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Gedanken zum Gesicht, vor und nach dem Karneval

Oder: Hinter den Masken, das eigene andere Gesicht.

Jeder hat nur ein Gesicht, sein eigenes, das „mein“ Gesicht.

Jedes Gesicht hat sich selbst, einzigartig, in den unterschiedlichen Gesichtern der eigenen Gesichtsausdrücke, die dem Menschen zu Gesichte steht, bis hinein in die Mimik. Diese wiederum kann präsent sein in der Ausdruckslosigkeit, dem reinen Gesicht.

Das reine Gesicht, absichtslos einfach da, besitzt sich nur in der Zeit, also vom Augenblick zum folgenden Moment. Diese Zeit spannt sich aus zwischen dem was jetzt geschieht, hinüber zu dem was gleich geschehen ist. Zeit setzt dem Gesicht das Gesicht auf, schleichend im Wandel, und bleibt trotzdem nur das eine Gesicht, immer aber wieder anders.

„Und auf der Bühne dieses einen Gesichtes, durch der Wandlung Zeit immer neu hervorgebracht, spiele ich mein Leben.“

Mein Gesicht wird zur Bühne meiner Gefühle, Empfindungen, Erregungen, Sichtweisen und auch meiner Ängste, all dessen eben, was mein Gesicht nicht verbergen kann.

Oft spontan, also nicht geplante und schon gar nicht geübt, ist mein Gesicht Aufführung: Spiel auf der Oberfläche meines Daseins, meines Leibes, meiner Existenz. Gesicht ist Spielfläche, Tanzboden, Freiluftbühne!

Und dort kann auf einem Gesicht dann auch Weinen, Wut, Verzweiflung, Lust, Liebe, Hoffnung, eben ein Augenblick Leben all das regieren, was den bewegt, sein Herz erobert und in Atem hält, der sein Gesicht nicht verbergen mag – und es hinhält.

Und um all das wissend, sehnt sich die Königin des Gesichtes immer wieder neu aufzutreten, auf einem Gesicht, auf Gesichtern: Die Königin, das „Lächeln“, die oft allerdings flankiert wird von ihren Adoptivkindern, dem „Lachen“, eine Nebensache!

Das Lächeln allein entspannt die Gesichtszüge, die Muskeln, die Gedanken; gibt dem Gesicht seinen Ursprung zurück. Ein Lächeln entspannt, all das was ein Gesicht zu zeigen in der Lage ist, und verwandelt den Augenblick durch sein Lächeln. Denn Lächeln verwandelt Gesichter, und die Menschen davor, wie jene dahinter!

© Christoph Stender. Pax Christi Aachen, Geistliches Wort im Beirat am 21. Februar 2009
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