Dieser junge Mann ist etwas Besonderes! Seine Körperhaltung signalisiert Wachheit, sein leicht ausgestreckter Arm lässt auf eine Kommunikation schließen, und die Zufälligkeit mit der er auf diesem Geländer sitzt lässt Spontaneität vermuten. Manch anderer Betrachter wird diese Sehweise nicht teilen und schlicht feststellen: Der sitzt da einfach dumm rum, was soll der schon haben. Egal wie Sie es sehen, dieser junge Mann ist trotzdem etwas Besonderes, denn er ist getaufter Christ! Nun werden Sie sagen: Und, was ist daran schon besonders, ich bin doch auch getauft.
Aber lassen sie uns bitte nun einen Blick in das Evangelium werfen. Matthäus berichtet wie Johannes der Täufer Jesus tauft. Mit der Taufe Jesu im Jordan, so der Evangelist, öffnet sich der Himmel und in der Gestalt einer Taube sichtbar offenbart sich der Geist Gottes, der eine Stimme vernehmen lässt die sagt: Die ist mein geliebter Sohn.
Dieser Jesus, den wir als Christus bekennen, erzählt nun von seinem himmlischen Vater aber nicht nur mit Worten, sondern durch sein eigenenes Leben. Jesus Christus ist das reale Erzählereignis Gottes, durch den sich Gott immer wieder unserer menschlichen Welt verständlich machen will. Er bittet uns glaubend zu verstehen, das wir nun keine Angst mehr um uns selbst zu haben brauchen. Wir sind nicht mehr gefangen in der Gottesferne, sondern Gott hat uns auf sich selbst hin befreit. Auch wenn der Mensch immer wieder Schuld auf sich nimmt, so ist sein Sturz nicht mehr bodenlos. All unser Stolpern, selbst der letzte groß Sturz des Menschen, der in seinen Tod, bedeutet nicht unser Ende, es ist der Übergang von der Zerbrechlichkeit des Menschen in seine Unzerbrechlichkeit in der Hand Gottes.
Gott bittet uns in seinem Sohn Jesus Christus, uns selbst in unserer Leiblichkeit als Leihgabe mit Freude anzunehmen und so auch all die Menschen, die wir von Herzen lieben dürfen. Ja die ganze Schöpfung ist uns eine anvertraute Leihgabe, ein Geschenk für den Augenblick, das wir wieder loslassen müssen, aber nicht weil Gott uns diese Welt, unser lieben und unser Leben nicht gönnt, sondern weil er für uns eine Zukunft bereitet hält, in der unser Leben und unser Lieben nicht mehr vor der eigenen Vergänglichkeit traurig bangen müssen. Trotz aller Versuche verblendeter, dummer und machtbesessener Menschen, diese Liebeserklärung Gottes mit Gewalt zum Schweigen zu bringen, haben letzten Endes diese Botschaft nicht besiegen können. Das verlässliche Wort Gottes ist selbst aus dem Grab auferstanden.
Jesus Christus, das Erzählereignis Gottes, wird auch heute gehört wo Menschen von diesem Jesus erzählen, und es wird unwiderruflich in den Menschen hineingelegt, wo die folgenden Worte in der Kraft des heiligen Geistes gesprochen werden : Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Auf diesen Glauben hin getauft sind wir Freunde und Freundinnen Gottes, die gerufen sind Gott zu trauen und in Respekt und Zuneigung den Menschen zu begegnen, Christen wie jenen, die sich in einer andere Religion zu dem Unaussprechlichen bekennen.
Sind Sie Christ? Wenn ja, dann hätte ich auch Ihr Bild anstelle dieses jungen Mannes nehmen können, denn auch Sie sind etwas Besonderes, das sich selbst und anderen Menschen nur geliehen ist.
Erlauben Sie mir eine letzte Frage: Freuen Sie sich darüber ein Christ zu sein? Wenn ja, wäre es nicht schön diesen Tag zu feiern, an dem Gott uns das Geschenk gemacht hat etwas Besonderes in seinen Augen sein zu dürfen, den Tag Ihrer Taufe. Feiern Sie diesen Tag mit Ihren Freunden, denn an diesem Tag verschenkte Gott Sie an die Menschen!