Friedenswächter hielten eisern durch
Mit Bischof Heinrich Mussinghoff endete das Mittwochs-Gebet
Von Ines Schubert und Georg Dünnwald
Aachen – „Friede ist ein Ziel. Gerechtigkeit ist ein Weg. Gerechtigkeit schafft Frieden.“ Bischof Heinrich Mussinghoff äußerte in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) seine Gedanken zum Frieden.
Seit 31 Wochen hält die KHG mittwochs um „Viertel vor Zwölf“ eine Friedenswache. Hochschulpfarrer Christoph Stender: „Es war eine lange Strecke, die wir hinter uns gelegt haben.“ Bis zum Weltfriedensgebet von Sonntag, 7. bis Dienstag, 9. September in Aachen wollten die Initiatoren mit ihrer wöchentlichen Friedenswache durchhalten – und sie hielten durch.
Zahlreiche Prominente aus Politik, Kultur, Wissenschaft und der Weltreligionen unterbreiteten zur Mittagszeit ihre Gedanken zum Frieden. „Es geht nicht um einen weltweiten Kulturkampf, der als Krieg der Religionen geführt wird. Es geht um den Missbrauch der Religionen und ihre kaltblütige Instrumentalisierung für terroristische Zwecke“, sagte Heinrich Mussinghoff. Der Diözesanbischof erinnerte an den 11. September 2001 und die Folgen der Terroranschlägen in New York und Washington. „Dieser Tag hat die Welt verändert. Wir leben in einer friedlosen Zeit und Welt.“
Mussinghoff wies auf die zahlreichen Krisenherde in der Welt hin: „Wir haben viele Situationen von Krieg und Gewalt erlebt.“
Der Bischof wies auf das Großereignis „Weltfriedensgebet“ hin, zu dem sich 500 Religionsführer aus aller Welt zwischen dem 7. und 9. September in Aachen aufhalten werden. „Zum ersten Mal treffen sich die Vertreter der Religionen in Deutschland, in Aachen, mitten im Herzen Europas“, freut sich Mussinghoff auf viele Begegnungen.
Aachen stehe in der großen Tradition abendländischer Geschichte seit Karl dem Großen. Karls Verbindungen hätten weit zum Kalifen Harun al Raschid nach Bagdad und zum oströmischen Kaiser in Byzanz, zum Patriarchen von Jerusalem und zum Papst in Rom gereicht.
Bischof Heinrich Mussinghoff: „Aachen soll ein würdiger Ort für das Friedensgebet und die Friedensgespräche der christlichen Konfessionen, der Weltreligionen und der Kulturen werden. Das erste und wichtigste, das wir für den Frieden tun können, ist das Gebet um Frieden.“