Aufrütteln, auch wenn wir ohnmächtig sind
Schauspieler Bernd Büttgens bei der KHG
Aachen (dd). jeden Mittwoch treffen sich im Foyer der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) an der Pontstraße 74-76, rund 30 Gleichgesinnte, um sich Gedanken zum Frieden anzuhören. Jetzt sprach der DasDa-Schauspieler Bernd Büttgens.
Büttgens, im Hauptberuf Journalist, setzte nach Vertretern verschiedener Religionen und dem Karnevalsprinzen die Tradition, ein paar Gedanken zum Frieden zu äußern, als erster Künstler fort.
Er rezitierte Kurt Tucholskys Gedicht „Der Graben“, in dem vom Leid der Mütter, Väter und Kinder beim Krieg die Rede ist. Vorher erzählte der Schauspieler und Journalist von norwegischen Psychologen, die sich die Mühe gemacht hatten, während der Zeiten der USA-Kriegsvorbereitungen gegen den Irak im arabischen Land eine Studie über 100 Kinder zu erstellen. Das Thema der Wissenschaftler: „Wie verhalten sich Kinder, wenn Krieg droht.“
Schon fünfjährige Kinder, so erfuhren die erstaunten Norweger, könnten die verschiedenen Waffentypen auseinander halten Über einen Angriff sollen sie gesagt haben: „Da wirst du kalt und heiß, dann ist nichts mehr.“
Büttgens: „Es ist wichtig, individuelle Schicksale darzustellen, weniger die nackten unpersönlichen Zahlen.“ Banale und wichtige Äußerungen von Kindern zum Krieg rüttelten die Menschen auf, würden so dem Frieden dienen. „Selbst dann, wenn wir eigentlich ohnmächtig sind.“
Morgen werden Josie Bockholt und Kurt Lennartz um viertel vor Zwölf Lieder zum Frieden in der KHG vortragen.