Trauer ins Wort gebracht lautet auch so: „Wir habe unseren Kindern einen emanzipierten, gottesfürchtigen Glauben mitgegeben und lebendige Liturgie erlebt, aber seit dem die Kinder fast aus dem Haus sind, scheinen sie ihren Glauben hier vergessen zu haben!“
Und dann diese bittere Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“
Eltern trauern um den vermeintlich abhanden gekommenen Glauben ihrer Kinder und wollen dafür auch noch die Verantwortung übernehmen. Ihr Wunsch „möge der Samen aufgehen, den sie in ihre Kinder gepflanzt haben“, ist verständlich, auch eine gewisse Traurigkeit, wenn die Sprösslinge mit Kirche und Glaube später nichts mehr zu tun haben wollen.
Daneben finden viele Jugendliche nicht mehr die Beziehung zwischen ihrem aktuellen Leben, dem Glauben ihrer Kindertage und der Kirche. Wenn sie sich dann doch in einen Gottesdienst verlaufen, fühlen sie sich oft bestätigt, dass der Gottesdienst an ihrer Lebensrealität vorbeizieht.
Liebe Eltern, waren Ihre Bemühungen also umsonst?
Nein, denn eine Studie wie auch meine Erfahrung belegen, dass die Menschen, die sich von der Kirche verabschiedet haben und in späteren Jahren ihr sich wieder zuwenden, an die Glaubensfragmente anknüpfen, die sie aus Kindheit und Jugend noch abgespeichert haben. Elterliche Vermittlung des Glaubens ist eine „langfristige Investition“. Sie tragen Verantwortung für das Glaubensfundament, nicht aber dafür wie die erwachsen gewordenen Kinder damit umgehen. Und: Dem Hl. Geist können wir auch nicht alles abnehmen.