Jedes Jahr bestätigt sich: Weihnachten ist Kommerz, aber auch Touristenbelustigung und pseudoreligiöse Abzocke. Dass dies mit dem „wahren Kern“ der Weihnacht nichts zu tun hat, ist klar, zumindest uns.
Würden wir heute Weihnachtsmarktbesucher nach dem Beinahmen des 3. Adventssonntages fragen, so würde wohl kaum einer antworten: „Wir feiern Gaudete“. Schön wäre es ja schon, würde sich da jemand einfach nur irren und versehentlich „Laetare“ antwortet.
Warum bekommt Weihnachten das Klischee nicht los, nur ein „Einkauffest“ zu sein? Das kann ja nicht daran liegen, weil manche Muslime auch Weihnachtsbäume kaufen, bekennende Religionslose in Kirchen Kerzen anzünden und die auch bezahlen, oder XXL-Kirchgänger in Klostergottesdienste abtauchen und gerne spenden, weil es da ja „fremdenfrei“ sei. Also, wer ist schuld?
Sind es die fehlenden in der Öffentlichkeit bekennenden Christen? Sind es die Katholiken, die abtauchen in ihre Kreise? Sind es die jungen Menschen, die am Sonntag noch Messe dienen in der Woche, aber unter Freunden „Nichts“ sind? Ist der liebe Gott selbst schuld, der könnte ja mal…? Oder ist es einfach nur so?
Schuldzuweisung ist keine Antwort. Aber wir wären eine Antwort. Nicht auf die Frage, warum es so ist, sondern auf die Frage, warum der „Kern“ uns so wichtig ist. Wir sollten ins Gespräch bringen, davon reden, nicht aber beklagen oder vorwerfen. Den uns wichtigen Kern der Weihnacht ins Gespräch bringen, motiviert von der Lust an unserer Religion, wäre ein Antwortversuch.
Schriftstelle: Lk 3,10-18