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Konferenz: Gott mit am Tisch

Mit Nachklang am Anfang eines Meetings, einer Konferenz, Sitzung oder Zusammenkunft zu beten lässt die Teilnehmenden “wandeln in der Gegenwart Gottes” (Clara Fey) und fordert sie heraus “Gott in allen Dingen zu entdecken” (Ignatius v. Loyola). Konkret bedeutet das für alle, die das Gebet vor und in einer Versammlung „zulassen“, so zu kommunizieren als säße Gott mit am Tisch.

Diese Qualität von Kommunikation als Vollzug christlicher Gemeinschaft nimmt hinein in die Beziehung, die Gott selbst ist, und auf die sich Christen hin ausrichten, wenn sie bekennen zu sprechen und zu handeln: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Trinitarisch orientiert ein Gespräch zu pflegen wirkt sich aus auf das Sprechen, Denken und Fühlen der Beteiligten während ihres Meetings.

Menschen, die zu Beginn eines Treffens gemeinsam beten, sagen auch etwas über sich selbst aus. Denn sie streben einen respektvollen, einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander an.

Deshalb geht es zuerst um ein aufeinander Hören und um ein verstehen Wollen, dem dann ein Zusammenlegen des „Veräußerten“ folgt. Aber es geht genauso auch um die Darlegung klarer Positionen, sowie um ein Ringen gemeinsame Perspektiven zu entwickeln.

Diese rhetorische Figur verdichtet das Anliegen: Die Aussage seines Gegenübers hören, mit eigenen Worten sie wiederholen, um dann die Frage folgen zu lassen, ob die eigenen Worte treffen was der andere gesagt und auch gemeint hat? Da könnte dann auch mal eine Wiederholung angesagt sein!

Gebetsfragmente zu Beginn einer Konferenz:

  1. Fragment: Hinführung
    “Con“ bedeutet zusammen, und „ferre“ bedeutet tragen, ergibt Konferenz!
    Konferenz: Zusammen kommen, gemeinsam tragen, zusammentragen, zusammenbringen, zusammenlegen. So ist Konferenz ein gemeinsames schöpferisches Handeln.
    Schöpferisches Handeln im Angesicht Gottes mit der Option: Und Gott sah, dass es gut war, was geworden ist.
  2. Fragment: Bitte um Segen
    Mögen unsere Gefühle füreinander, unsere Erfahrungen miteinander und die Vermutungen übereinander gesegnete sein.
    Mögen unsere Gedanken transparent, unsere Fragen gradlinig und unsere Vermutungen offen und so gesegnete sein.
    Mögen unsere Gespräche, auch im Konflikt, in der frohen Übereinstimmung und in der Offenheit weiterer Schritte, gesegnete sein.
  3. Fragment: Sendung ins Gespräch
    Gesegnet weil Gott sah, wie wir miteinander umgegangen sind und zusammengetragen haben, und er sagt: „Es war gut“. Und was vor Gott gut ist, davon geht Segen aus.
    Gesegnet sei, was wir heute aufeinander hin tun werden, weil Gott sehenden Auges sagt, dass es gut war, was wir haben werden lassen, gut was geworden ist.

So werde es nun, Amen.

Erschienen in: Anzeiger für die Seelsorge 03/2020
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