Vortrag zum Thema Barmherzigkeit anlässlich des Heiligen Jahres 2015/2016 am Besinnungstag der Schwestern vom armen Kinde Jesus am 25. November 2015 im Kloster Burtscheid, Aachen
1. Impuls: Gottes Wirklichkeit
1. Das Ankündigungsdokument des MISERICORDIAE VULTUS durch Papst Franziskus
Am 08.12.2015 eröffnet Papst Franziskus das MISERICORDIAE VULTUS, das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Papst Franziskus erläutert in seinem Ankündigungsschreiben des Heiligen Jahres warum er diesen Termin gewählt hat: „(…) weil er eine große Bedeutung in der jüngsten Kirchengeschichte hat. Ich werde nämlich die Heilige Pforte genau fünfzig Jahre nach dem Ende des II. Vatikanischen Ökumenischen Konzils öffnen.“1
- Das Thema Barmherzigkeit lag schon in der Intention des II. Vatikanischen Konzil, und kam in der Eröffnungsansprache am Konzilsbeginn von Papst Johannes XXIII. zum Ausdruck: “Die katholische Kirche, während sie durch dieses ökumenische Konzil die Leuchte der katholischen Glaubenswahrheit hoch hält, will sich damit als eine sehr liebevolle, gütige und geduldige Mutter aller erweisen, voller Erbarmung und mit Wohlwollen für ihre Kinder, die von ihr getrennt sind.“2
Das Konzil schließt mit den Worten von Papst Paul VI., der wiederum die Richtung des Konzils seiner Diktion entsprechend auf die Zukunft hin ausrichtet: „Wir wollen vielmehr unterstreichen, dass die Religion dieses Konzils die Nächstenliebe ist (…) Die uralte Erzählung vom barmherzigen Samariter wurde zum Paradigma für die Spiritualität dieses Konzils. (…) Eine Woge der Zuneigung und der Wertschätzung für die moderne Welt ging von diesem Konzil aus.“3 So knüpft Papst Franziskus mit dem Thema der Barmherzigkeit deutlich an eine Diktion des II. Vatikanischen Konzils an, die im Nachgang des Konzils in der Kirche eher zu kurz gekommen ist.
- Papst Franziskus umschreibt am Beginn seiner Ankündigung des Hl. Jahres die theologische Einbettung der Barmherzigkeit: „Jesus Christus ist das Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters. Das Geheimnis des christlichen Glaubens scheint in diesem Satz auf den Punkt gebracht zu sein. In Jesus von Nazareth ist die Barmherzigkeit des Vaters lebendig und sichtbar geworden und hat ihren Höhepunkt gefunden. Der Vater, der ʽvoll des Erbarmensʼ ist (Eph2,4), der sich Mose als ʽbarmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treueʼ (Ex 34,6) offenbart
hatte, hat nie aufgehört auf verschiedene Weise und zu verschiedenen Zeiten in der Geschichte seine göttliche Natur mitzuteilen. Als aber die „Zeit erfüllt war“ (Gal l4,4), sandte Er, seinem Heilsplan entsprechend, seinen Sohn, geboren von der Jungfrau Maria, um uns auf endgültige Weise seine Liebe zu offenbaren. Wer Ihn sieht, sieht den Vater (vgl. Joh 14,9). Jesus von Nazareth ist es, der durch seine Worte und Werke und durch sein ganzes Dasein die Barmherzigkeit Gottes offenbart.“4
- Doch Barmherzigkeit darf nicht als Mechanismus verstanden werden, der sich Quasi „von selbst einstell“ wenn der Mensch das Bedürfnis verspürt Barmherzigkeit zu benötigen.
Im Umfeld der Bekanntgabe des Heiligen Jahres klärt Kardinal Piacenza in einem Interview dem Worten des Heiligen Thomas folgend, warum Barmherzigkeit kein Freifahrtsschein ist.
Kardinal Piacenza5 stellt fest, ausgehend vom Hl. Thomas von Aquin, der die Meinung vertritt, das Barmherzigkeit weder blinde Toleranz noch Rechtfertigung der Sünde sei und schon gar nicht ein Recht. Er führt aus: „Die Barmherzigkeit ist nicht ʽToleranzʼ, weil sie sich nicht darauf beschränkt, den Sünder zu ʽertragenʼ um ihn weiter sündigen zu lassen, sondern die Sünde offen verurteilt, und genau auf diese Weise den Sünder liebt: Sie erkennt, dass er nicht aus seiner Sünde besteht, sondern mehr (…) ist. Die Barmherzigkeit rechtfertigt zudem nicht die Sünde unter Verweis auf welche soziokulturellen, wirtschaftspolitischen oder persönlichen Umstände auch immer. Sie schätzt den Menschen vielmehr so sehr, dass sie von ihm Rechenschaft für jede seiner Handlungen verlangt und ihn so als ʽverantwortlichʼ vor Gott anerkennt.
