Tempelbezirkes, die ihn profanisiert.

Betrifft dieses Evangelium nun nur diejenigen Pfarrer, Kirchenvorstände und Gruppen, die in den Vorräumen unserer Kirchen Postkarten und Kunstführer, kleinere erbauliche Schriften oder Bazarartikel anbieten? Wenn das so wäre, könnte schnell Abhilfe geschaffen werden.

Wenn das Evangelium des heutigen Tages nicht eins zu eins übersetzt werden will, dann darf es eben nicht so enggeführt werden, sonder es bietet sich von selbst an übertragen zu werden auf Situationen menschlichen Lebens, in denen etwas wesentliches entfremdet und vermaterialisiert wird.

Es regiert die Gier – und nichts anderes! So kann die Kritik, die Jesus in diesem Evangelium zum Ausdruck bringt, zusammengefasst werden.

Es regiert die Gier – und nichts anderes, diese Worte stammen aber aus einem ganz anderen Mund! Wenn wir nun erfahren, dass jener, der diese Worte in der hinter uns liegenden Woche gesagt hat, von Beruf Börsenchef des zweitgrößten Fondsverwalters in Deutschland ist, so mag das doch sehr erstaunen und im Vergleich mit der Profession Jesu eigentlich unmöglich klingen.

Aber es ist so! Was ist der Hintergrund einer so entlarvenden Aussage? Deutschland ist bei Groß- wie bei Kleineinlegern im Aktienrausch, Tendenz steigend. Hielten bis vor wenigen Wochen zum Beispiel noch die meisten Deutschen „Infenion“ für ein Desinfektionsmittel oder ein was auch immer steigernde Pille, so wissen heute die meisten, dass es sich um eine Aktie handelt. Aber nicht nur dieser Börsengang eines Halbleiterherstellers, der größte seit dem Börsengang der Telekom, motivierte zu diesem Ausspruch von der Gier heutiger Menschen, sondern die Tatsache, dass Aktienrausch, Anlagerausch, Fusionsrausch oder einfacher gesagt Geldrausch an Goldgräberzeiten offenbar nicht vergangener Tage erinnert.

Über fünf Millionen Bürgerrinnen und Bürger unseres Landes besitzen Aktien, so viele wie noch nie, und so hoch wie noch nie, nämlich im Wert von über 500 Milliarden Mark. Mit Aktien zocken ist angesagt, “ machen sie jetzt ihre erste Millionen“, so der Aufruf eines Geldinstitutes, „nichts ist unmöglich“ die neue Aktiendeviese und immer frisch nach dem Motto: „Wenn schon die Großen fusionieren wie blöd, dann wollen wir auch mitverdienen, natürlich wie blöd!

Eine große überregionale Tageszeitung scheint Recht zu haben wenn sie titelt: „Ein Volk verfällt dem Börsenwahn“.

Ja aber was hat das denn mit unserem Evangelium zu tun? Hier wird doch nicht in Kirchen gezockt! Der Lockruf der Börse schallt doch nicht von unseren Kanzeln und wer lobsingt im Gottesdienst schon auf „Puts“,“Calls“,den Dax oder Nemax ? Das hat doch alles nichts mit unserem Glauben zu tun! Hier wird kein Ort entweiht und kein Gebot entfremdet, verzweckt oder missbraucht. Kirche und Glaube, das ist eine andere Welt!

Ja, das mag ja alles so sein, aber diese Welt der Gottesbeziehung, die Bedeutung des Glaubens und der Wert von Gemeinde und Gemeinschft wird in den Schatten gestellt von Banken, Börsen und Industriegiganten und das im doppelten Sinn!

Die Zentralen der Banken, die Top-Nachrichten der Börsen und die Verwaltungsbauten der Industrie stehen wie mahnende Zeigefinger in unserer urbanen Landschaft und nehmen für sich in Anspruch Qualitätssiegel für ein gelungenes Leben zu sein. Die machen schließlich den Weg frei zu einem gelungenen Leben! Wer da anders denkt ist out, weltfremd und obendrein noch ebensuntüchtig. Gegen solche Werteriesen sind unsere Kirchtürme doch nur lächerlich, wenn man sie überhaupt noch sehen kann!

