„Der Mensch kann nicht nicht kommunizieren“ – eine klassische Aussage des
Psychologen Paul Watzlawick. Anders gesagt: Der Mensch reagiert immer auf seine Mitmenschen, selbst dann noch wenn er versucht nicht zu reagieren. Und Sie selber wissen aus eigener Erfahrung, dass unser Verhalten oft bestimmt ist von Launen, Erfahrungen oder Erwartungen. Es „menschelt“ eben.
Auf Gott bezogen geht das so nicht. Physische Begegnung ist unmöglich, Berührung somit ebenfalls, und auf seine Launen zu reagieren ist unrealistisch. Es „menschelt“ eben nur, aber es „göttelt“ nicht. Oder ist Watzlawicks Satz doch auf Gott übertragbar, dass Gott nicht nicht kommunizieren kann? Nein, denn woher wollen wir wissen was Gott nicht kann!
Auch relativiert diese Antwort die ständigen Spekulationen in Literatur, Predigt und Diskussion wie Gott aktuell verlässlich kommuniziert oder auch nicht. Das Verhältnis zwischen den Menschen und Gott in Sachen aktueller Kommunikation ist weder ausgewogen, geschweige denn vergleichbar mit der der Menschen untereinander.
Watzlawick auf den Menschen bezogen lehrt uns aktuell, wir verhalten uns „zwangsläufig“. Watzlawick auf Gott zu beziehen geht nicht, aber das sagt auch etwas aus. Weil sich Gott eben auf uns hin nicht „zwangsläufig“ verhält, gilt es Gott gegenüber eine erwartende Haltung einzunehmen. Eine Haltung die für jede Kommunikation offen ist. Auf Gott hin offen für jede Kommunikation sein, das erfordert immer wieder alle Sinne zu aktivieren und das mit Lust am Hinhören.
Schriftstelle: Mt 22,15-21