www.christoph-stender.de

Sie geben dem Heiligen ihr Wort im Bild

Was uns von den frühesten Zeugen überliefert ist, bildet heute unsere christliche Identität: Gottes Wort in Menschen Wort, heiliges Evangelium.

Frage: Warum beginnen die Evangelien unterschiedlich? Matthäus listet den Stammbaum Jesu auf, Markus startet mit dem Auftreten des Johannes und Lukas mit der Verheißung der Geburt des Täufers. Die frohe Botschaft heute ist der Beginn des Evangeliums nach Johannes. Warum so verschieden?

Antwort: Weil es um das Heilige geht: Gott ist Mensch. Heiliges verschlägt Sprache!

Kein Wort kann das Heilige begreifbar machen, erklären oder zum Ausdruck bringen, nicht einmal der Begriff „Heilig“ selbst! Kein Bild wird dem Heiligen gerecht! In keinem Symbol ist das Heilige wirklich entschlüsselbar. Dem Heiligen liegt zutiefst inne für uns nicht verfügbar zu sein. Die unterschiedlichen Anfänge haben wissenschaftlich haltbare Gründe. Sie zollen jedoch auch der verbalen Unverfügbarkeit des Heiligen ihren Tribut. Jeder der vier Anfänge hinkt der Heiligkeit dieses „einmalig andauernden Momentes der Menschwerdung Gottes“ hinterher.

Wer aber vom Heiligen sprechen will, der muss sich der Bilder gegenwärtiger Wahrnehmung bedienen, wie es die vier Evangelisten tun, wissend um die Bildlosigkeit des Heiligen. Das Heilige haben wir „nur“ in dem Wort Gottes, seiner Selbstaussage von allen Anfängen her:“Ich bin der, der ich bin da!“ (Ex 3, 14). „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1, 14).

Und: Wen das Heilige berührt, den lässt es unruhig zurück!

Erschienen in: Kirchenzeitung für das Bistum Aachen, Bonifatiusbote (Fulda), Der Sonntag (Limburg), Glaube und Leben (Mainz), Kirchenbote (Osnabrück), Kirchenzeitung (Hildesheim), Neue Kirchenzeitung (Hamburg), Tag des Herrn (Dresden), Tag des Herrn (Erfurt), Tag des Herrn (Görlitz), Tag des Herrn (Magdeburg).
In Auf ein Wort, Aufsätze + Artikel veröffentlicht | Getaggt , | Kommentieren

Steht Aachen vor einem Qualitätsverlust?

Unsere Stadt verändert ihr Gesicht.

Aber zuerst einmal: Was ist das Gesicht einer Stadt? Ihre Ansicht! Städte zeigen sich in Gebäuden, Straßen, Plätzen, Baustellen, Grünanlagen und Kuriositäten: Die Ansicht Aachens bilden z. B. Dom und Rathaus, Terme und Super C,  Stadtverwaltung, Markt, Einkaufszonen, „Frittenzange“, Kubus, Europaplatz, Kurpark, Kleinkanal und die „Fastbaustelle“ Kaiserplatz – Galerie. Sie kennen die Räume, die unserer Stadt ihr Gesicht geben, ihre Ansicht!

Und jeder dieser Räume steht für etwas, verkörpert eine Botschaft. Die Räume einer Stadt nehmen Gestalt an mit der Ansicht derer, die in ihr leben. Das sind wir, die wir die hier wohnen, wir verkörpern letztlich unsere Stadt mit ihren Orten. Denn wohnen bedeutet: In Orte Lebenszeit zu investieren.

Also zu den Orten: Der Dom steht für Tradition, Rathaus für Bürgerbeteiligung, Terme für wohltuende Quellen und weiter den oben benannten Orten folgend für Bildung, Bürgernähe, Freiheit, Konsum, Weltflair, Kaffelust, Mobilität, Gesundheit, gut gemeinte „Renaturierung“ und für: „Hat sich da nicht vielleicht jemand übernommen?“

Das Gesicht unserer Stadt allerdings wird sich in dem Maße verändern, wie diese Orte nicht mehr dem entsprechen, für das sie eigentlich da stehen.  Ein von innen her nicht mehr getragener Dom „verfällt“, ein Rathaus in dem einzig ein Rat herrscht wird „atemlos“, heiße Quellen an denen sich Bürger nicht mehr erholen können „veröden“, Bildung die vom Menschen absieht ist  „bildlos“, und weiter den oben genannten Orten folgend, bis hin zu den Einkaufszentren, wenn in denen dann keiner mehr einkauft, dann sind die einfach nur „ausverkauft“.

Orte werden belebt von Menschen die in und mit ihnen leben, und die ihnen somit eine Daseinsberechtigung geben. Ein Rathaus z.B. ohne gelebte Bürgerbeteiligung ist von seiner Intention her gesehen eine „Ruine“. Ein Bürgerservice, der den Bürgern nicht dient, ist eine Informationswüste.

Und Kirchen? Kirchenräume in unserer Stadt verlieren ihre Botschaft, weil sie geschlossen, umgewidmet oder vielleicht in Zukunft auch abgerissen  werden (müssen).

Zu wenig Menschen beleben sie, es fehlt an Botschafterinnen und Botschafter die von innen her diese Kirchenräume, Orte des Bekenntnisses, der Glaubensfeier und der Gemeinschaft, lebendig halten.

Unsere Stadt braucht keine „Ruinen“, solche leer stehende Häuser, deren Botschaft verklungen ist.

Aber noch ist das Gesicht unserer Stadt geprägt vom Kirchenraum. Doch dieser Raum befindet sich im Umbruch, weil er eben nicht mehr von innen gehalten wird.

Hat also jene Zukunft schon begonnen, in der die Erwachsenen mit ihren Kindern vor diesen Gebäuden stehen bleiben werden und dann erzählen: „Das war mal eine Kirche.“ Und Kinder fragen: „Was wurde darin eigentlich gemacht?“ Und Eltern dann eventuell vor ihren Kindern  entscheiden müssen, ob unserer Stadt mit diesem verlorenen Raum etwas verlustig gegangen ist oder nicht. Kinder fragen danach, auf ihre Art, das ist sicher!

Kirchen gestalten noch die Ansicht unserer Stadt mit. Und die Menschen, die sie bisher von innen her hielten, haben unserer Stadt ihr Gesicht gegeben. Das hat bis heute zu der Lebensqualität, die unserer Stadt hat wesentlich beigetragen.

Bedeutet das aber, das mit dem zunehmenden Leerstand der Kirchengebäude letztlich unserer Stadt auch Lebensqualität verloren geht, oder schon verloren gegangen ist?

Quelle: Aachener Zeitung, 6. Januar 2010
In Aufsätze + Artikel, Kolumne in der AZ veröffentlicht | Getaggt , , | Kommentieren

Weihnachten: Ansichtssache oder Fest der Ansicht?

Predigtentwurf für die Christmette in der Erlöserkirche in Aachen-Brand zu Heilig Abend. Gehalten am 24. Dezember 2009 um 18.00 Uhr.

