Wie kommt der Mensch an den Glauben? Der Apostel Paulus sagt: „Der Glaube kommt vom Hören“. Klar, dem Apostel trauen wir, denken seinen Gedanken weiter: Gott muss also zuerst von sich erzählen, sonst gäbe es ja nichts zu hören! Christlich weitergedacht ist Jesus derjenige, der als Sohn Gottes vom Vater erzählt hat. Fazit: Wer dem Wort Jesu traut, glaubt. Aber reicht es wirklich zu hören, um zu glauben?
Erster Gesprächsausschnitt: Ein junger Mann berichtet mir von seiner tollen Freundin, die sehr gläubig ist und trotzdem „normal“. Er selbst glaubt an keinen Gott, aber die Leichtfüßigkeit des Glaubens seiner Freundin hat ihn fasziniert und nun wolle er auch glauben. Also hat er hingehört, in theologischen Vorlesungen, in Exerzitien, im Gottesdienst, und hat gehört und gehört … und nichts ist passiert!
2. Gesprächsausschnitt. Karin S. erzählt, dass sie seit vielen Jahren glaubt, kirchlich engagiert ist und nun Theologie studiert. Aber: Vor einigen Wochen stand sie auf, machte ihr vertrautes morgendliches Kreuzzeichen und spürte in diesem Moment absolute Glaubensleere, Glauben weg!
Fazit: Der eine will glauben, hört hin, kein Erfolg. Die andere hat hingehört, glaubt und verliert diesen wieder.
Ehrlich gesagt: Erklären kann ich das nicht. Die Aussage des Apostels allerdings bleibt evident. Nun muss ich neu nachdenken, über Gnade? Glauben also letztlich „nur“ ein Geschenk Gottes?