Bist du hungrig?
Sorry, aber das ist keine Einladung zum Essengehen, wir kennen uns doch gar nicht.
Bist du hungrig?
Das ist auch nicht die Antwort auf die Frage an der Straßenecke: „Haste mal etwas Kleingeld für mich.“
Bist du hungrig?
Ist auch nicht die Standardfrage an den Filius beim Shoppingmarathon samstags in der City, die für ihn nur ein Ziel hat: den Hotdog.
Bist du hungrig?
Darauf zielt auch nicht die Lautsprecherdurchsage ab, die jeden Tag pünktlich um 11.22 Uhr durch Altenheime in Deutschland säuselt: „Liebe Heimbewohner, das Mittagessen ist bereitet!“
Bist du hungrig?
Meint auch nicht abgezappelte und verschwitzte Typen, die bei der Wochenendparty so um 23 Uhr gemeint sind mit der Frage: „Wo steht eigentlich der Salat, den du mitgebracht hast?“
Bist du hungrig?
Ist ebensowenig am optisch schon übersättigenden Büfett die Feststellung derer, die auch zukünftig dafür kräftig zahlen werden.
Bist du hungrig?
Das ist die Frage. Selbst das Abendmahl, zu dem Jesus einlud und einlädt, es sollte und soll nicht Mägen füllen. Jesus, der Christus, ruft die Menschen nicht, um ihre Bäuche zu füllen, sondern um sie ein für alle „Mahle“ zu sättigen, um sie zu übersättigen mit all dem, was uns so satt sein lässt, um dann Unerwartetes aufzutischen, fast beiläufig, sich selbst.
Die Frage an Christkönig lautet also: Bist du Ihn satt, oder verhungerst du gerade ohne Ihn? – Bist du hungrig?