Im Schatten steht aber auch immer mehr der Mensch an sich! Selbst die börsenkundige Stimme macht uns klar: „Euch regiert die Gier“! Das sind nicht einmal die Worte Jesu, sondern das sagt jemand, der an dieser Gier eigentlich verdient, aber selbst ihm ist dieses Verhalten vieler Zeitgenossen unheimlich und äußerst fragwürdig.

Logischerweise kommt nun der moralische Zeigefinger für diejenigen von uns, die mit Aktien spekulieren, an Fonds beteiligt sind oder auf andere Weise ihr Geld sinnlos mehren:

Meinen sie nicht auch, dass das auf Dauer nicht gutgehen kann und würde es gut gehen, wie wollen sie das vor Ihrem christlichen Gewissen verantworten?

Nein, lassen wir den moralischen Zeigefinger ruhig in der Tasche, denn hier eine differenzierte Analyse und eine qualifizierte Einschätzung abzugeben in Sachen Geld und Moral, dazu ist die Materie viel zu komplex und eine Beurteilung ein Hüftschuss, zumindest im Rahmen einer Predigt.

Aber eigentlich reicht doch diese Frage aus religiös nicht berufenem Munde vollkommen aus: Regiert dich die Gier? Welche Antwort habe ich auf diese Anfrage?

Darüber hinaus, ungeachtet welche Antwort ich mir auf diese erste Frage gebe -und das betrifft nicht nur Börsianer -, wäre ja auch noch eine andere Frage in diesem Kontext interessant: Wenn ich denn schon zu den „Gewinnern“ gehöre oder gehören sollte, wen habe ich vor daran teilhaben zu lassen oder bin ich nicht doch einfach nur gierig? Um diese Fragen ehrlich zu beantworten, müssen wir uns schon ein wenig Zeit gönnen und das bedeutet, wir müssen diese Fragen mit nach Hause nehmen, wenn wir sie wirklich beantworten wollen. Dazu lädt uns das heutige Evangelium ein, auch wenn wir keine Aktienhalter sind.

Unabhängig dieser Fragen und der möglichen Antworten bleibt eines gewiss: Je mehr wir auf die Paläste des Geldes und in ihnen spekulieren, auf Gewinne und nochmals Gewinne, um so mehr rücken wir andere Menschen in die vielfältigen Schatten der Armut, Arbeitslosigkeit und sozialen Benachteiligung. Denn den Preis des Reicherwerdens der einen zahlen die anderen mit der Armut der Verlierer, das ist System, das System des Reichtums. In diesem Fall ist aber auch klar, auf welcher Seite Jesus steht, auf der Seite der Verlierer. Dieses Engagement zieht Jesus eindeutig vor und erhebt von sich den Anspruch der richtige Weg zu sein. Christen werden daran identifiziert, ob sie den Weg dessen beschreiten, nach dem sie sich ihren Namen gaben und geben. Dieses Evangelium ist wieder einmal die Provokation, vor die uns Jesus zielsicher stellt: Farbe bekennen!

Diese Ansprache erschien als Faxbox-Predigt des Bergmoser + Höller Verlags.

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Trilogie

Von Dreien Eins

Die andere Luft
schwärmerischer Duft
Erdkrumen verändern sich
zartes Grün reget mich.
Brich hervor Du neuer Bote
rekel dich du Farbenkelch
minderst meines Schrittes Eile
mehrst meine Ängstlichkeit zu klein zu sein.

Schon ahnt mein Traum die neue Strophe
bindet euch zu hehrem Kranz
um alsbald die Liebe zu fangen
die Sehnsucht in mir eingepflanzt.

O du Frühling sei mein Früling
breche auf und fange ein
ich will meinen Liebsten nun umwerben
zährtlichste Liebe ewig ihre Hand.