Das Weihnachtsfest treibt die Bilder vor sich her, die wir uns von diesem Fest gemacht haben und machen. Sie kennen diese Bilder: Mal unspezifische Idyllen, oder konkretere Vorstellungen von der Geburt Jesu in Krippen aus Holz, in Keramik, als Designer Version oder Scherenschnitt.

Aber auch solche Bilder von Weihnachten sind bekannt: Familienidylle um jeden Preis, Kompromissveranstaltung zwischen Eltern und Kindern, Fluchtversuche in die Emotionslosigkeit oder Horrorszenarium in ungerechter Gesellschaft. Es gibt aber auch jene Bilder von der einfach schönen Weihnacht, romantisch und harmonisch im Kreise der Lieben.

(Auch die vier Evangelien der Heiligen Schrift bieten uns verschiedene, einander ergänzende Bilder von der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus an. Hätten wir nicht eben im Evangelium eher mit dem Bild der Hirten und Engel an der Krippe gerechnet und drumherum Maria und Josef, wie der Evangelist Lukas es zu Beginn seines Evangeliums aufgezeichnet hat, und es so schön zu der Heiligen Nacht passt? Statt dessen sprach das Evangelium der heutigen Heiligen Nacht von dem problematischen jungen Jesus im Tempel, einem anderen Bild der Präsenz Gott, menschgeworden in unserer Geschichte.)

Unsere Bilder vom Fest allerding machen Weihnachten zur Ansichtssache! Ansichtssachen sind beliebig, deine Ansicht, meine Ansicht und entsprechend wird gefeiert, wie auch immer, oder auch nicht, wie auch immer.

Das Weihnachtsfest selbst aber ist wesentlich von einem Bild getrieben, das allen Ansichten vorausgeht, ein Bild aus der Bildlosigkeit. Aus der Bildlosigkeit Gottes erreicht den Menschen ein dem Menschen vertrautes „Bild“, dessen Gott sich existentiell bedient, in das er einsteigt. Gott kommt im „Bild“, der Ikone der Menschwerdung, Gott wird Mensch in einem Kind. Er entfaltet sich in seiner Menschwerdung ganz „eigen Artig“ und trotzdem so wie Sie und ich und die Anderen Mensch. Er wird also wie sein eigenes Abbild, schuf doch Gott uns Menschen nach seinem Bilde, Mensch!

Gott wird Kind, er lässt sich zur Welt bringen, so wie der Mensch es kennt und verstehen kann, in der quälenden und beglückenden Geburt der Kinder dieser Welt. Die Wehen einer Frau namens Maria spülen Gott ins Leben, als Mensch unter Menschen.

Und da liegt es nun, dieses Kind in der Geschichte der Menschheit, ungeachtet unserer Ansichten vom Dasein und Wert des Menschen an sich. Und ob nun dieses Kind willkommen ist oder nicht, Gott richtet sich nicht nach unserer Ansicht, es ist da, weil er da sein will! Über Gott kann man nun „real“ stolpern, historisch belegt und literarisch nicht abtreibbar.

Gott liegt der Weltgeschichte in einem Kind vor! Und nun sucht die Geschichte zwischen historischer Aufarbeitung und poetischer Deutung der Menschwerdung Gottes gerecht zu werden, sie so auch zu interpretieren. In der Sprache der Theologie, also der „Fachleute“ in Sachen Gott, könnte das so lauten:

„Gott ist der Ansicht gewesen auffallen zu wollen unter Menschen, und wurde Mensch!“

Gott teilt dem Menschen seine Ansicht mit, wie er ansichtig, ansehnlich für den Menschen da sein will. Seiner Ansicht nach gelingt das am Besten in einem Kind und seiner Geschichte, die Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi genannt wird. Maria und Josef sind die ersten die Gottes Ansicht mitgeteilt bekamen. Ihnen folgten Engel, Hirten, Könige, und bis heute Menschen, die angesichts der Menschwerdung Gottes sich eine Ansicht bilden wollen.

Gott ist in Jesus Christus der Ansicht, sich sehen lassen zu wollen! Das entscheidende und faszinierende der Geburt Gottes in diesem Kind namens Jesus ist aber nicht die Tatsache, dass Menschen wie Maria und Josef, die Hirten weiter über die Könige bis heute wir in die Krippe hineinschauen, um das Kind zu sehen. Nein, das Entscheidende der Menschwerdung Gottes ist, dass Gott uns mit den Augen eines Kindes anschaut: Sein fragender Blick provoziert unsere Ansicht. Er nimmt uns, wie auch die Menschen da hinten, die weiter von uns weg da sind, in den Blick. So ist der Menschen an all den Orten an denen er vorkommt „Ansichtssache“ Gottes. Gottes Ansicht nach also gehört der Mensch angeschaut und Gott tut es selbst in seiner Menschwerdung: Gott schaut Menschen an: Ob nun im Heiligen Land, in der Kirche Europas, den Wüsten dieser Welt, ob in der Region der Großen Afrikanischen Seen, den Krisen- und Kriegsorten nah und fern, oder an jenen Orten, an denen in Mitten des Wohlstandes Menschen frieren.

Gott schaut den Menschen an, egal wo er lebt, und fragt nach unserer Ansicht. Er fragt nach unserer Ansicht von Verantwortung, Lebensstil und Gerechtigkeit, auch den anderen, den Mittmenschen betreffend. Und er fragt konkret uns, Sie und mich nach unserer Ansicht:

  • Darf die Produktion einer Tomate 184 Liter Wasser kosten. Was ist Ihre Ansicht?
  • In Afghanistan starben bisher mehr als 35 deutsche Soldaten und viele andere mehr. Deutschland befindet sich im Krieg. Was ist Ihre Ansicht?
  • Atomkraft wird in unserem Land als saubere Energie verkauft. Aber: Durch die bergmännische Gewinnung von Uran werden viele Tochterprodukte des Urans aus den Gesteinen frei gesetzt, wie z. B. Radium, Radongas oder Schwermetalle wir Arsen. Im unterirdischen Abbau sind die Bergleute deshalb erhöhter Belastung durch das Einatmen von Radon, aber auch radioaktive Gammastrahlung ausgesetzt. Menschen in z. B afrikanischen Abbauländern sind diesen Gefahren schutzlos ausgeliefert, weil die profitierende Industrie sie nicht schützt. Menschen sterben daran. Was ist Ihre Ansicht?
  • Am 4. September diesen Jahres befahl ein deutscher Oberst im afghanischen Kundus einen Bombenangriff auf „angeblich zwei Tanker“ bei dem Zivilisten ums Leben kamen. Die genaue Zahl der Toten ist nicht bekannt. Klar ist, dass der Angriff unverhältnismäßig und rechtswidrig war. Das deutsche Parlament und die Bevölkerung Deutschlands und der Welt ist bewusst falsch informiert worden. Was ist Ihre Ansicht?
  • Bananen um jeden Preis, Leben und Sterben auf der Plantage. Bananenbauern in Nicaragua werden impotent, trocknen innerlich aus, Organe verkümmern und Menschen sterben an inneren Blutungen oder unterschiedlichen Krebsarten. In Europa längst verbotene Pestizide sorgen bei uns für sorgenfreien Genuss aus den Obstkörben. Die, die sie anbauen und ernten sind oft lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt. Was ist Ihre Ansicht?

