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Die Frage der Kleidung

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Die Frage der Kleidung (MP3) von Christoph Stender

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Was ziehe ich heute an? Diese Frage ist für den einen mit einem kurzen Blick in den Kleiderschrank erledigt, für andere eine täglich wiederkehrende Herausforderung. Die Auswahl der Kleidung kann verschiedene Gründe haben. Da spielt das Wetter eine Rolle, die berufliche Tätigkeit oder auch eine besondere Begegnung. Kleidung kann auch Botschaft sein, ein Lebensgefühl vermitteln oder den Anschein erwecken, man sei etwas Besonderes. Darüber hinaus ist die alte Erkenntnis auch heute nicht ganz falsch: „Kleider machen Leute.“

Trotzdem bleiben Kleidungsstücke im wahrsten Sinne des Wortes „Äußerlichkeiten“. Zu solchen Äußerlichkeiten zählen auch Schmuck oder Tattoos, das Auftreten einer Person, seine Wortwahl oder der Geruch eines Menschen. Äußerlichkeiten nimmt jeder von uns wahr, auch wenn wir sie unterschiedlich bewerten. Jeder hat selbst solche Äußerlichkeiten, die die Fremdwahrnehmung beeinflussen.

In der Welt der Bibel war das nicht anders, da wurde auch auf Äußerlichkeiten wie Kleidung geschaut, allein deswegen, um zu erfahren, welchen Standes das Gegenüber sei.

Der Evangelist Lukas berichtet im 19. Kapitel von Zachäus, dem Zöllner (Lk 19, 1f). Man erzählten er soll sehr reich gewesen sein, wahrscheinlich trug er auch teure Kleidung. Jeder meinte zu wissen, wie Zachäus die Leute am Zoll betrügt. Früher, so munkelte man, war er ein Sklave.

Als Jesus auf Zachäus aufmerksam wird, warnen die Umherstehenden: „Dieser Zöllner ist nicht der richtige Umgang, was sollen die Leute denken.“ Jesus interessiert die Andeutungen der Umherstehenden nicht. Jesus ist an diesem Menschen interessiert, durchschaut die Vordergründigkeit der Besserwisser und will nun Zachäus direkt begegnen. Deshalb lädt Jesus sich kurzerhand selber bei Zachäus ein, um ihn hintergründiger kennen zu lernen, zu fragen wer dieser Zachäus sei.

Hier kommt nun kein moralischer Apell wie: Äußerlichkeiten täuschen und Vorurteile sind falsch. Das sollte im Umgang mit Menschen Standard sein. Aus der Begegnung mit Zachäus sei ein Hinweis Jesu unterstrichen: Wer sich mit den Äußerlichkeiten eines Menschen zufrieden gibt, dem ist das Wesentliche schon verloren gegangen.

Deutschlandradio Kultur, „Wort zum Tage“
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