Mit deiner ganzen Haut spüre diese andere Luft
sauge, Liebster, schwärmerischen Duft.
Der Sehnsucht Kraft brich aus dir hervor
halte fest den Kranz von unseren Leibern ganz umschlungen

Von Dreien Zwei

Gähnend liegen Leiber beieinander
fliehen fort Gedanken sehnsuchtsvoll
befreit von dem Geruch der Körper, ungehalten.
Schale Worte huschen ziellos durch die Lüfte ohne Düfte, fallen runter ohne Halt.
Frühling ist zur Erd gefrohren, hart und knochig
keine Kraft einen neuen Traum zu wagen
ahnungslos von jenem Kranz.

Von Dreien Drei

Frühling bleibe Winter.
Aufgebrochene Lüge geh nicht auf,
kannst sterbend einen Sommer bieten,
dann nimmst du doch der Lüge Herbst- und Winterlauf.
Frühling , Hohn meiner Sehnsucht
klebst an welker Haut und morschen Gedanken würdelos.
So schmerzt selbst die Erinnerung, im Traum geflochtnem Kranze, mit zum Himmel schallend lachendem tötlichen Hohn.
Bleib tot der du nur Tod hervorzubringen weiß.

TRILOGIE

Von Dreien Vier

Frühling, aufgebrochene Erde zu frischem Gruß.
Lüge schleicht durch all mein Sehnen.
Lüge die sich Frühling nennt
schnell entlarft im Sommer zu Herbst und Winter hin.
Welch ein Hohn zum Himmel schreiend
selbst von ihm hervorgebracht,
einem Frühling nur zu trauen,
ihn gar zu wagen
des Menschen trübster Sinn.

Nun halt ich nichts in meinen Händen.
Sehnsucht klopft erbarmungslos
bleibt mir nichts als Wintererde mit meinen Händen neu zu wärmen,
hoffend auf des Frühlings Trost.

Trilogie

Von Dreien Eins

Die andere Luft
schwärmerischer Duft

© März 2000 Christoph Stender
In Lyrik + mehr, Walheim 2003 veröffentlicht | Getaggt , | Kommentieren

Erfahrung aus der Gefängnisseelsorge

Spätfolgen mit Grauzone

Dieser Disco-Besuch veränderte sein Leben wie kein anderes Ereignis. Doch, der zufällige Besuch zur selben Zeit in derselben Disco kostete eine junge Frau das Leben. Opfer und Mörder wollten an diesem Abend ein wenig Spaß haben, ein Abend, der in eine menschliche Katastrophe führte.

Gerade mal fünf Tage verfügte ich über die Allmacht des Zellenschlüssels und noch immer zögerte ich ein wenig, bevor ich ihn zweimal umdrehend die Zellentür öffnete. Viel wusste ich nicht über diesen Inhaftierten, ein paar spärliche Informationen aus der Staatsanwaltschaft und das, was man im Bau so erzählte. Ich stellte mich vor und das erste, was er sagte war: „Über mich werden Sie ja alles wissen!“ „Wenn es über Sie nicht mehr zu sagen gibt, als dass Sie wegen Mordes angeklagt sind, dann haben Sie Recht“, so meine Antwort. Er reichte mir seine Hand und in diesem Augenblick, als unsere Hände sich berührten, war mir klar, ich spürte eine Hand, die einen Menschen erwürgt hat.

Die Knastseelsorge ist für jeden Neuzugang ein guter Tipp an Tabak oder auch Kaffee heranzukommen.

Die Bitte um ein Gespräch plus Tabak, schriftlich von einem Justizbeamten mir überbracht, führte mich an diesem, Morgen in die Zelle 625 in Haus 3. Aus einem Neuzugang wurde mehr als eine dürftige Aktenmappe. Aus einer ersten Begegnung wurde mehr als der Händedruck eines Mörders. Andreas (Name geändert) hatte noch nicht begriffen, dass er einen Menschen getötet hat. Die Sachlage war auch ihm klar, die Beweislast eindeutig, er hatte die Tat sogar gestanden, aber trotzdem zeigte er mir immer wieder seine Hände und fragte sich, mich und seine Kindheit: „Diese Hände gehören doch nicht mir?“ Meine Aufgabe war es, respektvoll und klar sein Denken und Fühlen zu begleiten und jeden Selbstbetrug in seiner Wahrnehmung zu enttarnen. Um dies zu können, um überhaupt akzeptiert zu werden, reicht es nicht aus, über die Allmacht eines Zellenschlüssels zu verfügen. Ich musste mich ihm gegenüber selbst aufschließen und so wurde auch ich verletzlich. Die Möglichkeit, von Andreas verletzt werden zu können und umgekehrt, war die Grundlage vieler oft an die Substanz gehender Gespräche. Dann aber brauchten Sie nicht mehr das Thema Gott im Gespräch einzubauen. Der wird oder macht sich dann zwangsläufig zum Thema.

