Auf Lippen geschaut: mal wulstiges Rot, unablässig in Bewegung; auf Lippen geschaut: mal Druckerschwarz, in jeder Hand. Lippen pressen Wortgetöse, Wortmüllberg, Worterbrochenes schamlos aus, schleimig und behauptend, schleichend durch Ohr wie Auge, und sitzen dann einfach da bei mir. Mein Ohr und Auge wollen nicht mehr fressen, mein Hirn nicht würgen zu vergessen. Worterbrochenes – […]
Kategorien-Archiv: Auf ein Wort
Gottes Gerechtigkeit?
„Gott würfelt nicht“, sagte wohl einst Albert Einstein und damit verbunden ist die aktuelle Frage: Wie entscheidet Gott? Im Sonntagsevangelium sieht man förmlich Menschen ihren Kopf schütteln angesichts der Zahlungsmoral des Weinbergsbesitzers, der hier Synonym für Gott ist. Der, der nur eine Stunde gearbeitet hat bekommt denselben Lohn wie jener, der den ganzen Tag geschuftet […]
Nehmen Sie sich die Macht!
Wer die Schlüssel hat, der hat Macht! Im heutigen Evangelium geht es um die Macht im Himmel. Mehr Macht geht nicht! Solche Macht wird einem Menschen anvertraut, oder sollte man hier besser sagen zugemutet! Wir alle wissen was Macht haben bedeutet, auch wenn manchen von uns, die Macht, betrachtet aus der Perspektive der Machtlosen, vertrauter […]
Groß oder klein, ein hinkender Vergleich
Klein ist Teil eines Vergleiches. Denn gibt es Klein, muss es auch des Gegenstück Gross geben. Bei Mensch und Säugetier meint klein meist auch niedlich, putzig und irgendwie etwas hilfebedürftig. Babys und kleine Kinder, wirken sie noch hilflos, bringen unsere positiven Emotionen auf Touren. Und ein kleiner Eisbär namens „Knut“ verdrehte fast einer ganzen Nation […]
Gott: Kommunikation oder Rieseneichhörnchen?
Darf man auf das Wesen Gottes schließen, sich also ein Bild von Gott machen auf dem Hintergrund eigenen Erlebens? Ich erlebe Gott so, ergo ist Gott so. Ist Ihnen solche Denke vertraut? Von anderen Menschen machen wir uns (hoffentlich) ein Bild auf dem Hintergrund eigenen Erlebens. Nicht so auch von Gott? Widerspräche solcher Rückschluss nicht […]
Geist Gottes
Beistand: Der in mir aufsteht, damit ich einstehe. Der mich öffnet, damit ich einschließe. Der mich treibt, damit ich nachgehe. Der mich wandelt, damit ich wende. Der in mir unter-scheidet, damit ich entscheide. Dessen Flüstern in mir aufsteigt, damit ich das Wort erhebe. Der mich bindet, damit ich halte. Der mich sein lässt, damit andere […]
Nimm Platz
Nimm Platz! Eine einfache und hoffentlich auch noch alltägliche Formulierung. Da lädt man ein Gegenüber ein, Platz einzunehmen. Diese Bitte könnte man auch so formulieren: „Komm, und nimm mir bitte einen Platz weg.“ Zugegeben, ein unüblicher Ausdruck, aber aussagekräftig! Nimm diesen Platz und belege ihn mit dir, so die Botschaft, fülle diesen Platz einfach durch […]
Aufgehoben in dein Reich
Es gibt Menschen, die sich auch mit einer für sie nachteiligen Lebenssituation aus Gewohnheit arrangiert haben. Im Diakonat arbeitete ich ein Jahr im Gefängnis. Hier verbüßten auch Männer ihre Reststrafen, zwei, drei Monate vor Freiheit. Einige der älteren Inhaftierten wollten sich nach teils über 40 Jahren Haft dieser Freiheit allerdings nicht mehr aussetzen. Sie begangen, […]
Er kennen mich nicht.
Es stimmte alles: Haare, Figur, die Augen und besonders der Mund. Vor Jahren hatten wir uns zuletzt gesehen, und in diesem Augenblick meinte ich sogar ihn ein wenig vermisst zu haben. Denn ich war mir sicher, da steht Vadim keine drei Meter von mir entfernt am Schalter. Diese wenigen Meter schlich ich mich fast an, […]
Traditionsbewusst getauft
Erlauben Sie mir eine persönliche Frage: „Lassen Sie sich von anderen etwas sagen?“ Damit könnten Menschen gemeint sein aus Ihrer Umgebung, Menschen mit hoher Lebenserfahrung, gebildeter als Sie oder mächtiger. Das könnten Kollegen sein, die Nachbarin, eine zufälliger Gesprächspartner oder jemand aus der eigenen Familie. „Wie, der will mir etwas sagen, von dem lasse ich mir […]