Der wievielte Advent ist es bei Ihnen? Sicherlich sind Sie in Sachen Advent mit der damit verbundenen Sehnsucht vertraut, so als ein Profi, was Erwartung angeht.
Den Advent nehmen Sie wahrscheinlich deshalb mit links und haben auch noch Power genug anzuprangern, dass der Handel, die Werbung und überhaupt fast alle schon vor dem ersten Adventssonntag Weihnachten aufgelegt haben. Wer hat da wen im Griff, wir den Advent oder Weihnachten uns?
Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Die angeklagte Sehnsucht ist uneingeschränkt schuldig!
Begründung:
Die Sehnsucht hat voll verantwortlich sich selbst hervorgebracht.
So wurde der Gedanke geboren, nicht mehr warten zu wollen.
Das Auge entdeckte die Gestalt dieser Sehnsucht und will nicht mehr warten.
Worte gaben Sehnsucht und Gestalt gab ein „Bis morgen“, und das will nicht mehr warten.
Terminkalender gaben der Sehnsucht etwas Unerträgliches, und sie will nicht mehr warten.
Berührung gab der Sehnsucht ein Du, und das will nicht mehr warten.
Die Sehnsucht entblößte ein Wir, wir wollen nun nicht mehr warten.
Die Sehnsucht ist schuldig! Ihr Verbrechen: nicht mehr warten!
Mildernde Umstände gibt es nur für einen Advent, der auch schön brav nicht mehr will, als ein Advent zu bleiben!