Er ist schon ein kerniger Typ, ein im Überlebenstraining erprobter Mann mit Dreitagebart, der in Fell und Lederkleidung sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt. Er war zielstrebig in dem was er wollte, sich durchaus bewusst Talente zu haben, und ihm war klar was die Stunde geschlagen hat. Eben eine starke Persönlichkeit die um ihre Ausstrahlung auf Menschen wusste, dieser aber nie selber erlag.
Er blieb aber nicht bei sich selber stehen, sondern verweist mit all seinen Fähigkeiten und Talenten auf jemand anderen. Seine Verhaltenweise weist auf eine Größe hin, die gleichzeitig auch bedeutet, sich selbst loslassen zu können, ohne sich zu verlieren. Seine eigene Größe verdichtet Johannes der Täufer selber zu einem Verweis auf den Anderen, weil es ihm um seine Sache, die Sache Jesu ging.
Er ist eine Autorität, der wir trauen können. Er hat Umkehr begriffen, er hat etwas daraus gemacht, er hat sie zu Lebensqualität gewandelt.
Und nun stellt er uns die Frage, ob bei uns nicht Umkehr dringend angesagt sei!
Er macht Umkehr zum Thema, legt sie uns ans Herz, authentisch wie keiner vor ihm. Umkehr ist „Umschau“ die mehr erkennen und Neues begreifen lässt. Und der Mensch denkt: Aber irgendwie klingt das doch bekannt, hatten wir das nicht schon mal? Ja sicher, ich erinnere mich, genau vor einem Jahr, auch am 2. Advent konnte man in dieser Zeitung schon was darüber lesen. Wusste ich`s doch, aber dann habe ich für dieses Thema ja schon längst bezahlt! Da ziehen die doch glatt so einen alten abgegessenen Hut von gestern aus der Schublade, und meinen auch noch, wir würden das nicht merken.