Wir,
wir wünschen uns Frieden.
Wir,
das sind wir hier an diesem Tisch,
Pax Christi.
Wir,
das sind die Mächtigen unserer Stadt, ihre Arbeitslosen, die Hartz vier Menschen, die
Wohnungslosen, der „normale“ Bürger, Gastarbeiter und Asylsuchende, Wohnungsbesitzer.
Wir,
das sind Parteien, soziale Schichten, Milieus, Berufsgruppen, Gewerkschaften, Analphabeten,
gesellschaftliche Gruppen, Religionen, Kirchen.
Wir,
das sind Landschaften, Länder, Völker, Staaten, Nationen, Kulturen, Geschichte, Demokraten,
Diktatoren, Monarchen, Netzwerke, Organisationen, Raumstationen.
Wir,
das ist das Vorhandensein von Menschen, wo und wie auch immer,
die wollen, einfach nur wollen:
Das, einfach nur das oder dieses, Bodenschätze, Wasser, Sand. Oder einfach alles, nur
verschiedenes, Sicherheit, weniges, Öl, das andere. Wollen, Rechte, nicht verhungern, Wissen,
Macht, ein Dach über dem Kopf, ein Medikament, Ruhe.
Wir bedeutet wollen!
Wollen,
wollen ist aber immer nur gegen Etwas, jemanden oder das da zu wollen! Selbst der Frieden will
gewollt sein, gegen irgendwen, irgendetwas, irgendwo und irgendwann.
Und die, die immer wieder aufrufen für den Frieden gegen etwas zu sein, gegen wen, gegen wo,
gegen wie, gegen hier und gegen da, die müssen sich sagen lassen
wie auch ich letztlich meinem Gott sage:
Wenn du, mein Gott von mir verlangst für dich gegen das Leben eines anderen Menschen etwas
zu wollen,
nur weil ich meine das du es willst, dann muss ich dich verlassen.
Bleibt die Erkenntnis:
Würde das Wollen des Menschen abgeschafft, währe trotzdem nie Frieden, denn wer würde ihn
wollen?
Wir müssen Frieden also weiter wollen,
gegenjedes Wollen.
Paradox!