Einen Inhaftierten so intensiv im Spannungsfeld zwischen Selbstannahme und Selbstmord, Gottessuche und Gottesflucht, Kommunikation und innerer Immigration zu begleiten, ist eher die Ausnahme, weil gar nicht leistbar, da das Zahlenverhältnis zwischen Seelsorger und Seelsorgerin sowie Inhaftierten im Knast unausgewogen ist. Darüber hinaus ist eine solche Begleitung auch für die Seelsorger eine hohe Belastung. Man muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass vielen Inhaftierten Tabak und ein lockeres Gespräch zwischen Tür und Angel reichen.

Spätfolgen

Circa sechs Jahre später, meine Zeit im Bau war schon längst abgelaufen, klingelte es nachts an meiner Haustüre. Andreas bat um ein Gespräch und brachte sein Problem auf den Punkt. Im halboffenen Vollzug sei er getürmt und nun auf der Flucht. Jetzt hatte ich auch ein Problem. Mir war klar, ich musste die Polizei benachrichtigen, hätte damit aber auch die Chance vertan, ihn zur freiwilligen Rückkehr zu bewegen. Dieses Gespräch dauerte die ganze Nacht, und morgens so gegen 8:00 Uhr brach er auf mit den Worten er würde jetzt an die Grenze fahren. Würde ich nun die Polizei benachrichtigen, hätte ich einen Erklärungsnotstand. Mir blieb nur auf die Wirkung meiner Worte zu hoffen.

20 Stunden später rief mich ein Justizbeamter an. Auf Wunsch von Andreas teilte er mir mit, Andreas habe sich gestellt.

Aus der Reihe „Religion betrifft uns“, Ausgabe 2/2000, „Strafvollzug“, Bergmoser + Höller Verlag.
In Aufsätze, Aufsätze + Artikel, Weihnachtswerke veröffentlicht | Kommentieren

Mein Wunsch für dich du mein Geschenk

Zart kamst zur Welt
magst ruhig zerbrechlich bleiben
darf dich ja niemand schlagen

Warst auf Hilfe angewiesen
verletzliche kleine Haut
bist’s auch heut noch
darf keiner dir nicht helfen wollen

Du fragtest nicht
war einfach da
die Sehnsucht Lieb zu spüren
nun bist du groß
die Sehnsucht auch
Lieb darf dir niemand stehlen

Sollst glücklich sein
so wünschen sie
doch Glück kennt viele Namen
wenn du nur findest seinen Hauch
darf keiner dich mehr zähmen

Dein Leib, dein Denken all dein Schaffen
dir wurd es nur geliehen
es nimmt zurück der dir’s geschenkt
um bergend all was dir so lieb
dem Tod sein zu entreißen

So leb was dir geliehen wie du es in dir fühlst
und sei ein Mensch dem Fremden
der Heimat in dir spürt
vergesse nicht zu danken
und geh so deinen Weg
auch wenn du oft wirst wanken
du bist des Lebens Hoffnung Ziel

 

Dies ist mein Wunsch
auf deinem Weg
magst so dein Leben wagen
leg froh ihn in dein Herz
und lass den Himmel offen
denn Wünsche hoffen mehr

Wenn dann dir bleiben wird auf deinem Weg
nur noch ein letzter Kuss
dann küsse jenes Herze lieb
das flüsternd deinen Namen
dich als Geschenk im Herzen trägt

© Christoph Stender
In Lyrik + mehr, Salzburg 2002, Theresienkirche 2002, Walheim 2003 veröffentlicht | Getaggt , | Kommentieren
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