Die Ansicht Gottes:
In der Menschwerdung Gottes hat Gott seine Ansicht in Sachen Mensch und Schöpfung geoffenbart: Jeder ist es Wert angeschaut zu werden, und so das Gesamt seiner Schöpfung.

Wir Menschen, von Gott in den Blick genommen, sind aufgefordert, unsere Anschauung den Menschen betreffend an der Anschauung Gottes zu messen. Gott bezieht Position und ruft uns heraus, er provoziert uns mit seiner Menschwerdung, wie er, Position zu beziehen.

Position zu beziehen bedeutet sich eine Meinung zu bilden. Unsere Meinung ist heute dringender gefragt denn je. Wir müssen eine Ansicht einnehmen zu Umweltsünden, Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung, sowie der Verletzung demokratischer Regeln. Wer keine eigene Ansicht hat gibt sich der Beliebigkeit von irgendwelchen Ansichten preis. Diese Beliebigkeit bringt Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung, Umweltsünden sowie die Verletzung demokratischer Rechte hervor!

Verzichten wir auf unsere Ansicht, dann verlieren wir Identität und Würde. Stehen wir nicht öffentlich hinter unserer Ansicht, dann verliert unsere Gesellschaft an Profil und Glaubwürdigkeit, und versinkt so in der Beliebigkeit von Ansichtssachen eines jeden einzelnen und so in der Gottlosigkeit. Menschwerdung Gottes bedeutet: In der Ansicht Gottes mich sehen lassen zu dürfen. Sich sehen lassen zu können bedeutet Verantwortung zu übernehmen, also Position zu beziehen und dafür einzutreten, ob gelegen oder ungelegen.

(Aber wir dürfen uns auch nicht dadurch überfordern „an allen Fronten “ der Veränderung sich einzusetzen zu wollen, das schaffen wir nicht. Somit aber neigen wir dazu zu meinen, nichts bewegen zu können, was jedoch fatal ist. Nehmen wir uns eine Ansicht vor, stehen wir für eine Sache ein, protestieren wir beispielhaft für die Menschen die im Uranabbau Todesgefahren ausgesetzt sind oder eine andere Ungerechtigkeit. Und vertrauen wir darauf, dass andere für andere Krisenherde ihre Stimme erheben. In der Summe unseres Einsatzes sind wir stark.)

Machen Sie sich kundig was um Sie herum geschieht und wer wann und wo wie entscheidet. Bilden Sie sich ihre Meinung, und vertreten Sie diese als ihre Ansicht auch öffentlich, mitunter auch protestierend. Und da wo Menschen von Menschen dumm gehalten werden, da ist das keine Ansichtssache, sondern Grund genug dagegen aufzustehen.

Verschaffen wir uns eigenständig Ansicht, damit nicht andere uns vor sich hertreiben mit Bildern, die uns täuschen und in der falschen Gewissheit wiegen, sicher zu sein.

Denn verschaffen wir uns keine eigene, profilierte Ansicht und ergeben uns so beliebiger Meinungen, dann degradieren wir mit Weihnachten auch uns selbst zu einer Marionette im Bilderbuch einer angeblich friedvollen und geregelten Welt, ansichtslos!

Aber Weihnachten, die immer neue Feier der Menschwerdung Gottes, ist keine beliebige Ansichtssache von wem auch immer.

Weihnachten ist das Fest der Ansicht: Mensch!

In Predigten, Predigtsammlung veröffentlicht | Getaggt , , | Kommentieren

Menschwerdung „Und das Wort ist Fleisch geworden …“

Rekollectio der Pastorale Mitarbeiter des Dekanates Schweich-Welschbillig St. Thomas / Trier, 16. November 2009

Inhaltlicher Kernsatz:

Menschwerdung hier verstanden, als „Gott kommt an“! Entfaltet im Ankommen des Wortes Gottes (Vermittlung), der Beziehung Gottes die er selbst ist (Kommunikation) und der Eucharistie, als eine Ent – deckung zwischen „ein Haus voll Glorie schauet…“ und „Seht Gottes Zelt auf Erden…“ / sowie der materiellen Gestalt (Brot) und „Gottheit tief verborge…“.

Thema: Erzählen

  1. Aussage: Die TN sollen nachvollziehen können, das mit der Erzählung unterschiedlicher Geschichten verschiedene Bilder in ihren Köpfen entstehen, die sich auch daran orientieren welche Bildfragmente sie aus der Erinnerung kennen und welche neuen Bildfragmente sie entwerfen müssen, um der erzählten Geschichte auf die Spur zu kommen.
  2. Aussage: Es geht um die besondere Gewichtung dessen, was wir zu erzählen haben als Verkünder des Wortes Gottes und deren Deutung in der Welt. Das exponierte, das verstärkte, das autorisierte, das zur Handlung befähigende Wort. (Wie exponiert sind eigentlich unsere Kanzeln z.B.?)

Präsentation:

Stuhl auf einem Tisch positionieren, und von dort aus das Besondere, meine realen Geschichten erzählen.

Geschichten:

  • Kölner Dom, Gnadenbild, Punker
    Diese Geschichte bedient sich (im Milieu) bekannter Bilder.
  • Die Frauen von Tintilinitsch in Kroatien nach dem Krieg, Mut zur Selbsthilfe.
    Diese Geschichte bedient sich eines bekannten Ereignisses (Krieg auf dem Balkan), und regt die „Fantasie an“ das unbekannte in Bilder im Kopf durch das erzählte entstehen zu lassen.
  • Pflanzstecken, Bulgarien (Holzstecken)
    Diese Geschichte  bedient sich vager Vorstellungen wie Lebenssituation in Armut, alte Frau, Salz und Brot und vermittelt über einen gedeuteten Gegenstand (Setzstecken).

1. Kurzvortrag:

Gotteswort in Menschenwort, ein Grundvollzug unserer Kirche!

  • Wenn Gott in seiner Sprache, in Gottessprache erzählen würde, verstünden wir nicht.
  • Jesus ist der „erste“ Erzähler von Gott und selbst die Erfüllung der Erzählung. (Ergänzung: Wie Jesus lernte der Christus zu sein.)
  • Die Jünger Jesu sind, die Weitererzähler und Erstdeuter dessen, was sie von Jesus gehört und erlebt haben. (Erzählen und deuten vom Grab Jesu her durch die Auferstehung…)
  • Ein Wesensvollzug der Kirche ist Erzählgemeinschft zu sein.
  • Wir sind die aktuellen Erzähler, wenn wir beginnen zu schweigen, dann bricht mit uns die von uns zu verantwortende Zeit in der es immer weniger zu hören gibt. „Der Glauben kommt vom Hören…“. (Röm 10. 17)
  • Dieses Prinzip der Weitergabe dessen, dass Gott (im Bild der himmlischen Stadt) Welt berührt greift die Architektur der Gotik auf.
  • Erzählendes architektonische Fragment:
    • Bild/Chorhalle /Aachener Dom: Apostel (Tradition)
    • Säule (von der himmlischen Stadt)
    • Engel (mit Pauken und Trompeten)
    • Fenster (Transparenz in die Welt)

2. Austausch:  Wie habe ich gelernt zu glauben

Aussage: Sich selbst zu erinnern, ist ein quellender Zugang zu diesem Grundvollzug der Kirche, eine „Erzählende“ zu sein. Sich darüber auch gegenseitig zu vergewissern (erzählen) und festzuhalten was im Glauben einem selbst wichtig ist, hat Qualität im Sinne: „Stärkt einander im Glauben.“

  • Wie sieht mein ganz persönliche „Hörbiographie“ aus.
  • Wie habe ich gelernt zu glauben (Orte, Personen, Ereignisse).
  • Wie haben Sie den Ihnen vermittelten Glauben im Laufe ihrer Biographie selber definiert, analysiert, hinterfragt? (Zeiten des Revoluzzers, des Lauen, des Märtyrers, des Zweifelnden…)

Einzelarbeit : 15 Min.