Und schließlich ist die Barmherzigkeit kein Recht, es gibt keinen Anspruch darauf, nur weil man existiert. (…) Die Barmherzigkeit hingegen kann nicht eingefordert werden, weder gegenüber Gott noch gegenüber der Kirche, der Dienerin der göttlichen Barmherzigkeit.“6
Die nicht Abrufbarkeit der Barmherzigkeit Gottes unterstreicht der Papst in seiner Ankündigung mit den Worten des Aquinaten: „Barmherzigkeit walten zu lassen, ist ein Wesensmerkmal Gottes. Gerade darin zeigt sich seine Allmacht.“7 Dies verdeutlicht, das Barmherzigkeit kein schwächeln Gottes ist, oder gar eine Anbiederung Gottes an den Menschen. Barmherzigkeit ist eine Qualität Gottes, die seinen Urgrund hat in der Allmacht Gottes.
Und der Heilige Vater unterstreicht diese Aussage noch mit einem der ältesten Tagesgebete unserer Liturgie: „Großer Gott, du offenbarst deine Macht vor allem im Erbarmen und im Verschonen.“8
Barmherzigkeit ist ein freier Akt Gottes auf den Menschen hin. Gleichzeitig bedarf das Erleben dieses freien Aktes Gottes auch einer Vermittlung. Mit Blick auf die Gleichnisse des NT, in dem Jesus erlebbar Barmherzigkeit zu seiner Handlungsmitte macht, nimmt er auch jene Kinder in die Pflicht, die sich auf ihn als Christen berufen, und stellt ein für alle male fest, dass: „Barmherzigkeit nicht nur eine Eigenschaft des Handelns Gottes ist. Sie wird vielmehr auch zum Kriterium, an dem man erkennt, wer wirklich seine Kinder sind. Wir sind also gerufen, Barmherzigkeit zu üben, weil uns selbst bereits Barmherzigkeit erwiesen wurde.“9
- Der Aufruf zur Barmherzigkeit im Heiligen Jahr bekommt aber auch durch den organisatorischen Ablauf, der Öffnungen der Heiligen Pforten in Rom und Weltweit einen gewissen prosesshaften Charakter.
Am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens wird der Papst die Heilige Pforte im Petersdom öffnen. Am 3. Advent wird die Heilige Pforte in der Bischofskirche von Rom, der Basilika Sankt Johannes im Lateran, geöffnet. Nach und nach folgen die anderen Papstbasiliken in Rom. Sukzessive sollen dann in allen Teilkirchen, in Bischofskirchen und in anderen Kirchen mit herausragender Bedeutung für die Dauer des Heiligen Jahres ebenfalls eine Pforte der Barmherzigkeit geöffnet werde.
Aus vatikanischen Kreisen informiert, wird Papst Franziskus selbst auch eine Pforte der Barmherzigkeit in einer Obdachlosenunterkunft der Caritas beim römischen Hauptbahnhof, der Stazione Termini, eröffnen. Ebenfalls ist geplant, dass der Papst auf seiner ersten Afrika – Reise Ende November eine Heilige Pforte der Barmherzigkeit in der Kathedrale der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik Bangui eröffnen möchte. Die Reise des Papstes steht momentan unter einem Sicherheitsvorbehalt, angesichts der Gewalt im Land. Am Ende des Jubiläums empfängt Papst Franziskus im Vatikan Häftlinge, die aus diesem Anlass das Gefängnis verlassen dürfen.
2. Pforten der Barmherzigkeit
Die Pforte als vergegenwärtigendes Symbol
Die menschliche Kommunikation bedarf nicht nur der Sprache, sie bedient sich auch der Gesten, Gebärden und Haltungen. Ebenfalls bedient sich die menschliche Kommunikation besonderer Symbole, die etwas zum Ausdruck bringen sollen, dass über das Symbol selbst hinausreicht.
Das deutsche Wort Symbol geht auf den lateinischen Begriff „Symbolum“ zurück und dieser wiederum auf das griechische Wort σύμβολον, das zu übersetzen ist mit Erkennungszeichen oder Merkmal. Das griechische Wort ist zusammengesetzt aus συμ (zusammen)und βάλλo (werfen), also zusammen – werfen.
Das Symbol verdichtet, wirft zusammen, mal eine Intention, eine Bedeutung, oder eine Aussage, und steht für diese als „Erkennungs – Zeichen“.
So steht die „Heilige Pforte“ für die (wechselnde) Intention eines Heiligen Jahres, in diesem heiligen Jahr nun für Barmherzigkeit.
Erstmals rief Papst Bonifatius VIII. im Jahre 1300 ein geordnetes heiliges Jahr aus, als Würdigung der 1300 Wiederkehr des Geburtsjahres unsres Herrn Jesus Christus.
Anfänglich wiederholten sich ein Heiliges Jahr alle 100 Jahre, ab 1475 verringerte sich dann der Abstand auf alle 25 Jahre. Daneben gab es auch immer wieder Heilige Jahre außerhalb der Reihe, die außerordentlichen Heiligen Jahre. Solch ein außerordentliches Heilige Jahr ist auch das kommende.
