Jesus sagte: „Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden (…). Bindet ihn los und bringt ihn her!“ (Lk 19, 29f)
„Wozu brauchst du den Esel, so kurz vor den Toren Jerusalems“, fragten die Jünger. Jesus wiederholte seine Anweisung und drängte auf Umsetzung. Die Jünger aber sahen keinen Sinn in dieser Aktion, „die würde ja doch nur aufhalten“. Jesus aber bestand auf dem Esel.
Plötzlich blieb einer der Jünger wie angewurzelt stehen und stammelte nervös: „Jesus, das ist jetzt nicht dein Ernst, sag dass das nicht dein Ernst ist!“ Und während er weiter nach Worten rang starrte er auf einen zufällig vorbeikommenden Bauern der auf einem Esel ritt.
„Das kannst du nicht machen“ war kurzgeschlossen einhellige Meinung. „Was sollen denn die Leute denken!“ Politisch sei das nicht korrekt, so der gemeinsame Tenor, und einer der Bedenkenträger merkte an: „Das war noch nie so!“
Als aber ein Jünger dem Vorhaben Jesu etwas Positives abgewinnen konnte, kam Unsicherheit auf und der Vorschlag abzustimmen wurde mehrheitsfähig.
Jesus starrte auf den Boden.
„Nein!“ intervenierte ein Jünger. „Hat da nicht eben jemand den Vorschlag gemacht, Jesus ein Kamel zu besorgen, das wäre doch der weitergehende Antrag und der hätte Vorrang bei einer Abstimmung.“
Jesus war während dessen ihren Blicken in Richtung Esel schon entschwunden, als das Thema anders gewendet, einen neuen Diskussionsverlauf nahm: „Müssen wir nicht mehr danach fragen, welche Bedeutung der Esel für die einfachen Menschen hat?“
Und als Sie noch abgewogen zog Jesus auf einem Esel in Jerusalem ein. Skandal!