Austausch:  30 Min.

  • Die Erinnerung in Kleingruppen austauschen, einander erzählen.

Anschl. in der Gruppe Einzelarbeit: 10 Min.

  • Formuliere zwei für dich wichtige Sätze, erhaltenswertes Wissen, tragendes Gefühl über Glauben und Kirche.
    • Einen Verstandessatz
    • Einen Bauch- (Herz) satz

Präsentation: Schatzkarte um eigenes Bemerkenswerte zu merken (Postkarte Doppelbild Lotharkreuz)

Plenum: „Verkünden“ der Bauch- und Kopfsätze

  • Bezug auf die ersten drei Geschichten, die von mir erzählt wurden auf dem Hintergrund: Autorität, Glaubhaftigkeit, Authentizität.
  • Angebot: Vom erhöhten Stuhl die eigenen wichtigen Sätze mitzuteilen, nach dem Motto: Wer hat was zu sagen?
    Menschwerdung in Ihrem Wort. Ich habe euch etwas zu  erzählen!
  • Redaktionelle Anmerkung: Es ist oft schwierig dass sich TN in der eigenen Gruppe exponieren, auch weil es bei den verschiedenen pastoralen (hierarchischen) Rollen Probleme geben kann.
  • Diese Situation (sich auf einen exponierten Stuhl zu setzen) kann eine Eigendynamik entwickeln.

3. Kurzvortrag:

Gott ist Kommunikation, vermittelte Beziehung. 

  • Gott ist immer nur vermittelt zu haben
  • Wir entlehnen uns unserer Vorstellungswelt die Bilder für Gott
  • Gott ist selbst vermittelt sich in Beziehungen (Liebe, Vergebung, spricht Menschen an…
  • Gott selbst ist Beziehung, er sit der Dreifaltige Gott (restlos Bezogen in restloser Verschiedenheit…
  • Wir sprechen von Bilder, wie von dem Bild der Trinität Gottes, ausführen…
  • Gotteswort in Menschen Wort (Papst der Garant der Urerzählung
  • Welche Bilder von Gott haben Sie im Kopf, sprechen Sie an, welche bedrängen oder befreien Sie…?

4. Textarbeit

  • Einleitung in den Text:
    Mt 2. 1-15 Hl. Drei Könige / Sternendeuter
    Dieser Text stellt eine Komposition dar, die Erwartung der Menschwerdung, die Menschwerdung selbst und die Reaktion auf die Menschwerdung. Entscheidend in diesem Text ist sein Kommunikativer Charakter, den es nun im Schriftgespräch zu entschlüsseln gilt.
  • Gruppenarbeit
    • Text vorlesen
    • Text mit der Frage betrachten. Welche Kernaussagen entdecken wir um sich dann in der Gruppe auf wenige Kernaussagen zu einigen.
    • Anschließend bekommt die Gruppe neue Betrachtungspunkte, die neue auch eher unerwartete Perspektiven in und aus diesem Text eröffnen.

Neue Betrachtungspunkte:

  • Welche Zeichen (der Zeit) nehmen ich  wahr und ernst, deute ich und lasse mich von ihnen in meinem Handeln leiten?
  • Von wem lassen ich mich beraten in der Wahrnehmung?
  • Wen bitte ich um Deutungshilfe?
  • Was motiviert mich, von dem Wort der „Menschwerdung“, dem

menschgewordenen Wort Gottes zu sprechen?

  • Wann mache ich mich zielorientiert auf den Weg, Orte der Verortung des Wortes zu finden, und was motiviert mich dazu? (Wo spreche ich von meinem Glauben?)
  • Wo sind die Orte an denen ich auf jeden Fall die „Menschwerdung“ des Wortes ermöglichen möchte?
  • Was setzte ich ein (Gold, Weihrauch, Myrre) für die „Menschwerdung“ des  Wortes?
  • Fühle ich mich ausreichend vorbereitet das Wort „Mensch“ werden zu lassen?
  • Was verunmöglicht die „Menschwerdung“ des Wortes aus meiner Erfahrung?
  • Bin ich selbst noch ein Adressat der „Menschwerdung“ des Wortes?
  • Spreche ich im KollegInnenkreis über meinen Zugang zum Wort und meiner Sehnsucht das Wort „Mensch“ werden lassen zu wollen?

 5. Kurzvortrag:

Gottesdienst als Kommunikation

Meditationen:

Vom Übergang des Wortes zur Feier der Eucharistie:

  

  • Gottesdienst ist Kommunikation
  • Gottesdienst zwischen: „Ein Haus voll Glorie schauet…““ und  „seht Gottes Zelt auf Erden…“
  • Die Bedeutung des Textes: „Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir, unter diesem Zeichen bist du wahrhaft hier…“
  • Gemeinsame Gestaltung der einzelnen Elemente der Liturgie auch nach den subjektiven Vorlieben für Texte, Lieder und Zeichen.
  • Liturgie mit Lust vorbereiten und feiern.

 6. Gemeinsame Vorbereitung und Feier des Gottesdienstes

In Vorträge veröffentlicht | Getaggt , , , | Kommentieren

Der Mensch ist Sammlung

Menschen versammeln sich um zu sammeln,
was als wichtig sich erschließt in der Sammlung selbst.

So sammelt man sich und den Anderen um sich herum,
um zu spüren da zu sein,
nicht allein zu sein
und das auch noch mit Sinn,
also ganz gesammelt
und so versammelt.

Wer sammelt, sucht aus,
weil die Sammlung nicht Alles ist
sondern eine Auswahl, eine Sammlung,
einschließend und so ausschließend,
eben ausgesucht und so aus einem Mehr gesammelt.

Wer sammelt, meint ja nicht Alles.
Wer Alles meint hat Nichts, weil er nicht sammelt,
denn nur in der Sammlung ist „all das zu haben“ was man hat.

Sammeln ermöglicht mitzunehmen,
einzusammeln und so auch bewusst zurück zu lassen.
Wer sammelt, der hat.
Wer nicht sammelt, hat nicht.

Der Mensch bleibt eben von alters her ein Sammler,
der genau dem, Sammler zu sein, ständig nachjagt
in dem er sammelt.

Konsequenz:
Wer sammelt der ist!
Und wer nicht sammelt, der ist nicht  „wirklich“!

