Aachener Dom gibt Hilfe zum Träumen
Zeichen des Heiligen im Gotteshaus in Wort und Bild gesetzt
Von Christoph Hahn
Bisher hatte es immer geheißen: „Der Dom braucht Hilfe“. Hochschulpfarrer Christoph Stender und sein Mit-Autor, der Fotograf Pit Siebigs, haben den Spieß jetzt herum gedreht: „Der Dom gibt Hilfe“, verkündet der Priester und Theologe im Verfasser-Duo als neue Devise.
Zusammen mit seinem künstlerischen Mitstreiter zeigt der Seelsorger jetzt auf den rund 50 Seiten des Büchleins „Wenn Träume landen – der Aachener Dom belichtet in Wort und Bild“, erschienen in der „edition stender & siebigs“ des Aachener Einhard-Verlages, wie er das genau meint. Jetzt wurde das Buch – das zehnte gemeinsame der beiden Verfasser – da vorgestellt, wo es einfach hingehört: am Aachener Domhof.
Von den vielen Büchern über den Dom hebt sich das handliche Bändchen nicht nur durch das erprobte Zusammenspiel zwischen Stender und Siebigs ab. Es ist sein ganz spezieller Zugangsweg, der dieses Buch zu etwas Besonderem macht. Denn es geht Stender und Siebigs weder um die touristischen noch um die kunsthistorischen Aspekte der Bischofskirche, obwohl die durchaus eine gewisse Rolle spielen.
Was „Wenn Träume landen“ auszeichnet, liegt vielmehr in der sensiblen Art und Weise begründet, auf die sich der Geistliche und der Künstler den irdischen, gegenständlich fassbaren Zeichen des Heiligen im Aachener Münster nähern: Während der Fotograf sich der Strahlenkranz-Madonna aus der Chorhalle, dem Karlsthron, einem Holzdeckel aus der Nikolaus-Kapelle oder anderen Schätzen des Domes aus mitunter ungewohnter Blickrichtung nähert, umspielt oder konterkariert sie der Hochschulpfarrer mit seinen poetischen Texten, deren Zuschnitt sich zwischen Gedicht und zugespitztem Aphorismus bewegt.
Christoph Stender/Pit Siebigs: „Wenn Träume Landen – der Aachener Dom belichtet in Wort und Bild“. Einhard-Verlag edition stender & siebigs; Preis: 8,90 Euro.
Quelle: KirchenZeitung, 17. Dezember 2006