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Domgefühl und Schatzeinsichten

Buchpräsentation:
Pressekonferenz, Einhard am Dom, 11. August 2005, 11.00 Uhr

Diese, auch in seiner Art neue Publikation zum Aachener Dom und seinem Schatz habe ich geschrieben, weil die Weitergabe historischer Daten zwar wichtig ist, jedoch geht es in diesem Dom mit seinem Schatz um wesentlich mehr.

Dom und Schatz haben ein Credo: Hier ragen Gott und Mensch heraus!

Deshalb muss zum Dom mit seinem Schatz und den (seinen) Menschen auch im Publizistischen (neben den Erhaltungsmaßnahmen z.B.) etwas Herausragendes vorgelegt werden. Entsprechend würde ich auf die Frage: „Machen Sie mal eine typische Handbewegung“ mit einer Geste antworten, und mich mit diesem Buch in der Hand in den Raum hinein strecken.

Pro Jahr besuchen den Dom ca. eine Million Menschen. Anlässlich des Weltjugendtages werden es in den kommenden Tagen besonders junge Menschen sein, die hier vorbeischauen, mit 10.000 ist zu rechnen.
Genau an diesem „Vorbeischauen“ setzt dieses Buch an, weil: „Vorbeischauen ist mir zu wenig“ und doch ist es wesentlich.
Der Dom, diese Kirche hat es verdient, das man auf sie und tief in sie hinein schaut und nicht nur in ihr an ihr vorbei. Hinschauen bedeutet aber auch hinter das Angeschaute schauen. Und wer sich traut hinter etwas zu schauen, der muss damit rechnen mehr zu erfahren als nur das was zu sehen ist.
Somit ist wesentlich für dieses Buch von Pit Siebigs und mir, das es auffallend visuell ausgestattet ist. Dem dienen Format, Umfang, Material und das Cover. Entscheidend allerdings ist das Bildmaterial, alles neue Aufnahmen, seine ungeahnten und teils noch nie gesehenen Perspektiven und die hohe fotographische Qualität machen dieses Buch zu einem Erlebnis für die Augen. Diese Bilder wecken darüber hinaus Neugier.

Wen die meisten flüchtigen Besucher hier kaum wahrnehmen, den betenden Menschen. Ihm allerdings gilt in meinem Buch das einzige Ausrufezeichen (S.16). Denn gäbe es in der über 1200-jährigen Geschichte dieses Doms nicht kontinuierlich den betenden Menschen, dann stünde dieser Dom nicht mehr, und Aachen wäre heute wahrscheinlich ein Dorf mit warmen Quellen und Dauerkeks.

Didaktik dieser Publikation:

Vier Zielrichtungen habe ich in diesem Buch vereinigt:

  1. Einen kunsthistorischen Rundgang
  2. Andeutungen des christlichen Glauben
  3. Das Erleben des Doms als Animation zur exemplarischen Reflexion
  4. Unabhängig von Domerleben vor Ort als erinnerungs- und geschenktauglich

 

80 Seiten sollte es nicht übersteigen, damit es auch in ca. 90 Minuten zu lesen war und unter sieben Euro sollte es im Handel erhältlich sein, damit es auch für den kleineren Geldbeutel erschwinglich bleibt.

1. Kunsthistorischer Rundgang 
Das Buch führt den Sehgewohnheiten der meisten Menschen entsprechend durch den Dom. Da der einzelne Besucher nicht an alle sehenswerten Orte im Dom so ohne weiteres herankommt, bietet dieses Buch Bilder der realen Sichtweisen des oft eben auch „entfernten“ Betrachters (Thron/Karlsschrein).

2. Andeutungen des christlichen
Dieses Buch ist aber auch ein kleiner, ganz kleiner Katechismus, in dem freundlich und frisch wesentliche Elemente des christlichen Glaubens und der (katholischen) Kirche angesprochen werden. So Taufe, Firmung, Eucharistie, das Gebet, die Heiligen…

3. Domerlebnis als Animation zur exemplarischen Reflexion
Konkret heißt das: Der Dom und sein Schatz mischt sich in zeitlose immer Aktuelle Themen ein. Beispiele: Interreligiöser Dialog, Kommunikation, Wortwahrheit, Missbrauch, Ressource Wasser, Berührung etc. Diese Einmischung ist exemplarisch und will so sensibilisieren für die aktuelle Aussagekraft dieser Kirche.

4. Erinnerung und Geschenk
Ohne Dom gäbe es dieses Buch nicht. Aber das Buch macht den Dom „überflüssig“, weil dieses „Guide“ auch ohne die „Anwesenheit“ des Domes Sinn macht. Will sagen: Dieses Buch ist dazu prädestiniert als eine erzählende Erinnerung mit nach Hause genommen zu werden (Touristen). Gleichzeitig dient es auch als ein Geschenk mit dem der Schenkende (der Aachener) die Seele unserer Stadt dem Beschenkten öffnet.

Methodische Elemente:

  • Historisch klare Informationen: Fakten, Zahlen, Materialien, Kontext.
  • In den Fließtext eingewobene religionsgeschichtliche Hintergründe: Ursprung und Bedeutung der Eucharistie, Sinn des Gebetes…
  • Lyrische Zugänge: Klassische Gebete, „moderne“ Gebete und lyrische Texte.
  • Verknüpfungen mit „zeitlos“ aktuellen Themen: Die Eucharistie mit Kommunikation, die Heinrichskanzel mit der Verlässlichkeit von Worten, der Proserpina mit der Missbrauchsthematik…

 

Einige Überschriften:
Sie haben geerbt; Räume nehmen Platz; Rom auf der Spur; Ort der Berührung; Eine große Stadt ersteht; Dialog der Religionen; Reserviert für betende Menschen; Weit und breit eine Frau: Kanzel Heinrich II.; Heilige, die unbequemen Freunde Gottes; Zwischen Karlsschrein und Marienschrein; Wenn der erste Ton erklingt; Drinnen wie draußen, mitten im Leben;
Ein verschlissener Karl im Panzerschrank: Abul Abaz, der „weiße“ Elefant; Evangeliar Otto III.; Ein Meisterwerk von Hans; Reliquien: Also, niemals geht man so ganz; Textilien herum um Kaiser Karl; Mächtige Stoffe: Zukunft;

Im Werden:
Wir sind mit einem fast fertigen Konzept zum Einhard Verlag gegangen und als wir nach 85 Minuten das Büro von Herrn Blees verließen, stand selbst der Drucktermin schon fest. Die Zusammenarbeit auch und besonders mit Frau Heermann, der Grafikerin war einfach „klasse“. Als ich dann die ersten Entwürfe unserem Dompropst Dr. Herbert Hammans vorgestellt hatte, bot er mir im hinausgehen das Du an. Das sagt doch alles.

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