Darf man auf das Wesen Gottes schließen, sich also ein Bild von Gott machen auf dem Hintergrund eigenen Erlebens? Ich erlebe Gott so, ergo ist Gott so.
Ist Ihnen solche Denke vertraut?
Von anderen Menschen machen wir uns (hoffentlich) ein Bild auf dem Hintergrund eigenen Erlebens. Nicht so auch von Gott? Widerspräche solcher Rückschluss nicht auch dem 1. Gebot: „Du sollst dir von Gott kein Bildnis machen.“
Hand auf aus Herz, Sie machen sich doch trotzdem ein Bild von Gott. Klar, nicht im Sinne einer abschließenden Feststellung, aber doch als erfahrungsorientierte Annäherung?
Nein? Sie nicht! Ich schon! Also wenn Sie hier aussteigen wollen, dann blättern Sie einfach um.
Fakt ist aber, mit Gottesbildern bin ich nicht allein, andere malen sich auch Gottesbilder aus. Dann kommt Gott, so erlebe ich es in Gesprächen, mal ganz diffus als quasi „Rieseneichhörnchen“ daher, dann mal als Multitalent oder auch als schlechter Organisator und so.
Auf ein Wort: Mit meinem Gottesbild verbinde ich Gemeinschaft: Gott Vater, Sohn, Heiliger Geist. Gott ist Beziehung und das bedeutet Kommunikation und so Selbstmitteilung: Er spricht sich aus, hält sich präsent, ist Information. Gott ist Begegnung, so Bewegung, und so der, der in Bewegung hält und der in Bewegung bringt. Er beginnt immer wieder den Dialog, holt ins Boot, lässt keinen außen vor. Gott bringt sich ein (kommuniziert), um zu verbinden!
Finden Sie dieses Gottesbild geistvoll? Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist? Gott ist Kommunikation!
Schriftstelle: Joh 14, 15-21
Erschienen in: Kirchenzeitung für das Bistum Aachen, Bonifatiusbote (Fulda), Der Sonntag (Limburg), Glaube und Leben (Mainz), Kirchenbote (Osnabrück), Kirchenzeitung (Hildesheim), Neue Kirchenzeitung (Hamburg), Tag des Herrn (Dresden), Tag des Herrn (Erfurt), Tag des Herrn (Görlitz), Tag des Herrn (Magdeburg).