Trauer ins Wort gebracht lautet auch so: „Wir habe unseren Kindern einen emanzipierten, gottesfürchtigen Glauben mitgegeben und lebendige Liturgie erlebt, aber seit dem die Kinder fast aus dem Haus sind, scheinen sie ihren Glauben hier vergessen zu haben!“ Und dann diese bittere Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Eltern trauern um den vermeintlich abhanden gekommenen […]
Tag-Archiv: Trauer
Eltern, seid nicht traurig
Vergangen, im Augenblick vorausgegangen
Oder: Es gibt keinen plötzlichen Tod Umgeworfen wie ein Stuhl Von der Erdkrume gestürzt ein Käfer Ungehalten der Fall eines geworfenen Steines Unberechenbar wie ein Stolpern Weg, abgelaufen, ausgetreten und so viel Weg noch angenommen Im Augenblick vergangen abgehoben vorausgeworfen auch mir dieser Schatten des Lebens wenn umgeworfen auch ich wie ein Stuhl, du mir […]
Alles klar
Als alles klar war und du nun gingst war klar dass alles, was immer klar war nur deswegen klar war weil uns beiden klar war dass das, was dir und mir klar war so klar war dass wir nichts sehen wollten. © Christoph Stender
Tränen
Tränen laufen über aus gebrochenem Licht, Vertrautes zu halten und ertränken, was Tränen nur im Flusse zu bergen vermögen, haltlos. Tränen, des Todes Schatten aufgehängt an Poren, schweigen. Tränen, des Glückes Lied aufgehängt an Poren, schweigen. Tränen einer Quelle entsprungen und so sie versiegend; können Lippen nur spüren. Tränen, ausgeweintes Leben bist salzig nicht ewig, […]
Zwölf Todesanzeigen – nur ein Danke
Mit 103 Jahren verstorben. Sie schrieben: Er hat zwei Jahrhunderte erlebt und ist entschlafen. Mit 87 Jahren verstorben. Sie schrieben: Nach einem reifen Leben verblichen. Mit 79 Jahren verstorben. Sie schrieben: Zu früh und unerwartet. Mit 62 Jahren verstorben. Sie schrieben: Aus voller Schaffenskraft herausgerissen. Mit 50 Jahren verstorben. Sie schrieben: Gott hat es so […]
Nähe in der Trauer
Dein Stuhl bleibt nur noch: „Da hast du gesessen.“ Dieses Lied wird niemand mehr so pfeifen wie du. Deine Ecken und Kanten hast du mit ins Grab genommen. Wenn ich deinen Namen rufe, gibt nur Erinnerung mir Antwort mit dem Klang des Ebennoch. Der halb offene Kleiderschrank ist einfach nur Schmerz. Die Luft riecht nicht […]
An deinem Grabe sag ich dir
Du bist nun tot, aber für mich bist du nicht gestorben. Deshalb werde ich auf mein Leben aufpassen, wie auf einen Tropfen im Meer, damit du mir nicht sterben wirst.
Mag eine Hand uns fassen
Musst diese Hände lassen, Leib, Wesen seine Gegenwart, doch zärtlich darfst du fassen, was sein (ihr) liebend Herz für dich gewesen war. Auch unser aller Leben, stolpert dem seinen (ihren) hinterher, mag, wenn wir unser Leben lassen, eine Hand uns fassen, die uns zu bergen fällt nicht schwer. Sei traurig, denn zu trösten ist so […]
Dein Mensch
Verloren ist, den du gestreichelt und wohl auch ausgehalten hast. Er (Sie) war dir Stütze und auch Last, Alltäglichkeit und Besonderheit. Mögen deine Tränen erzählen, was unsichtbar für andere Menschen dein Mensch für dich nur war.
Abschied in den Tod
Eine Schaufel Erde dir nachgeworfen ungezählte Tränen schon geweint dein letztes Geschenk, du weißt doch, schon längst mein Kult, und all jenen zugehört die sagten, wie leid es ihnen täte und, ob ich es denn wohl schaffen würde. Ja, die Schaufel habe ich mutig mit der Hand geführt, meinen Tränen mich ergeben, dein letztes Geschenk […]