Lourdes ist bekannt, dass dort Maria verehrt wird auch, und vom Lourdes – Wasser haben die meisten Leser einer Kirchenzeitung auch schon gehört.
Nicht so bekannt ist, dass man in speziellen Bädern an diesem Wallfahrtsort in dieses Lourdes – Wasser auch ganz eintauchen kann.
Ich wurde gebeten, in einem dieser Bäder, in dem oft behinderte Menschen den Wunsch äußern ganz eintauchen zu werden, Dienst zu tun. Dienst tun bedeutet den Menschen, die aus eigener Kraft nicht in das Becken steigen konnten, zu helfen.
Gerade den Dienst begonnen, schob ein anderer Helfer einen jungen Mann in einem Rollstuhl in den gekachelten Raum. Gemeinsam hoben wir den ca. 25 jährigen, der von den Füßen an bis zum Hals komplett gelähmt und nur mit einem Handtuch bekleidet war, aus dem Rolli heraus und stiegen mit ihm in das Becken. Er wollte einmal ganz eingetaucht werden und anschließend sollten wir ihn noch einen Augenblick halten. Er bat förmlich um die Kräfte unserer Arme. Wir hielten ihn fest und einer Tradition an diesem Ort entsprechend, sprach auch er ein kurzes Gebet.
Vadim, so meine ich war sein Name, sprach frei. „Lieber Gott, ich möchte dir danken dass ich nicht alleine bin. Verzeih, aber ich habe eine Bitte: Hilf Gerd seine Behinderung endlich zu bejahen. Begleite Thomas und Gabi in ihrer Beziehung, beide werden von Tag zu Tag schwächer, und ich hoffe Holger findet bald einen guten Freund in der neuen Umgebung. Danke lieber Gott!“
Mit keiner Silbe aber bat Vadim für sich selbst!
Als wir Vadim aus dem Wasser hoben, fiel mir ein Wort Jesu ein: „Dein Glaube hat dir geholfen.“