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Der Mülleimer (MP3) von Christoph Stender
[audio mp3="http://www.christoph-stender.de/wp-content/uploads/2015/02/Wort-zum-Tag-5-Stender-Christoph.mp3"][/audio]Er begleitet das Leben in unterschiedlicher Gestalt. Er steht in Wohnungen, Büros, im öffentlichen Raum und sogar im PC ist er präsent, der Mülleimer.
Der Mülleimer ist Kulturgut. Mülleimer, egal von welcher Größe, tragen zu Hygiene und Ordnung bei. Neben dem allgemeinen Hausmüll, der in den Mülleimer gehört, um dann entsorgt zu werden bevor er zu stinken beginnt, gibt es auch noch den „Kopfmüll“, den Müll unnützer Gedanken. Ein solcher unnützer Gedanke ist das sich Vergleichen mit anderen Menschen.
Wer dem Gedanken anhängt, sich selbst mehr oder minder nur im Vergleich mit anderen wahrnehmen zu können, dem sollte langsam dieser Gedanke zu stinken beginnen. Denn egal mit wem oder was wir uns vergleichen, es gibt immer irgendjemanden, der besser ist als man selbst. So werden Verlierer geboren! Es gibt nämlich immer diese „Anderen“, die mehr Geld haben, besser aussehen, wichtiger sind, mehr geliebt werden, bekannter sind, durchtrainierter, intelligenter, wissender oder was auch immer.
Wer sich mit anderen vergleicht, läuft Gefahr, das eigene Selbstwertgefühl auf den Müll zu tragen. Der Vergleich nebelt die Tatsache ein, dass jeder Mensch einmalig und unvergleichbar ist. In dieser Einmaligkeit ist jeder herausgerufen, aus seinen je eigenen Fähigkeit und Talenten das Leben zu gestalten, zu tun, was möglich ist.
Das Neue Testament hat da einen einfachen Tipp, der dazu ermutigt, den Vergleich direkt auf den Müll zu werfen: „Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.“
In dieser Perikope aus dem 6. Kapitel des Evangeliums nach Markus (Mt 6,28f) wird deutlich, dass unsere Art zu vergleichen niemanden weiter bringt.
Die Heilige Schrift ermutigt hier zur Gelassenheit gegen den Stress des Vergleichens. Denn jeder Mensch ist ein „Datum“; was, aus dem Lateinischen stammend, bedeutet: Jeder Mensch ist ein „Gegebener“. Sich vergleichen oder sogar aus dem Vergleich Wertschöpfung ableiten zu wollen, ist unter der Würde des Menschen. Also: Der Vergleich stinkt, und gehört in den Mülleimer.