„Wollen Akzente für den Frieden setzen“
Gedanken zum Krieg – Chico Mendes hilft
Von Thorsten Karlbach
Aachen. Hochschulpfarrer Christoph Stender senkt den Blick, als Jossi Avidor seine nachdenklichen Worte spricht. Es sind Botschaften des Friedens, Mahnungen gegen Krieg im Irak. Jossi Avidor ist jüdischer Student, und um ihn herum lauschen 50 weitere Studenten seinen Worten. Das Thema bewegt – es sind fast doppelt so viele wie in der Vorwoche. „Wir müssen zuerst Frieden mit uns selbst finden. Wenn alle Menschen zufrieden wären, würde es überhaupt keinen Krieg geben“, spricht er. Und die Menschen um ihn herum nickten.
Es ist Mittwoch. Und Mittwoch treffen sie sich immer. Immer um 11.45 Uhr. Diese Woche, nächste und die Wochen danach. Und sie verkünden Woche für Woche „Gedanken des Friedens“ im Foyer der Katholischen Hochschulgemeinde (Pontstraße 74-76). „Mögen uns diese Gedanken begleiten. Wir wollen mit unseren wenigen, kleinen Möglichkeiten Akzente für den Frieden setzen“, erläutert Hochschulpfarrer Stender. Und das machen sie. Einmal durch die mittwöchlichen Gedanken, einmal durch das Angebot mit internationalem Freundeskreis und interkulturellem Austausch, und nun mit einem ganz neuen Schritt.
„Aus dem Gedanken des Friedens heraus ist die Frage entstanden: Reicht das?“, erzählt Stender. Daraufhin entwickelten die Mitarbeiter der KHG-Cafe-Kneipe „Chico Mendes“ die Idee, sich an der humanitären Hilfe des Hilfswerks „action medeor“ für die leidende Bevölkerung im Irak zu beteiligen. Sie wollen ab sofort zehn Prozent des Mittwochabend-Umsatzes für diesen Zweck beiseite legen. Außerdem wollen die Mitarbeiter des Chico Mendes den einen oder anderen Stundenlohn spenden. „Es ist nur ein kleines Zeichen, aber wenn wir dieses Zeichen nicht setzen, fehlt ein Zeichen“, erklärt Stender. Und die Mitarbeiter des KHG wollen ihre Idee auch weiter in die Pontstraße und zu den benachbarten Kollegen tragen.