Wer sammelt hat das Ziel: Mit Etwas „da“ zu sein!
Um aber zu klären, was dieses „da“ sein sein soll, mit dem man da sein will,
bedarf es der eigenen Sammlung, und dann einer „Ent-scheidung“!
Also allem voraus geht das „sich sammeln“, immer wieder neu.
Denn der Mensch ist Sammlung in Gemeinschaft derer die (sich) sammeln, versammeln.

Geistliches Wort zur Pax Christi DV 2009 in Fulda
In Impulse veröffentlicht | Getaggt , | Kommentieren

Wenn der Dom neuen Studenten Hallo sagt

Besonders gestern knubbelte es sich in unserer Stadt. Diese Knubbel bildeten sich scheinbar planlos und tauchten auf vor Geschäften, Einrichtungen der RWTH und Kneipen.

Einige in diesen Knubbeln tauchten fast nackt unter in den Aachener Brunnen oder tauchten, natürlich bekleidet in das Marktleben vor dem Rathaus ein und verschenkten Rosen an Passanten.

Andere Knubbel auf dem Katschhof und dem Münsterplatz ließen die Vorbeikommenden eintauchen in eine eigentümlich Akrobatik zwischen Bierkisten stapeln und Kleidungsstücke aneinander knoten.

So mancher Aachener blieb stehen und schaute diesem Treiben wohlwollend zu, gab lächelnd Auskunft und ließ sich mit leicht abgedrehten Erstsemestern, gerne fotografieren. Gott sei Dank gab es in diesem Jahr auch nicht so viele Scherben auf dem Pflaster unserer Plätze und Straßen, wie es bedauerliche Weise in vergangenen Jahren der Fall war.

Tags zuvor tauchten die Erstsemester am Ende der Ära unseres Oberbürgermeisters vor ihm -von der Stadt zur Begrüßung eingeladen- im Rathaussaal auf. Vertreter der Stadt gaben hier der Stadt ihr Gesicht und schauten in die Gesichter dieser vielen jungen Persönlichkeiten, die mit diesem WS ihr Studium in der Stadt der Wissenschaft beginnen, und nun mit ihren Gesichtern wiederum unserer Stadt ihr Gesicht geben.

Anschließend tauchten dann knapp 200 Studierende ab in Richtung Dom, denn auch der Dom wollte den Neuen sein „Hallo“ sagen. Das kann der Dom, Hallo sagen, denn keiner wird ernsthaft behaupten, dass der Dom nicht für sich selbst spricht. Aber manchmal leiht er sich dann doch auch die Stimmen andere. So wurde im Namen des Bischofs und des Domkapitels begrüß, der neue Hochschulpfarrer Ch. Simonsen warb für die Katholische Hochschulgemeinde und der Chor der KHG brachte unsere Kathedrale zum klingen. Aber das „Hallo“ des Domes hatte mehr zu bieten, eben sich selbst. So wurde das Gotteshaus vor den neuen Studies entfaltet als ein Ort der nicht nur Mittelpunkt und Puls unserer Stadt ist, sondern auch ein Ort der relevant ist für die zukünftige Lebensqualität dieser Neuankömmlinge.

Dieser Ort lädt ein zum Staunen, möchte in seiner Bedeutungsvielfalt entfaltet werden, ist Raum der Stille und Meditation und leugnet auch nicht, dass in ihm Gott gefeiert werden will. Und an den Gesichtern und in den Augen der jungen Menschen war abzulesen wie wohlwollend sie dieses Hallo des Domes an- und aufnahmen.

So begrüßte das Gemeinwohl ihre neuen Bürgerinnen und Bürger und die Studierenden ihre Wissenschaftsstadt. Und es wird sich wieder einmal herausstellen, dass nach aller besonderen Begrüßung der dann folgende Alltag von den Gesichtern lebt, die sich sehen lassen, auch im Dom. Ein herzliches Hallo und Willkommen Ihnen, den neuen Studierenden! Sie sind eine Bereicherung!

Quelle: Aachener Zeitung, 14. Oktober 2009
In Aufsätze + Artikel, Kolumne in der AZ veröffentlicht | Getaggt , , | Kommentieren

Weite ist das „Maß“ allen Daseins

Ganz am Anfang war da ein Garten, berichtet in seiner Sprache und Bilderwelt das erste, das alte Testament der Heiligen Schrift. Sorry, korrekt muss es natürlich heißen: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (Genesis 1.1) Aber im entstehen der Welt, also jener „Potenz“ aus der alles hervorgeht was ist und wird, spielt mit dem Auftreten des Menschen dieser Garten eine entscheidende Rolle. Ein Garten, in dem man in alle Himmelsrichtungen schauen kann, grenzenlos. Der Blick ist unbegrenzt, Weite ist dass „Maß“ allen Daseins, dass Maß der Schöpfung.

Doch ein Ort in diesem Garten gab dem Menschen deutlich eine Grenze vor. Besser gesagt: Es gab da einen Ort, der für den Menschen nicht zu haben war, nicht durchsichtig für ihn, er war ihm nicht verfügbar. Hier war die Grenzenlosigkeit des Paradieses für den Menschen vordergründig begrenzt, da dieser Ort vorbehalten war für das Gegenüber des Menschen, für Gott, seinen Schöpfer, der einzig Grenzenlose. Dieser Ort ist das sinnenfällige „Bild“ für die Grenzenlosigkeit, die Unantastbarkeit Gottes. Sie kennen das Bild für diesen Ort, „den“ Baum, und die Begebenheit drum herum mit Eva und Adam bestimmt auch.

Ortswechsel:

Ich bin da, nein nicht mehr im Paradies, an meinem Ort bin ich da, da gibt es mich wie ich bin, und wie ich bin so bin ich sehr zerbrechlich. An meinem Ort möchte ich wer sein, mich entfalten auf dem Boden der Erinnerung und gehalten von den Wurzeln meiner Tradition. Geliebt möchte ich werden, etwas Erfolg haben, und mir ist klar, all das ist mir nur geliehen, weil ich zerbrechlich bin.

Und da gibt es dann auch noch dieses andere ich, das ich meines Gegenübers, den ich Du nennen darf, und der auch mich Du nennt, eben der Andere der nicht ich bin. Auch Du möchtest da sein wie Du bist, und so wie Du bist, bist Du sehr zerbrechlich. An deinem Ort möchtest Du wer sein, Dich entfalten auf dem Boden der Erinnerung und gehalten von den Wurzeln deiner Tradition. Geliebt möchtest Du werden, etwas Erfolg haben und auch Dir ist klar, all das ist Dir nur geliehen weil Du zerbrechlich bist.

Eigentlich wäre Platz genug für Dich und mich, für deine Tradition und die meine, für meine Identität und die deine, für deine Liebe und meine, für deinen Weg und meinen Weg. Ja, wenn Du zu meiner Weite gehören würdest und ich zu deiner, wenn du meine und ich deine Weitsicht wären, dann wäre ich mit Dir bei mir und du mit mir bei Dir.

Mauern werden zu Klagemauern

Aber der Mensch erfand die Mauer, weil er wie Gott sein wollte und will und ihn so verachtet. Beherrschen will er, sich erheben über den Anderen, gegen das Du, ihn ausräumen, weg räumen, von einem Platz einfach abräumen. Und so setzte er Stein auf Stein, zuerst im Kopf dann auf die Erde, so z.B. in China, hunderte Jahre vor Christi Geburt begonnen, um Städte herum wie Rom, durch Länder wie Korea, damals durch das Volk der Deutschen und heute durch Jerusalem, das Heilige Land. Mauern wurden errichtet: Um sich zu schützen, sagt man, und dann um auszugrenzen, einzugrenzen, fern zu halten, weg zu nehmen, einzusperren.