„Das kirchliche Jubeljahr knüpfte indirekt an das biblische Erlassjahr an: einen alle 50 Jahre gebotenen Schuldenerlass und Besitzausgleich für alle Israeliten (Lev 25,8-55). Die Bezeichnung ʽJubeljahrʼ oder ʽJobeljahrʼ stammt vom hebräischen Wort jobel (יובל), das ursprünglich ʽWidderʼ bedeutete. Aus Widderhörnern wurde das Blasinstrument Schofar gebaut, das zur Eröffnung eines Erlassjahrs geblasen werden sollte. Daher wurde der Ausdruck jobel auf das Instrument und das damit eröffnete Erlassjahr übertragen.“10
Wer im kommenden Heiligen Jahr also durch eine Heilige Pforte geht, dem will das Symbol des Tores vergegenwärtigt, das er als christlicher Pilger der Barmherzigkeit Gottes bedarf. In gleicher Weise erinnert die Pforte gleichzeitig daran, dass es ein „Markenzeichen“ christlichen Handels ist, Barmherzigkeit zu üben.
- An dieser Stelle möchte ich einen vielleicht überraschenden Gedanken ankündigen, den ich im zweiten Teil meiner Ausführungen heute Mittag genauer besprechen werde.
Könnte es nicht ein wichtiges Zeichen der gemeinsamen Zukunftsgestaltung Ihres gemeinsamen Lebens in diesem Kloster sein, auch hier eine Heilige Pforte zu eröffnen, ein Tor der Barmherzigkeit
3. Barmherzigkeit als Solidarität oder Identität? Eine Frage an Clara Fey!
Walter Kardinal Kasper11 bemerkt in seinem Buch zur Barmherzigkeit (deren spanische Übersetzung Kardinal Jorge Mario Bergoglio SJ während des Konklave zur Wahl des Nachfolgers des emeritierten Papst Benedikt XVI im Jahr 2013 -hierzu nur mündlich weitere Informationen- gelesen hat), im Kontext der jesuanischen Seligpreisungen (Mt 5,7): „Er hat sich mit den Armen nicht nur solidarisiert, er hat sich mit ihnen identifiziert.“12
Die Solidarität mit den Armen, insbesondere mit den armen Kindern hat Clara Fey als ihre Berufung entdeckt. Mit dieser Anmerkung von Kasper stellt sich für mich auch die Frage, um Mutter Clare weiter zu entdecken, in wieweit sie sich auch mit den armen Kindern ihrer Zeit identifizieren konnte, oder ob sie mit ihnen „nur“ solidarisch war. War die reale Armut der Kinder die Identität von Mutter Clara? Das ist für mich eine Frage, der es lohnt nachzugehen, da es mit deren Beantwortung auch um die Frage nach der Spiritualität Claras und der Gemeinschaft geht, sowie um die Motive zum Apostolat.
Dieser Nachgang kann eine Motivation sein, neu Reflextiert von Clara in Zukunft hinein zu sprechen. Eine Möglichkeit, eine Antwort auf diese Frage in der Biographie Claras und der der entstehenden Genossenschaft der Schwestern vom Armen Kinde Jesus zu finden, wäre die neue Analyse des Übergang von der „stundenweise“ Sorge um die armen Kinder, hin zum gemeinschaftlichen mit den armen Kindern als Schwesterngemeinschaft leben.
4. Barmherzigkeit und Gerechtigkeit
Wer über die Barmherzigkeit nachdenkt, der kommt nicht ganz am Begriff der Gerechtigkeit vorbei, da ja die Barmherzigkeit weiter „greift“ als es die Gerechtigkeit kann, die Gerechtigkeit somit aber in keiner Weise relativiert wird.
„Die Gerechtigkeit ist der beständige und dauerhafte Wille, jedem sein Recht zukommen zu lassen.“13 Doch was ist Gerechtigkeit? Was bedeutet es jedem das Seine zu geben (suum cuique)?
Walter Kardinal Kasper bemerkt zu der Frage in seiner Festrede zum Thema “Barmherzigkeit im Kirchenrecht“, die er am 29. Oktober 2015 im Krönungssaal des Aachener Rathaus vortragen ließ14, anlässlich des 75. Geburtstag von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff:
„Schwierig wird es freilich, wenn es darum geht, konkret zu sagen, was das Seine ist, was das Meine und was das Deine, was ist das Unsrige und was das der anderen ist. Was ist gerechter Lohn, was gerechter Preis? Was ist ein nicht nur rechtsverbindliches sondern auch gerechtes Gesetz? Was ist soziale Gerechtigkeit, Chancengerechtigkeit, Generationengerechtigkeit, Gerechtigkeit zwischen armen und wohlhabenden Ländern? Gib es im Konfliktfall gar einen gerechten Krieg?“15
Nach weiteren Ausführungen kommt der Kardinal zu dem Schluss: „Nicht nur vollkommene Gerechtigkeit, sondern auch volle Übereinstimmung über das, was vollkommene Gerechtigkeit ist, lässt sich innerweltlich bestenfalls annäherungsweise erreichen und wird immer wieder neu umstritten sein.“16
Die Antwort auf die Frage nach der Gerechtigkeit sieht Kasper in „einer kosmischen göttlichen Ordnung begründet, die uns Menschen vorgegeben und zugleich zur Verwirklichung aufgegeben ist.“17 Der Gerechte ist also der, der sich an die göttliche Weisung hält, also die Gebote Gottes gottesfürchtig beachtet. Da, wo die Gebote vom Menschen missachtet werden, er sich also von Gottes Weisung abwendet, da fällt er in Ungnade, es steht ein Graben zwischen Gott und dem Menschen. Wenn es nun in der langen religiösen Tradition des Menschen nur ein Mittel gibt, um den Graben zwischen Gott und dem Menschen zu überwinden, nämlich das Opfer des Menschen das Gott gefallen möge, dann, so der Kardinal, setzt mit der anderen Ansicht Gottes eine „prophetische Revolution ein, die das ganze altorientalische auch altisraelische Weltbild bis in seine letzten Fundamente erschüttert.“18 Diese andere Ansicht Gottes wird bereits sichtbar nach dem Bundesschluss zwischen Gott und Mose, bzw. nach dem Bundesbruch mit Gott, den das Volk begeht in dem es um das goldene Kalb tanzt: Gott zeigt sich nicht als der, der wütend dreinschlägt, sondern als ein „barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue“ (Ex 34,6). Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Barmherzigkeit Gottes, dessen Langmut, Huld und Treue sich nicht in der Vorstellungskraft des Menschen erschöpft, bzw. aufgeht im bisherigen Erleben der Menschheitsgeschichte das Handeln Gottes betreffend.
5. Barmherzigkeit und Kirche
Da die Kirche, die Ecclesia, die Sammlung des pilgernden Volkes Gottes ist (Lumen Gentium), kann sie nicht anders, als in dieser Welt zu leuchten, die Gemeinschaft wie der Einzelne, als ein sichtbares Zeichen der Barmherzigkeit Gottes, der Welt erschienen im Licht für die Welt, Jesus von Nazareth, den wir als Christus bekennen.
Immer da, wo Kirche als Gemeinschaft oder auch einzelne ihrer Glieder Barmherzigkeit vermissen lassen, da verdunkeln sie das Licht ihrer Gemeinschaft, die Kirche. So schreibt Franziskus in seiner Ankündigung des Heiligen Jahres: „Der Tragebalken, der das Leben der Kirche stützt, ist die Barmherzigkeit. Ihr gesamtes pastorales Handeln sollte umgeben sein von der Zärtlichkeit, mit der sie sich an die Gläubigen wendet; ihre Verkündigung und ihr Zeugnis gegenüber der Welt können nicht ohne Barmherzigkeit geschehen. Die Glaubwürdigkeit der Kirche führt über den Weg der barmherzigen und mitleidenden Liebe.“19
Papst Franziskus verbindet unsere Kirche existentiell mir der Barmherzigkeit. Mit der Barmherzigkeit geht allerdings auch die Vergebung einher. Damit relativiert er nicht den Sinn und Zweck von Geboten des Glaubens und Anforderungen der Kirche. Allerdings trägt die Präsenz der Anforderung von Barmherzigkeit dazu bei, das auch der Mensch der nicht 100% einer Anforderung in der Kirche entspricht, oder ein Mensch der gescheitert ist, nicht einzig aus der Perspektive dessen gesehen werden kann, nur einer zu sein, der eine Anforderung nicht erreicht hat, bzw. irgendwie gescheitert ist.
Barmherzigkeit misst den Menschen nicht an seinem Scheitern! Kardinal Kasper führt dazu in seiner Festansprach für unseren Bischof Heinrich aus:
„Die Barmherzigkeit hebt nichts auf, sie macht Gerechtigkeit, wo sie zerbrochen ist, neu möglich. Sie rechtfertigt nicht die Sünde, sondern den Sünder, so dass er neu gerecht handeln kann. Sie ist Gottes Option gegen den Tod und die Mächte des Todes und für das Leben. Denn Gott will nicht den Tod des Sünders, den er verdient, er will dass er lebt (Ez 33,11). Gott ist ein Freund des Lebens (Weish 11,26).“20
- Die intellektuelle Hinwendung zur Bedeutung der Barmherzigkeit und die Auseinandersetzung mit ihr ist ein Zugang zur Barmherzigkeit.
Ein mindestens ebenso wichtiger Zugang ist die eigene biographische Reflexion anhand der Frage: Wo habe ich in meinem Leben Barmherzigkeit Gottes, aber auch Barmherzigkeit durch Menschen, wie Mitschwestern und Mitbrüdern erfahren?
2. Impuls : Des Menschen herzliche Erkenntnis
Gott ist barmherzig, so der Tenor des Kardinals in seiner Festansprache, in der er weiter ausführt: „Er (Gott) hat ein Herz für den Menschen, der in Not ist. Misericordia, ein Herz (cor) haben für die miseri, die im Elend Lebenden. So offenbart er sich bereits am brennenden Dornbusch. Er sieht das Elend und hört das Klagegeschrei (Ex 3,7). Die Barmherzigkeit ist jedoch mehr als Mitleid; sie ist aktiver Widerstand gegen das Böse. Er führt sein Volk heraus aus dem Sklavenhaus Ägypten. Er setzt nicht auf einen gerechten Ausgleich, nicht auf die Restitution der alten Ordnung wie in der altorientalischen Vorstellung. Er schafft eine neue Ordnung; er schenkt einen neuen Anfang.“21
6. Barmherzigkeit – zwei Töne auf einer Tonleiter
Die Linie der Barmherzigkeit zieht der Heilige Vater weiter mit Blick auf den Menschen, der in der Barmherzigkeit Gottes existieren. „Dieses Geheimnis der Barmherzigkeit gilt es stets neu zu betrachten. Es ist Quelle der Freude, der Gelassenheit und des Friedens. Es ist Bedingung unseres Heils. Barmherzigkeit, in diesem Wort offenbart sich das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Barmherzigkeit ist der letzte und endgültige Akt, mit dem Gott uns entgegentritt. Barmherzigkeit ist das grundlegende Gesetz, das im Herzen eines jeden Menschen ruht und den Blick bestimmt, wenn er aufrichtig auf den Bruder und die Schwester schaut, die ihm auf dem Weg des Lebens begegnen. Barmherzigkeit ist der Weg, der Gott und Mensch vereinigt, denn sie öffnet das Herz für die Hoffnung, dass wir, trotz unserer Begrenztheit aufgrund unserer Schuld, für immer geliebt sind.“22
7. Klärung korrespondierender Begriffe
Um sich der Bedeutung des Wortes Barmherzig konkret anzunähern ist es auch hilfreich, sich kurz einige korrespondierende Begriffe anzuschauen. Sie machen ergänzend deutlich, was Barmherzigkeit primär nicht unbedingt ist.
- Demut (D), eine Definition
Verhaltensweise des Menschen, der im Bewusstsein seines radikalen Abstandes von Gott, dem vollkommenen Sein, die Selbstentäußerung Gottes in seinem Sohn (Phil 2,2 – 8) u. die darin geoffenbarte Umkehrung (Erhebung) des kleinen und schwachen dieser Welt zum Großen im Königtum Gottes (Mt 18,4 mit Parallelen) dankbar und mutig entgegen genommen hat.
Diese de–mütige Selbstannahme drückt sich vor allem in Akzeptierung (Vergebung, Ertragung) der Schwäche des Mitmenschen, Dienstbereitschaft diesem u. Gott gegenüber aus.23
- Gnade (G), eine Definition
„(althochdeutsch ganada = Wohlwollen, Gunst, griech. chariss, lat. Gratia) ist in der Theologie die sich herabneigende personale, absolut ungeschuldete Huld Gottes gegenüber dem Menschen; G. bezeichnet aber auch die Wirkung dieser Huld, in der Gott sich selbst dem Menschen mitteilt.“24
- Gerechtigkeit (G), eine Definition
„Gerechtigkeit ist ʽdie Haltung, kraft deren einer standhaften u. beständigen Willens einem jeden sein Recht zuerkenntʼ (Thomas v. Aquin), nach der klassischen Lehre von den Tugenden die zweite Kardinal Tugend (…).
Ist die G. auch dem Rang nach die höchste sittliche Tugend, so ist sie in ihrer christlichen Verwirklichung doch untrennbar von der Liebe, da vom Christen mehr verlangt ist als Unparteilichkeit, die jedem das gleiche Recht zuerkennt, oder als die Respektierung unabdingbarer Sachrechte.
Der Christ kann da er nicht akzeptieren, daß der ökonomische Bereich nur von eigenen Gesetzen beherrscht wird (Schuldner in der Liebe bleibt man immer: Röm 13,8).
Der biblische Gerechtigkeitsbegriff ist vom Gesetz her bestimmt; es wird im AT und im NT unbefangen angenommen, dass es Gerechte gibt, die in Gottesfurcht u. Nächstenliebe den heiligen Willen Gottes erfüllen (…).“25
- Barmherzigkeit / Erbarmen (B), eine Definition
„(…) Die Barmherzigkeit Gottes spricht das AT vor allem mit den bezeichnenden Verben “ mütterlich sein“ u. “sich herabneigen“ aus. (…) Für die christliche Theologie geht die B. Gottes zwar schon aus seiner Unendlichkeit in jeder Vollkommenheit (DS 3001; NR 315) hervor, sie ist aber von dem, der sachlich das Gericht verdient hat, nicht zu berechnen u. einzukalkulieren, sondern nur als heilsgeschichtliche Erfahrung dankbar entgegenzunehmen. Sie hebt die Gerechtigkeit Gottes nicht auf, weil sie selbst den Sünder gerecht vor Gott macht, so das Gottes in einen seiner B. u. Gerechtigkeit gerecht wird.“26
Verdichtung korrespondierender Begriffe:
→ Was meint Demut?
Demut ist die aus der Erkenntnis gewonnene Verneigung vor dem absolut Anderen, dem Schöpfergott, auf der heraus auch die Demut vor dem resultiert, was der Schöpfer Geschaffen hat, besonders dem Menschen, aber auch der Natur.
Demut in der Geste: Verneigung.
→ Was meint Gnade?
Gnade ist eine ist eine nicht zu berechnende Zuwendung Gotte, ein freier Akt, der dem Menschen etwas zugesteht auf das er aus sich selbst heraus keinerlei Anspruch hat.
Gnade in der Geste: gereichte Hand.
→ Was meint Gerechtigkeit?
Gerechtigkeit ist die kontinuierliche Haltung, einem jeden Menschen Recht zuzuerkennen, auf der Basis eines gleichen und unparteilichen Rechtsverständnisses.
Gerechtigkeit in der Geste: Zeigefinger
→ Was meint Liebe?
Liebe ist ein Wort, das lebendig eingeholt werden muss in der uneingeschränkten Annahme eines Menschen, so wie er (von Gott) gegeben ist, von einem Gegenüber, das wehrlos und dies gewollt als Selbststand in dieser Annahme aufgeht
Liebe in der Geste: geöffneten Arme
8. Das Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger
„Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen.
Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.
Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen.
Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen.
Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld.
Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist!
Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen.
Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe.
Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war.
Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast.
Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?
Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe.
Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt. 27
(Mt 18, 23-35)
9. Annäherung an das Gleichnis
Ein Blick auf den Beginn dieser Begebenheit bei Matthäus: Der Verschuldete bat um Aufschub, als der Darlehensgeber sein Recht auf Rückzahlung einforderte. Allerdings gewährte er den erbetenen Aufschub des Darlehensnehmers nicht. Der Darlehensgeber besann sich nämlich eines anderen und schenkte dem Schuldner das, was er ihm schuldig war.
Woher kommt dieser Sinneswandel?
Spekulationen: War es Berechnung so nach dem Motto ich könnte auch mal in eine solche Situation kommen. War es Angst vor höheren Mächten, die ihn, den Reichen, der Gier bezichtigen könnten, da er doch mehr besaß als er zum Leben brauchte? Hatte er ein schlechtes Gewissen wegen der Folgen für die Familie des Schuldners? War er vielleicht unter Druck, weil eine gewisse Öffentlichkeit auf ihn schaute?
10. Andeutungen
Schauen wir etwas genauer auf die Verse 26 und 27, wie sie vom Original her ins Deutsche übersetzt werden:
26 (Nieder) gefallen nun der Knecht bat unterwürfig ihn, sagend: Sei großmütig mit mir, und alles werde ich zurückzahlen dir.
27 Sich erbarmt habend aber der Herr jenes Knechtes, gab los ihn, und das Darlehen erließ er ihm.28
Hier ist ein kleiner Zusatz (fett) im 27. Vers, der in der Einheitsübersetzung etwas verloren gegangen ist: „(…) erbarmt habend (….) gab los ihn (…) erließ (…) ihm.“
Hier sind drei „innere Schritte“ der Barmherzigkeit zu erkennen:
- Erbarmen haben: Ihn mit dem Herzen sehen, die Hilflosigkeit, Perspektivlosigkeit, das nicht mehr können…
- Gab los ihn: befreite ihn wieder zu sich selbst, gab ihm den Selbststand zurück. Gab ihn in seinem eigenen Innern frei, ließ ihn los. Nahm Abstand von seiner Haltung des Überlegeneren, des im Recht Seienden. Verzichtete auf Besserwissen, kluge Belehrung und Untertöne.
- Erließ ihm: Dann erst schenkt er dem Schuldner die materielle Schuld.
11. „Gab los ihn“ aktuell
Diese inneren drei Schritte ermöglichen Barmherzigkeit aus der Perspektive des Menschen auf Menschen hin.
Aber auch einzeln sind diese Schritte wie der erste und der zweite sind von Bedeutung, z.B. wenn es nicht darum geht materielle Schulden zu erlassen, sondern Bürden.
Bürden, die auf anderen Menschen lasten, entweder weil sie die sich selbst auf die Schulter gelegt haben, oder weil sie die von anderen Menschen auf die Schultern gelegt bekommen haben.
Unter Bürden die Menschen tragen (müssen) verstehe ich: Bisherige (fremd) Annahmen, gemachte Erfahrungen, erfahrenes Unrecht, Kränkungen, oder Fehleinschätzungen. Subjektiv empfundene Vernachlässigung, Benachteiligung, oder Bevormundung.
Bürden sind nicht nur all das, was das Leben schwer sein lässt sondern auch das, was an einen ehrlichen und offenen Umgang auf Augenhöhe mit anderen Menschen hindert. So gemeint auch in Gemeinschaften von Menschen unterschiedlichster Art.
Besonders diese zwei Schritte zu wagen, auch als Gemeinschaft, wenn alles Vertraut ist aber auch dann, wenn Veränderungen anstehen (müssen), ist eine Herausforderung.
Konkret:
- Erbarmen haben: Die Mitschwester mit dem Herzen sehen, die Hilflosigkeit, Perspektivlosigkeit, das nicht mehr, oder auch nicht mehr anders können. Auch das Selbstverschuldete mit dem Herzen sehen, die Enge, die Angst, die Zerbrechlichkeit, die Unsicherheit, eben alles was wir an Bürden beim anderen sehen und erleben.
- “Gab los ihn“: Befreite ihn zu sich selbst wieder. Absehen von den Bürden des anderen, auf die man bisher immer wieder gestarrt hat. Das Gegenüber in seinem eigenen Innern frei geben, ihn loslassen aus meinen bisherigen Vorstellungen (vielleicht auch unerfüllten Wünschen. Abstand nehmen von der eignen Haltung des Überlegeneren, des im Recht Seienden. Verzichteten auf Besserwisserei, kluge Belehrung, Vorverurteilungen und Untertöne.
12. Gedankensplitter zum weiterdenken:
- Ein Herz für die haben, die mit oder vor dem eigenen Herzen gescheitert sind.
- Ein Herz habe bedeutet das Leben des Anderen anzukurbeln, damit dessen Herz besser pulsiert.
- Ist Barmherzigkeit in einer Schwesterngemeinschaft normal oder was besonderes?
- Nicht nur Einzelpersonen bedürfen der Barmherzigkeit, sondern auch Gruppen und Gemeinschaften (Orden).
- Barmherzigkeit ist keine Missionierungsstrategie, auch nicht das weichklopfen andere für die eigenen Vorstellungen.
- Barmherzigkeit bedeutet, den andren Menschen eben nicht in eine Schublade stecken.
- Barmherzigkeit sich selbst gegenüber kann bedeuten, sich selbst zurück zu nehmen, von sich selbst auch mal absehen zu können.
13. Pforte der Barmherzigkeit im Kloster Michaelsbergstrasse
Offiziell sind Heilige Pforten in Klöstern nicht (unbedingt) vorgesehen.
Aber wenn sie verstanden werden wie ein Symbol, als Wiedererkennungszeichen, dann täte es doch einem alltäglichen Ablauf in einem Kloster auch mal gut durch eine „Pforte“ zu schreiten, die an Barmherzigkeit erinnert, und das auch noch im Kontext der ganzen Kirche. Das braucht ja keine eigene Türe zu sein. Das kann doch auch eine Türe des Alltags sein, die ein wenig geschmückt ist, durch die ganz viele Schwestern gehen, und die so erinnert an eine Grundoption christlicher Gemeinschaft. Barmherzigkeit als Herausforderung, über die man täglich in einer eigenen kleinen Heiligen Pforte auch mal „stolpern“ kann.
14. Die Ironie Gottes
“Etwas über die Kirche heute zu sagen ist einerseits beglückend und andererseits schwer. Schwer deswegen, weil die Kirche nicht nur von den anderen draußen, sondern auch von uns selbst immer wieder so schwer zu verstehen ist.
Ich erinnere mich gut an eine Erfahrung, die mir das besonders deutlich machte. Es war während einer Session des II. Vatikanischen Konzils, als mein Bischof die katholischen Geistlichen unserer Stadt zu einem gemeinsamen Gottesdienst mit ihm in den Dom einlud. Wir mussten mit Chorrock feierlich und würdig im Altarraum Platz nehmen, und unsere Blicke trafen sich, denn die Bänke stehen gegeneinander (Ergänzung durch die Redaktion: Die Gottesdienstteilnehmer schauten sich in die Augen.). Normalerweise ist man ja davor verschont, einander sehen zu müssen, aber hier waren wir einmal einander konfrontiert.
Ich muss gestehen, als ich diese sehr unterschiedlichen Leute sah, da überkam mich ein leises Grauen, und ich sagte zu mir: ʼUm Himmels willen, aus dieser Portion Menschheit, diesem sonderbar zusammengewürfelten Gefüge, soll Gott etwas fertig bringen können?
Wenn ich da an irgendjemand denke, der auf der Straße draußen läuft und dem es nicht einfällt, in solch einem Gottesdienst zu kommen, dann habe ich es leichter, mich mit dem zu verstehen, als hier mit diesen sonderbaren Confratres neben mir. Wie sollen wir unter einen Hut kommen, wie sollen wir die Stelle des Wirkens Gottes in der Welt sein?ʽ
Gerade bei dieser Schwierigkeit überfiel mich zugleich ein anderes: Genau das ist es, was Gott mit seiner Kirche zeigen will. Genau das ist es, daß er aus Menschen, die so unterschiedlich, die ʽJuden und Griechenʽ sind – um es in der Sprache des Neuen Testamentes zu sagen -, etwas machen kann.
Nicht weil wir prima, nicht weil wir die besten Menschen sind, nicht weil man sich auf uns verlassen kann, sondern allein aus dem einen Grund: weil Gott gnädig, weil er barmherzig ist. Weil er der Menschheit zeigen will, daß er aus solchen ʼFigurenʽ etwas machen kann, daß sie die Zeugen seiner Gnade, seines Erbarmen, seines Daseins mitten in der Welt sein dürfen.
Und wie ich jetzt zu diesen Menschen Ja sage, daran bewährt es sich, wie echt, wie ehrlich, wie radikal ich ja gesagt habe zu Gott, zu seiner Tat in Jesus Christus, zu dem, was sein Wirken, was Kirche ist – nicht nur als ein äußerer Verband, sondern als sein Wirken für die Menschheit und in der Menschheit.
Wenn man mich fragen würde, was ich am meisten in der Welt liebe, was mir das Kostbarste in der Welt ist, könnte ich wirklich nichts anderes sagen als: die Kirche! Allerdings, wenn man mich fragen würde, was das vergänglich in der Welt ist was am meisten anders werden muß, müßte ich wiederum sagen: die Kirche!29
→ Liebe Schwestern.
Tauschen Sie doch ganz einfach nur zwei Worte aus, Kirche gegen Ordensgemeinschaft und Confratres gegen Mitschwester. So entsteht eine ganz aktuelle Begebenheit in Ihren „heiligen Hallen“.
15. Und weiter geht es
Schlissen möchte ich mit den Worten, mit denen Papst Franziskus auch seine Schrift zur Ankündigung des Heiligen Jahres beendet hat:
„In diesem Jubiläumsjahr finde in der Kirche das Wort Gottes Echo, das stark und überzeugend erklingt als ein Wort und eine Geste der Vergebung, der Unterstützung, der Hilfe und der Liebe. Die Kirche werde nie müde, Barmherzigkeit anzubieten, und sie sei stets geduldig im Trösten und Vergeben. Sie mache sich zur Stimme eines jeden Mannes und einer jeden Frau und wiederhole voll Vertrauen und ohne Unterlass: » Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld; denn sie bestehen seit Ewigkeit « (Ps 25,6).“30
- http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2015/2015-04-11_Verkuendigungsbulle-Heiliges-Jahr.pdf. S.1
- Ansprache zur Eröffnung des II. Vatikanischen Ökumenischen Konzils Gaudet Mater Ecclesia, 11. Oktober 1962, 2-3.
- Ansprache bei der letzten öffentlichen Sitzung des II. Vatikanischen Ökumenischen Konzils, 7. Dezember 1965.
- http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2015/2015-04-11_Verkuendigungsbulle-Heiliges-Jahr.pdf. S1
- Papst Franziskus ernannte Kardinal Piacenza zum Großpönitentiar. Unter Papst Benedikt XVI. bekleidete er das Amt des Präfekten der Kleruskongregation
- http://www.katholisches.info/2015/10/28/barmherzigkeit-ist-weder-blinde-toleranz-noch-rechtfertigung-der-suende-noch-ein-recht-kardinal-piacenza-zum-jahr-der-barmherzigkeit/ (15.11.2015)
- Thomas von Aquin, Summa Theologiae, II-II, q. 30, a. 4.
- Tagesgebet vom 26. Sonntag im Jahreskreis. Dieses Gebet ist bereits im 8. Jahrhundert in den euchologischen Texten des Sacramentarium Gelasianum belegt.
- http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2015/2015-04-11_Verkuendigungsbulle-Heiliges-Jahr.pdf (15.11.2015) S.6
- https://de.wikipedia.org/wiki/Jubeljahr (20.11.2015)
- Walter Kardinal Kasper, geb. 1933, 1964-1989 Professor für Dogmatik in Münster und Tübingen,1989-1999 Bischof der Diözese Rottenburg – Stuttgart; 1999 nach Rom berufen, 2001 Kardinal; bis 2010 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen als erstem überreicht im Jahre 2006.
- Walter Kardinal Kasper, Barmherzigkeit / Grundbegriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens, Herder, 2012, S. 148
- Ulpian, Corpus Iuris Civilis (Gesetzeswerk aus der Zeit von 528 bis 534 n. Chr.)
- Aus gesundheitlichen Gründen konnte der Kardinal am Festakt nicht teilnehmen. Er ließ seine Rede vortragen von Prälat Dr. Klaus Krämer, u.a. Präsident von Misso Aachen.
- iba – Pressedienst, Informationen Bistum Aachen, Donnerstag, 29. Oktober 2015, S. 1
- a. a. O. S. 3
- a. a. O. S. 3
- a. a. O. S. 4
- http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2015/2015-04-11_Verkuendigungsbulle-Heiliges-Jahr.pdf.
- iba – Pressedienst, Informationen Bistum Aachen, Donnerstag, 29. Oktober 2015, S. 6f
- iba – Pressedienst, Informationen Bistum Aachen, Donnerstag, 29. Oktober 2015, S. 5
- https://w2.vatican.va/content/francesco/de/bulls/documents/papa francesco_bolla_20150411_misericordiae-vultus.html
- Karl Rahner, Herbert Vorgrimler, Kleines Theologisches Wörterbuch, Herder Verlag, 1980, S.79
- a. a. O. S. 156
- a. a. O. S. 141
- a. a. O. S.49f
- Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart.
- Das Neue Testament, Interlineare Übersetzung Griechisch Deutsch, Hänssler Verlag, 1986. S. 80
- Klaus Hemmerle, Ausgewählte Schriften Band 5, Gemeinschaft als Bild Gottes, Beiträge zur Ekklesiologie, Herder, 1996, S. 18
- https://w2.vatican.va/content/francesco/de/bulls/documents/papa francesco_bolla_20150411_misericordiae-vultus.html