Tod, mein Gesicht will ich dir geben magst du formen, was seinen Muskeln fremd Der Liebe letzte Atem klebt zu schwer an meinen Knochen noch zu straff lügt meine Haut vergangenen Sinn Ich will nun gehen und mein Gesicht mit letzter Kraft verlieren warum noch halten, was so offendeutig ohne Wert Du Herz hör auf […]
Kategorien-Archiv: Salzburg 2001
Du bist dazwischen
Nach Sicherheit schreit es in mir Nach Freiheit schreit es in mir Nach Liebe schreit es in mir Nach Wandlung schreit es in mir Doch Du, der Du bist da: Gibt Sicherheit nicht der Freiheit Grenzen, nimmt sie nicht der Liebe ihren Geschmack, ist sie nicht der Wandlung Tod? Erteilt Freiheit nicht der Sicherheit eine […]
Nachtgebet des Kräftigen
Du gabst mir einen liebenswerten Körper Aber keinen muskulösen Body. Meine Hände können schaffen Aber kräftig sind sie nicht. Mein Kopf ist voller lebendiger Ideen Aber sehr empfindlich. Meine Schenkel sind empfindsam Aber nicht sehnig. Meine Füße können tanzen Aber haben noch nie ein Tor geschossen. Danke für die Liebenswürdigkeit meines Leibes: Die Kraft seiner […]
Diese Freiheit kann mich …
Die Freiheit kann man: essen in der Geldbörse tragen schlürfen sich auf`s Gesicht schmieren um den Hals tragen fahren in Gummi haben lesen sich um den Hintern wickeln überall klingeln hören sprühen sich über die Beine ziehen atmen sich wohin stecken kauen auf Almen muhen hören rauchen im Kaffee trinken auf’s Brot streichen die Freiheit […]
In meinem Nacken
Hinhalten müssen Aushalten müssen Halten müssen Starr Verkrampft Müde Haar Wimper Ohr Wange Nase Lippenwinkel Atem Leg deinen Kopf in meinen Nacken Trost! Aus „Für mich ist was drin“, Bergmoser + Höller Verlag, 1998.
Ruhig atmen
Grenze Dir gesagt Dir in Händen entgegengestreckt Deinen Atmen hörend und spürend Deine Hände mir nah In meinem Herzen quer durch meine Gedanken auf der Bettkante meiner geschliffenen Rede ins Wort gefallen Du wirst nicht lachen es macht Dich nicht wichtiger ich werde nicht winziger Du wirst es nicht ausnutzen Noch nie wollte ich das […]
Mitten am Tag – Angst vor dieser Nacht
Noch heute sehe ich die Straßenecke den schmächtigen Baum das glänzende Pflaster Noch heute spüre ich die liebgewordenen Jungen ihre hageren Gestalten ihre erwartungsvollen Augen Noch heute fühle ich meinen hastigen Gang meinen rasenden Atem diese Schokolade in meinen Händen Mutter Dein durchdringender Blick haftet noch heute an meinem Körper Deine Worte „Du hast gestohlen“ […]
Ich habe Interesse
Du interessiert mich, Jesus! nicht weil du den Menschen Brot gegeben hast, sondern weil sie mehr in deinen Händen hielten; nicht weil du den, den du liebtest, im Arm gehalten hast, sondern weil er mehr spürte; nicht weil du den Verrat anderer geduldet hast, sondern weil ihr Verrat mehr als verratene Liebe war; nicht weil […]
Ein umgemünztes Gebet
Bettlerin, du bittest mich nur um Geld! Bist du denn reicher als ich? Bettlerin, du bittest mich sonst um nichts! Bin ich so arm für dich? Aus „Mit beiden Beinen auf der Erde“, Bergmoser + Höller Verlag, 1996.