„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.“ (Gen. 1. 27)

Unser Gott, dessen Ansicht alle Weite und mit ihr die Freiheit in sich birgt, dieser Gott schuf uns nach seiner Ansicht. Ja, und er gab den Menschen diesen Garten, das Paradies der Weite, in dem Du Du und ich ich sein dürfen. An Dir werde ich ich und an mir wirst du Du vor Gottes Angesicht.

Halten wir heute Ausschau, das Paradies verloren, dann scheitert unser Weitblick oft an Mauern, in den Köpfen und fest gemauert in der Erde.

Und mit Blick auf den, der einen jeden von uns ins Dasein gerufen hat, werden alle Mauern die nicht zu überwinden sind zu Klagemauer, Orten der Klage gegen jene die Mauern bauen oder deren Bau provozieren.

 Ein Traum, der weiter lebt

Wie gut das sich der Mensch erinnern kann, auch an diese Wort wie die Heilige Schrift sie uns überliefert: Und Gott schaute auf sein Werk und sah dass es gut war. Und mit dieser Erinnerung wird ein Traum nie Sterben, der Traum von diesem Garten, der einfache Weite ist. Und solange auch nur ein Mensch diesen Traum träumt, hat die Kraft der göttlichen Weite einen Ort an dem sie im Menschen kräftig werden kann und neu beginnt Mauern einzureißen, zu erst in den Köpfen.

Ja, in den Herzen und dann in den Köpfen müssen wir Anlauf nehmen wie der Psalmist, der uns von sich und seiner Welt, damals – heute, erzählt: Mit meinem Gott springe ich über Mauern (Psalm 18,30).

Erschienen als geistliches Wort in der pax zeit: Zeitschrift der deutschen Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi, 3/2009
In Aufsätze + Artikel veröffentlicht | Getaggt , , , | Kommentieren

Behauptungen, die sich behaupten, weil es ohne dich nicht geht!

Ein Impuls zum Auswählen und Ernst- (mit-) nehmen.

 

Wo zwei gemeinsam etwas gut machen ist das besser, als wenn einer alleine etwas perfekt macht (nach K. Hemmerle). Ohne dich geht das nicht!

Eine der häufigsten Formulierung wenn Menschen zusammenkommen lautet: „Weißt du noch…“ Ohne dich geht das nicht!

Die Handlung zu helfen hilft nur, wenn jemand jemandem hilft. Ohne dich geht das nicht!

Die tiefste Quelle der Gesellschaftskritik ist die Heilige Schrift, Gotteswort in Menschenwort, dir überliefert. Ohne dich geht das nicht!

Eine Sehnsucht ist wohl allen Menschen gemeinsam, nicht alleine sein zu wollen. Ohne dich geht das nicht!

Sprechen macht nur Sinn, wenn jemand zuhört. Ohne dich geht das nicht!

Wir können nicht alle Häuptlinge sein, es muss auch Indianer geben. Ohne dich geht das nicht!

Frieden schaffen gelingt nur, wenn jemand mit jemandem Frieden hält (macht). Ohne dich geht das nicht!

Kirche überlebt nur als Erzählgemeinschaft, denn der Glaube kommt vom Hören (Paulus). Ohne dich geht das nicht!

Wege machen nur Sinn und sind so mehr als nur Trampelpfade, wenn auch andere auf ihnen gehen können. Ohne dich geht das nicht!

Geistlicher Impuls zur Präsidiumssitzung von Pax Christi DS im September 2009 in Fulda
In Impulse veröffentlicht | Getaggt , , , | Kommentieren

Kommunikation ist wesentlich

Betrachtet man die Kommunikationsstrukturen und deren Figuren im heutigen Evangelium, dann ist festzustellen, dass sehr viel kommuniziert, also mitgeteilt, vermittelt und weitergegeben wird. Jesus stellt seinen Jüngern eine Frage da er wissen will was die „anderen“ über ihn denken. Die Frage wird spektral beantwortet: „Einige (halten dich) für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten“ (Mk 8,28), Dann wird aus der eher allgemeinen Frage eine sehr persönliche und existentielle: „Und für wen haltet ihr mich.“ Darauf hin mündet die Kommunikation in ein Bekenntnis: „Du bist der Messias.“ Dem folgt eine neue Kommunikationsfigur, die der Belehrung. Auf die Intervention des Petrus hin bedient sich Jesus wieder einer neuen Kommunikationsfigur, nämlich die der Zurechtweisung. Und der folgend bedient sich Jesus dann auch noch der öffentlichen Rede.

Kommunikation ist der Grundpfeiler der Offenbarung Gottes in Jesus Christus auf uns Menschen hin. Der Dreieine Gott, der selber Beziehung ist und somit Kommunikation (Gott Vater im Sohn durch den Heiligen Geist) öffnet seine ureigenste Beziehung auf den Menschen hin, in dem er sich uns Menschen in Jesus Christus mitteilt und selber Mensch wird. Gott bedient sich unserer Sprache, unsrer Gesten, er benutzt unsere Bilder und für uns nachvollziehbare Gleichnisse damit wir ihn verstehen. Er bedient sich der ganzen Palette menschlicher Kommunikation um bei uns anzukommen, also die Botschaft vom Himmel zu erden. Das Johannesevangelium spricht z.B. von dem „Wort“ durch das alles geworden ist was ist: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“ (Johannesprolog 1,ff) … Und der Apostel Paulus stellt fest: Der glaube kommt vom hören (vgl. Röm 10,17). Also wieder und wieder nimmt Kommunikation in der Heiligen Schrift eine zentrale Rolle ein.

Der gefeierte Glaube, unsere Liturgie ist selber Kommunikation und in ihr hat wiederum die Kommunion eine heilsvermittelnde Rolle. Aber auch eine der aktuell drängensten pastoralen Fragen ist mit dem Thema Kommunikation verbunden und lautet: Wie können wir den Glauben in unsere Gesellschaft hinein vermitteln, also kommunizieren.

Bei solcher Bedeutung der Kommunikation ist nicht verwunderlich, dass seit dem Konzilsdekret „Über die sozialen Kommunikationsmittel“ (Inter mirifica, 1963) der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel zum Gesamtprogramm der pastoralen Erneuerung gehört. Um die Bedeutung und den Stellenwert der Medien zu betonen und zu fördern, soll ihnen in allen Diözesen ein besonderer Tag gewidmet werden, an dem für die katholische Medienarbeit gebetet und gesammelt wird, so die Bischöfe. Der Welttag der sozialen Kommunikationsmittel wird in Deutschland am zweiten Sonntag im September begangen.

