An diesem Sonntag können uns zwei gute Nachrichten, sehr vertraute Evangelien begegnen. Die eine berichtet von Jesus und den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus (Lk 24, 13–35), die andere vom unerwarteten Fischfang auf das Wort Jesu hin (Joh 21, 1–14).
Ein Verhalten verbindet beide Botschaften: Jesus mischt sich ungefragt in konkrete Lebenssituationen der Jünger ein. Einmal tut er das als Fragender auf dem Weg zweier Jünger nach Emmaus. An anderer Stelle als „Fachmann“ in das Handwerk seiner Jünger, den Profifischern.
In beiden Situationen führt die unaufgeforderte Gegenwart Jesu zu einer Veränderung, einer Verbesserung, einer erweiterten Einsicht und somit auch zu mehr Glaube aufgrund verbesserter Lebensqualität.
Liebe Leserin, lieber Leser dieser Rubrik „Auf ein Wort“: Dass Jesu Wort Lebenssituationen verändert, dies haben Sie so oder ähnlich doch schon X mal in Kirchenzeitungen gelesen, oder wurde Ihnen auf anderen Wegen zugesprochen. Auf ein Wort also: Sind Sie noch gespannt, warten Sie ab, ob er sich einmischen wird? Ich möchte Sie bitten nicht nur abzuwarten ob er sich in unsere so bedrängte Lebenssituation einmischt, sondern gehen sie zu ihm hin und fragen sie ihn. Fragen Sie ihn im leeren Kirchenraum, in der Kniebeuge vor dem Tabernakel, im Gebet, im Bibelstudium, wo auch immer.
Und wenn Sie selbst nach geduldigem Fragen nichts von ihm hören, spüren oder nur ahnen, dann zweifeln Sie auch an ihm, beklagen Sie sich bei ihm, werden Sie ruhig laut „in der Stille Ihrer Kammer.
Und versuchen Sie es dann weiter, immer wieder, gehen Sie zu ihm hin, bedrängen Sie ihn, doch erwarten Sie bitte, besonders in so radikal veränderten Zeiten, keine Reaktionen von ihm auf „normalen“ Wegen!
(Zum 3. Sonntag nach Ostern 2020)