Also: Wer etwas ganz wichtiges verliert, die Hoffnung es zu finden aufgibt und dann total unerwartet das verloren geglaubte doch noch in den Händen hält, der freut sich.
Sich freuen, schön und gut, aber wie funktioniert das? Haut man sich da auf die Schenkel und lacht sich platt? Gibt man sich die Kanne um dann im Rausch vor sich hin zu dämmern, voller Freude. Wagt man vielleicht ein flottes Solotänzchen vorm Spiegel. Oder schwingt man sofort das Handy, um so schnell wie möglich alle Welt wissen zu lassen, dass das Glück es wohl doch mit einem selbst immer am besten meint?
Nein, Sie meinen, sich so zu freuen, das wäre nicht Ihr Ding? Sie freuen sich anders? Wie geht das denn bei Ihnen? Klopfen Sie vielleicht bei ihrem Nachbarn an, also dem „Nächstgelegenen“ der auch ein Fremder sein kann, um ihm dann zu erzählen warum sie sich freuen und vielleicht deswegen auch eine Einladung aussprechen. Trifft das auf Sie zu, oder freuen Sie sich noch ganz anders?
Es ist schon ein paar Jahre her, dass mich ein bulgarischer Student, heute ein Freund, spontan wochentags zu einem einfachen Essen einlud. Da wir uns eigentlich eher fremd waren, fragte ich nach dem Grund dieser Einladung. Er antwortete: „Ich habe Grund mich zu freuen, und das geht ja schließlich nicht alleine. Deswegen sucht man auch nicht lange, mit wem man die Freude nun teilt. Bei uns ist das einfach so, Freude muss schnell geteilt werden!“ Das fand ich damals schön! Klingt das nicht auch heute noch plausibel?