In seiner Botschaft zum 43. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel vom 24. Mai 2009 schreibt Papst Benedikt: „Der Wunsch nach Beziehung und das Verlangen nach Kommunikation – in der zeitgenössischen Kultur so selbstverständlich – sind in Wahrheit nichts anderes als moderne Ausdrucksformen der grundlegenden und beständigen Neigung der Menschen, über sich hinauszugehen und in Beziehung zu anderen zu treten. Wenn wir uns den anderen zuwenden, stillen wir in Wirklichkeit unsere tiefsten Bedürfnisse und werden in einem umfassenderen Sinn Mensch.“ Kommunikation ist Wesentlich für die Existenz des Menschen, grundlegend für den Glauben und gerade deswegen eine Alltäglichkeit.

Und was alltäglich christliche Gemeinde charakterisieren sollte ist die Tatsache, dass Gemeinde immer auch Erzählgemeinschaft ist.

Am heutigen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel sollten wir uns wieder eines ins Gedächtnis rufen: Wenn wir aufhören von unserem Glauben zu erzählen, durch welche „Medien“ auch immer, wird es bald nichts mehr vom Glauben zu hören geben. Glaube kann nicht wachsen wo geschwiegen wird, dem Glauben voraus geht die Kommunikation. Also sprechen Sie, von sich!

Quelle: Katholische SonntagsZeitung für Deutschland
In Aufsätze + Artikel, Zum Evangelium veröffentlicht | Getaggt , , | Kommentieren

… wo sich Wandlung ereignet …

Annaoktav 2009
„Da berühren sich Himmel und Erde“

Sonntag 2. August

Kerngedanken und Bilder der Predigt
von Pfarrer Christoph Stender,
Mentor für Lehramtsstudierende der katholischen Theologie an der RWTH Aachen

Vom Zauber des Zauberns.

Leise, behutsam geflüstert, fast gehaucht prägen sich diese Worte offenbar ein: „Hocus, Pocus, Fidibus …“. Das Zaubersalz zerstreut und den Zauberstab kreisen lassen, Zack (Geräusch), nimmt das Zauberwerk unwiderruflich seinen Lauf. Kindern verschlägt es den Atem. Andächtig schauen sie dem Treiben des Zauberers zu, voll der Bewunderung für den Meister der Magie. Auch die Erwachsenen können eine gewisse Verwunderung nicht verbergen, selbst dann nicht, wenn nur eine Taube oder ein Haase aus dem vermeintlich leeren Hut gezaubert werden, geschweige denn wenn ganze Luxuskarossen hinter rotem Tuch in Nichts sich auflösen. Das ist halt der Zauber der Zauberei!

Allerdings solchen Zauber zu entzaubern, ist das Ziel jener Frage, die immer wieder von Groß aber auch Klein neugierig gestellt wird: „Zeig mir doch bitte mal wie das geht, das ist doch nur ein Trick, das kann ich doch bestimmt auch.“ Und ein Kind ist spätestens dann kein Kind mehr, wenn es nur noch an den Trick glaubt, und nicht mehr an den Zauber, eben wenn es fragt, wie der Trick denn gehe.

Ja, einen „Zauber-Trick“ kann man erklären. So mancher Zauberer lüftet ja auch ein wenig von seinem Geheimnis, nur ein wenig versteht sich, um neugierig für mehr zu machen, ein mehr wissen wollen, das er jedoch in aller Regel, als Betriebsgeheimnis, für sich behält.

Unterbrechung: Ein Sprung zurück in die Zeit Jesu.

„Meister, kannst du uns deinen Zaubertrick erklären, den mit dem Wasser zu Wein, oder ist das ein Betriebsgeheimnis?“ Ob diese Frage während der Hochzeit zu Kanaan Jesus je gestellt wurde ist uns nicht überliefert, die Bibel schweigt darüber.

Ortswechsel:
Die Stimmung ist eher bedrückend, obwohl ein Mahl angerichtet ist, was in der Regel bedeutet das Freude angesagt ist. Die Teilnehmer, 12 an der Zahl, sind alle schon gesättigt, als Jesus Brot in seine Hände nahm, das Dankgebet sprach, das Brot teilte und seinen Jüngern reichte mit den Worten: „Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Ebenso nahm er den Kelch, dankte noch einmal und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut, das für euch und …“

In diesem Augenblick sprang einer der Jünger auf, viel Jesus ins Wort und rief ganz begeistert: Meister, welch ein Zaubertrick, zeige ihn uns damit wir es dir gleichtun …“

Waren kritische Nachfrage nicht gewollt?

Meine lieben Mitchristinnen und Mitchristen. Aus der Perspektive heutiger Gottesdienstbesucher, also aus unserer Perspektive, wäre solche eine Aktion ehrfurchtslos, eine Verletzung religiöser Gefühle, Glauben und Frömmigkeit missachtend.

Aber auch von einer solchen Inszenierung mag die Bibel nicht berichten. Warum eigentlich nicht? Fragten die Menschen zurzeit Jesu nicht kritisch nach „wie das denn mit dieser Wandlung funktionieren würde“? Ließen die Jünger sich damals alles bieten: Wasser in Wein, Brot in den Leib Jesu, Lahme gehen, Tote stehen auf, Blinde sehen, Aussätzige werden geheilt …? Warum fragten die Menschen damals nicht kritisch nach?

Sie fragen nicht, denn die Antwort auf diese Frage spürten sie!

Um das zu verstehen, müssen wir zurückgehen an den Beginn einer Geschichte in der Heiligen Schrift, die hinter allen Ereignissen aufscheint die uns die Bibel überliefert hat. Diese Geschichte hinter den Geschichten, das Geschehen hinter dem Geschehenen, das Ereignis hinter dem sich ereignenden, dieses Phänomen, das Ausgang alle Bewegungen im Neuen Testament ist wird Begeisterung genannt. Begeisterung, man könnte auch sagen Verzauberung sind die Motive die die ersten Zeuginnen und Zeugen Jesu Christi bewegt haben.

Sich erinnern!

Erinnern sie sich noch an die Aussendungsberichte? Jesus sendet Menschen aus, mal sind es 12, dann mehr als 20, dann wieder mal nur einer, dann sendet er auch mal je zwei aus. Ihr Auftrag: Sie sollen verkünden, also von dem erzählen was sie gehört und gesehen haben. Was sie aber ganz konkret vermitteln sollen, dass gibt Jesus nicht vor, und später wird er es auch nicht kontrollieren.

Jesus weiß und spürt ganz genau was die Jünger erzählen werden. Denn sie sind getrieben von dieser Begeisterung die verzaubert, und die sie vor der Begegnung mit Jesus noch nie erlebt hatten. Diese Begeisterung war die eigentliche Botschaft die in allen Erzählungen der Jünger über Jesus aufstrahlen würde, das war dem Mann aus Nazareth klar. Diese Begeisterung die Jesus in jenen Menschen geweckt hatte, die er losschickte, diese Begeisterung war auch die Motivation für die Männer und Frauen loszugehen, um eben von dem zu erzählen was sie begeisterte!

Woher aber rührte diese einmalige Begeisterung? Jesus war doch nicht der einzige Prophet, nicht der einzige Wunderheiler, davon gab es zurzeit Jesu einige, erinnern wir uns nur an Johannes den Täufer.

Begeisterung vom Anfang.

