4200 Schüler von 33 Schulen laufen für den Frieden
Bis zum 1. Juli weitere Anmeldungen. Letzte Fragezeichen wegen Karolingerfunden in der Klostergasse sind ausgeräumt.
Aachen. Fast hätte Karl der Große den Organisatoren des Aachener Friedenslaufs einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zumindest die Baumeister seiner Zeit, deren Werke dank der Baumaßnahmen der Stawag rund um den Katschhof das Licht des 21. Jahrhunderts erblickten. Doch Heinz Wagner, Sprecher des Trägerkreises für den Friedenslauf, kann durchatmen. Rechtzeitig zum Start des bunten Sportereignisses am Freitag, 1. Juli, ab 10.30 Uhr, wird die Strecke, die unter anderem durch die Klostergasse führt, von allen Hindernisse befreit sein. Der Friedenslauf ist ein Lauf der Schüler: 4200 Starter von 33 Schulen sind bereits angemeldet, doch wenn es nach den Organisatoren geht, kann diese Rekordzahl ruhig noch steigen: „Wir würden uns freuen, wenn sich auch noch ein paar Erwachsene anschließen würden“, so Wagner, der auf einige Lehrer- und Studentengruppen verweist, die sich bereits für die anstrengenden Runden fit machen.
Mit dabei sind auch Schüler und Lehrer der Maria-MontessoriGesamtschule, die das Gemeinschaftserlebnis Friedenslauf in einheitlichen Kostümen absolvieren werden. Einer der ihren hat auch das passende Logo entworfen:
Eine weiße Taube mit Sportschuhen. Wie oft die Teilnehmer im Rahmen des Laufs Dom und Rathaus passieren, bleibt jedem selbst überlassen. Die Kinder und Gruppen haben sich Sponsoren gesucht, die jede gelaufene Runde mit einer Prämie belohnen.
Samba-Unterstützung
Um die Läufer zu unterstützen haben sich drei Trommlergruppen und die Samba-Combo „Aixotic Sambistas“ angesagt, die am Rande der Strecke ebenfalls ihr volles Leistungspotenzial abrufen werden. Als Interview-Gäste stehen auf der Bühne am Markt unter anderem OB Jürgen Linden und Bischof Heinrich Mussinghoff Rede und Antwort.
Dort werden sicher auch die ernsten Hintergründe des fröhlichen Laufereignisses angesprochen. Das Motto „Wir sagen auch heute nein zum Krieg“ habe auch 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs nichts an Aktualität verloren, verweist Heinz Wagner auf ein Friedensgutachten, das kritische Bilanz jüngster Militäreinsätze zieht. „Es gibt mehr als doppelt so viele gescheiterte Friedensmissionen wie erfolgreiche. Frieden braucht einen langen Atem!“
Den brauchen auch die Frauen des Friedensprojekts in Benkovac (Kroatien), von dem der Aachener Pfarrer Christoph Stender gerade zurückgekehrt ist. Genau dorthin werden die Einnahmen des Friedenslaufs fließen. Die zehn Mütter, die mit ihrer gemeinsamen Kinderbetreuung das Ziel verfolgen, ethnisch bedingte Ressentiments nach dem Krieg abzubauen, haben den Mann von Pax Christi tief beeindruckt, vor allem, weil sie noch einen langen Weg vor sich haben: „Die Befriedung der Herzen ist dort noch nicht erreicht, aber wir setzen eine Idee in Gang, die nicht mehr aufzuhalten ist.“