Die ersten Worte des Evangeliums, auch schon bevor sie aufgeschrieben waren und erst später dann zum Evangelium nach Markus wurden, lebten von der Glaubwürdigkeit derer, die sie erzählten.
Hätten die Zuhörerinnen und Zuhörer damals auch nur den leisesten Verdacht gehabt die Worte wären nicht wahr, Face News würden ihnen untergejubelt, also Lügen verbreitet, dann wären diese Worte schon damals verflogen, und das Evangelium hätte es zu uns heute nicht geschafft.
Die Autorität des Neuen Testament ist begründet in der Glaubwürdigkeit derer, die damals von ihren unterschiedlichen Begegnungen mit Jesus und seinen Jüngerinnen und Jünger berichteten und diese dann auch zu Papier gebracht haben.
Deshalb wird die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift heute nicht notwendig durch glaubwürdige Erzählerinnen und Erzähler gewährleistet.
Allerdings die Erzählgemeinschaft, die aus dem Wort der Heiligen Schrift lebt, die Kirche also, und jene, die vorgeben in ihrem Namen zu sprechen, bedürfen der Glaubwürdigkeit. Ohne Glaubwürdigkeit verpuffen ihre, in den Worten Jesu begründeten Botschaften, die beanspruchen relevant sein zu wollen für eine christliche Lebensqualität in unserer Gesellschaft.
Aber genau diese Glaubwürdigkeit hat unsere Kirche in weiten Kreisen der Gesellschaft verloren. Und der Verdacht der Unglaubwürdigkeit ihrer Worte hat in den letzten Wochen weiter zugenommen.
Möge die Glaubwürdigkeit des Wortes Gottes nicht Schaden nehmen an der Unglaubwürdigkeit so vieler ausgesprochener Worte in unserer Kirche. Und mögen jene, die für unsere Kirche das Wort erheben, durch die Glaubwürdigkeit der überlieferten Botschaft Jesu im Evangelium, zurückfinden zu einer Glaubwürdigkeit ihrer Worte als Kirche.