Was begeisterte also die Menschen damals an diesem Jesus, das die anderen Propheten und Heiler nicht hatten? Es ist einfach anders gewesen. Jesus ist der Andere. Jesus verkörperte dieses Andere, den geerdeten Himmel. In der Menschlichkeit Jesu spürten die Menschen die Nähe Gottes. In den Worten Jesu klang das Wort Gottes durch. In den Taten Jesu spürten die Menschen die Hand Gottes. Die Gesten Jesu sprudelten über von der großen Geste die Gott ist. Jesus war die Inkarnation, die Menschwerdung des Anderen, des Heiligen, des Göttlichen. Und das erlebten die Jünger, das ging ihnen unter die Haut, das ließ sie nicht in Ruhe, das bewegte sie!

Darum ist im Abendmahlssaal oder bei der Hochzeit zu Kanaan auch keiner aufgesprungen und hat gefragt: „Wie geht dieser Trick?“

Die Jünger wussten dass es bei Jesus nicht um Tricksereien ging, sondern um einen Zauber, den Zauber des Mehr aus dem Himmel, den Jesus spüren ließ. In dieser einmaligen Begeisterung der Menschen durch Jesus liegt auch der Grund warum sie sich aussenden ließen: Um zu erzählen was sie bewegte.

Und es berührten sich Himmel und Erde!

Bei der Hochzeit zu Kanaan war es die Mutter Jesu die begriffen hatte wer ihr Sohn war. Deshalb konnte sie so gelassen zu den Bediensteten sagen: „Tut was er euch sagt …!“ Und es berührten sich Himmel und Erde!

Im Abendmahlssaal spürten die Jünger diesen großartigen Augenblick als Jesus das Brot brach und sprach: „Das ist mein Leib …!“ Übersetzt in den Herzen der Jünger bedeuteten diese Worte Jesu: Das bin ich für euch! So bin ich hier, so werde ich unter euch bleiben! Wir bleiben in Gemeinschaft, wir sind Kommunikation, Kommunion wenn ihr dies tut zu meinem Gedächtnis! Und es berührten sich Himmel und Erde!

Mit dem Karfreitag allerdings, als mit der Tötung Jesu am Kreuz alle Begeisterung im Blut Jesu unter dem Kreuz versickerte, konnte noch keiner begreifen das auch hier, und das in nie da gewesener Weise, sich Himmel und Erde berührten.

Aber auf dem nachösterlichen Weg nach Emmaus spürten die zwei Jünger wer der dritte in Ihrem Bunde war. Und als Jesus dann das Brot nahm, es brach, da erkannten sie und in diesem Augenblick war er ihren Blicken, ihrem Zugriff entzogen. Und die Heilige Schrift überliefert in wunderschöner Sprache: „Brannte uns nicht das Herz.“ Und das heiß nichts anderes als die Vergewisserung der Jünger darüber: Du hast es doch auch gespürt, als er kam mit ihm ein andere Geist, er hatte etwas das in seinen Bann zog. So etwas haben wir zuerst gespürt als wir mit Jesus zusammen waren. Und da war sie wieder, diese alte Begeisterung neu, du hast das doch auch gespürt! Da wo Jesus gegenwärtig ist, da liegt Heiliges in der Luft. Und es berührten sich Himmel und Erde!

Ende der Begeisterung?

Und, wo nimmt diese Geschichte der Begeisterung ihr Ende? Ist sie Abgeschlossen mit den Berichten aus der Heiligen Schrift. Ist die Geschichte der Begeisterung Vergangenheit mit einem gewissen Erinnerungswert in der Verehrung der Seligen und der Heiligen unserer Kirche? Na, was meinen Sie, ist die Geschichte der Begeisterung vorbei?

Wer so fragt, der legt den Zuhören die Antwort dieser Frage quasi auf die Zunge, und die sagen dann natürlich, wie hoffentlich auch Sie heute Morgen hier im Gottesdienst zur Annaoktav: „Nein natürlich nicht, die Geschichte der Begeisterung ist mit der Bibel nicht abgeschlossen.“ Aber sind sie sich da wirklich ganz sicher?

Ein letzter Ortswechsel, zurück in die Gegenwart

Gehen wir zurück, öffnen wir einen Spalt der Türe zum Abendmahlssaal, um nochmals diese Worte zu hören, die die Menschen damals in noch nie da gewesener Weise begeistert hat, die Worte der Wandlung jenseits aller Zauberei. Diese Worte, mit denen Jesus die Menschen ein wenig den Atem Gottes spüren ließ. Worte die mehr bewirkten als je ein Wort zuvor hervorgebracht hat, Heiliges berührt in ihnen unsere Welt. Worte die wandeln: Ausweglosigkeit in Perspektive, Profanes in Sakrales, irdisches in himmlisches, Menschengegenwart in Gottesgegenwart, Zeit in Ewigkeit, Nähe in Liebe.

Wandlung

Öffnen wir die Türe zum Abendmahlssaal um diese Worte wieder neu zu hören, die von solch einmaliger Kraft getragen sind. Treten wir ein in den Raum, den Ort der Wandlung. Lasst uns gehen durch diese Türe zum Abendmahlssaal in Ihre Kirche hinein, und wir werden sehen wir sind schon da. Denn wenn wir nun diesen Gedanken aus der Erinnerung heraus weiter denken, dann sehen wir im Betreten des Ortes an dem Jesus das Abendmahl feierte s uns selbst, wir schauen auf unsere eigenen Rücken im Hineingehen, wir, die wir gerade erst ankommen wir sind schon hier.

In der Erinnerung losgehen um in der Gegenwart anzukommen, das ist das Angebot dieser Predigt, ja des ganzen Gottesdienstes. Zum Abendmahlssaal Jesu sind wir in Gedanken losgegangen und in Ihrer Kirche heute hier sind wir angekommen. Hier berühren sich Vergangenheit und Gegenwart, Erinnerung und Vergegenwärtigung, das passiert hier und jetzt, im Augenblick und wir sind dabei, hier in St. Anna. Und wir werden hier um den Geist Gottes bitten, gleich im Hochgebet, um den Geist der Wandlung. Dann werden wir uns wieder erinnern an jenen Abend im Abendmahlssaal, als Jesus die 12 Jünger zum Mahl lud. Und in dieser Erinnerung werden wir Kraft des Heiligen Geistes vergegenwärtigen, was damals geschah, als Jesus die Worte sprach. „Nehmt und esst alle davon, das ist mein Leib …“ Worte der Wandlung, Worte nie da gewesener Kraft, Worte nie da gewesener Liebe!

Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir.
Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier.
Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin,
weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.

Hier berührten sich Himmel und Erde! Es ereignet sich Heiliges! Also tun wir, was Jesus uns bat zu tun. Tun wir was die Menschen zur Zeit Jesu so begeistert hat, was sie aufbrechen ließ, was sie in Bewegung setzte, wovon sie nicht aufhören wollten zu erzählen, wovon auch wir gehört haben.

Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir,
doch des Wortes Botschaft offenbart dich mir.
Was Gott Sohn gesprochen, nehm ich glaubend an;
er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.

Lied: GL 546 1. und 2.Str.

In Anna-Predigten, Predigten veröffentlicht | Getaggt , , , , | Kommentieren
© Christoph Stender | Webdesign: XIQIT GmbH
Impressum

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen