Zeuge ungebetener Gespräche wird man ständig. Im Shuttlebus zwischen Frankfurt und Köln, sitze ich zwischen sechs jungen Männern. Ihr Gespräch ist unüberhörbar, die Themen: Job, Frauen, die Anderen, saufen und „toll sein“. Es war nur ein verlängerter Freitag, der sie als Dörfler (Eigenbezeichnung) ins quirlige Köln führte. Ein bisschen Auszug aus dem Dorfalltag, hinein in […]
Tag-Archiv: Trennung
Vergangen, im Augenblick vorausgegangen
Oder: Es gibt keinen plötzlichen Tod Umgeworfen wie ein Stuhl Von der Erdkrume gestürzt ein Käfer Ungehalten der Fall eines geworfenen Steines Unberechenbar wie ein Stolpern Weg, abgelaufen, ausgetreten und so viel Weg noch angenommen Im Augenblick vergangen abgehoben vorausgeworfen auch mir dieser Schatten des Lebens wenn umgeworfen auch ich wie ein Stuhl, du mir […]
Du Tor
Seine Schritte sind fest du spürst sie tanzen Seine Worte lächeln du hörst dein Gedicht Seine Arme drücken danke du fühlst bitte bleibe Seine Augen blinzeln „Lebwohl“ dein Herz pocht „ja bis morgen“ Seine Hand schreibt „ich mag dich“ du entziffert: „er liebt mich“ Seine Gedanken suchen einen neuen Morgen du kauerst in deinem zerbrochenen […]
Alles klar
Als alles klar war und du nun gingst war klar dass alles, was immer klar war nur deswegen klar war weil uns beiden klar war dass das, was dir und mir klar war so klar war dass wir nichts sehen wollten. © Christoph Stender
Tränen
Tränen laufen über aus gebrochenem Licht, Vertrautes zu halten und ertränken, was Tränen nur im Flusse zu bergen vermögen, haltlos. Tränen, des Todes Schatten aufgehängt an Poren, schweigen. Tränen, des Glückes Lied aufgehängt an Poren, schweigen. Tränen einer Quelle entsprungen und so sie versiegend; können Lippen nur spüren. Tränen, ausgeweintes Leben bist salzig nicht ewig, […]
Unhöflicher Dialog
Eigentlich bist du als Muslim geboren, sagt er, sagt der Muslim, zu mir, der ich mich zu Christus bekenne. Ist schon heftig, eigentlich ein verlorener Muslim, sprich ein Christ zu sein. Lässt Wut aufkommen – und wohin damit. Ein Muslim, musste ich kontern, kommt nicht in den Himmel, zumindest nicht in den, an dem ich […]
An deinem Grabe sag ich dir
Du bist nun tot, aber für mich bist du nicht gestorben. Deshalb werde ich auf mein Leben aufpassen, wie auf einen Tropfen im Meer, damit du mir nicht sterben wirst.
Mag eine Hand uns fassen
Musst diese Hände lassen, Leib, Wesen seine Gegenwart, doch zärtlich darfst du fassen, was sein (ihr) liebend Herz für dich gewesen war. Auch unser aller Leben, stolpert dem seinen (ihren) hinterher, mag, wenn wir unser Leben lassen, eine Hand uns fassen, die uns zu bergen fällt nicht schwer. Sei traurig, denn zu trösten ist so […]
Dein Mensch
Verloren ist, den du gestreichelt und wohl auch ausgehalten hast. Er (Sie) war dir Stütze und auch Last, Alltäglichkeit und Besonderheit. Mögen deine Tränen erzählen, was unsichtbar für andere Menschen dein Mensch für dich nur war.
Abschied und ein Funken Hoffnung
Schade, dein Mantel klemmte doch nicht in der Türe als du gingst, ein wenig hatte ich es erhofft, du weißt schon. Das wäre die Zugabe unseres Abschieds, ein letztes ungeplantes Treffen unserer Blicke, nach dem errungenen auf Wiedersehen. Nun geh, der du schon längst gegangen, auch ohne diese Situationskomik und unser Lächeln oben drauf. Magst […]