„Du sollst keine anderen Friseure neben mir haben.“ So könnte ein guter Werbeslogan klingen. Wer aber Konkurrenz ausschließen will, der muss erst einmal realisieren, dass es sie gibt. Zu sagen, du sollst keinen anderen Gott neben mir haben, setzt voraus, dass der, der diese Forderung erhebt, anerkennt, dass es andere Götter neben ihm geben kann.
Wie tickt ein Gott, der seine Anhänger zum Monotheismus verdonnert?
Ist er überheblich, realitätsfremd oder dumm? Wie Götter allgemein funktionieren, weiß ich nicht wirklich. Eine der gängigsten Definitionen von „Gott“ lautet: „Höheres Wesen“.
Dem kann ich zustimmen, denn ich glaube an einen Gott, der präsent ist, aber nicht verfügbar, und der um seine Konkurrenz weiß. Seine Gegenspieler tragen simple Namen wie: Macht, Reichtum und Schönheit. Diese Götter sind auch mir nicht fremd, ja, ich lasse mich von ihnen sogar bedrängen.
Aber der Gott, vor dem ich mich eigentlich einzig verneigen möchte, sagt: „Die Götter Macht, Reichtum und Schönheit treiben dich ein Leben lang vor sich her, du wirst nie zur Ruhe kommen.“
Diese Erkenntnis ist konkurrenzlos! Mit meinem Gott, dem Gott Abrahams Isaaks und Jakobs, der Rückgrat des Judentums, des Christentums und des Islam ist, kann ich die Götter Macht, Reichtum und Schönheit hinter mir lassen, denn er steht drüber.
Das klingt einfach, ist es auch, aber ich tue mich oft schwer mit meinem „einfachen“ Gott. Trotzdem traue ich dem, auf den schon jene vertrauten, die mir von ihm erzählt haben.