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Rede Dompropst Dr. Hans Müllejans

Schatzansichten

Rede Dompropst Dr. Hans Müllejans

Zur Eröffnung der Ausstellung am 29. April 2001

Bei der Ausstellungseröffnung dankt Christoph Stender einem der Sponsoren, Walter Wiese. Foto: Monika Cäter

Als sozusagen Hausherr des Aachener Domes, und dazu gehört ja auch die Schatzkammer, möchte ich Sie herzlich begrüßen.

Nur wenige Wochen nach dem Ende der sehr erfolgreichen Ausstellung „Federstrich – Liturgische Handschriften der ehemaligen Stiftsbibliothek“ eröffnen wir am Sonntag eine weitere, ebenso einzigartige Ausstellung, nämlich „Schatzansichten – Entfesselnde Wortschätze“ von Christoph Stender. War es bei „Federstrich“ der Versuch, einen Teil der ehemaligen Stiftsbibliothek zu rekonstruieren, so sind wir jetzt gewissermaßen einen Schritt weiter gegangen: Nicht mehr Bücher sondern Worte sind in den nächsten zwei Monaten in der Schatzkammer ausgestellt. Worte, die wie Kunstwerke präsentiert werden – Worte, die Kunstwerke sind – „Wortschätze“!

Der Künstler, ihr Autor, Christoph Stender, ist als Aachener Hochschulpfarrer und Autor bekannt. Seit vielen Jahren verbindet ihn eine tiefe Liebe mit dem Aachener Dom und seinem Schatz. So wie Pfarrer Stender den Dom und den Schatz für sich zum Sprechen zu bringen suchte, suchte er ihn für andere zur Sprache zu bringen: „Entfesselnde“ Wortschätze wollte er schaffen, Worte, die letztlich dem Schatz das Wort geben, indem sie ihn aus den Fesseln unserer vertrauten Seh- und Denkkonventionen freigeben für neue Begegnungsmöglichkeiten.

Stenders Wortschätze geben letztlich Dom und Schatz das Wort: Dom und Schatz reden von Gott und Mensch und der Beziehung, die sie zueinander haben, hier und jetzt – und das seit Jahrhunderten.

Vielleicht ist es für den ein oder anderen oder sogar viele unserer Besucher im Wortsinn „not-wendig“, daß einmal einer wie Christoph Stender seinen ganz persönlichen Blick, seine ganz persönliche Beziehung, mitteilt. Wir müssen nicht seinen Blick teilen, aber wir müssen unseren finden!

Ausgestellte Worte, ausgestellte Schätze – die Ausstellung der Worte wird ein Ende haben, denn sie sind nicht der Domschatz. Die Schatzkammer wird dann in gewissem Sinne wieder offen sein für Ihre Worte, meine Worte, wie sie es für Christoph Stenders Worte war und ist.

Darum freue ich mich ganz besonders, Ihnen heute auch ein Buch an’s Herz legen zu können, in dem auf andere, beeindruckende Weise weiterlebt, was in der Schatzkammer nur zu einem Teil und nur für eine Zeit präsent ist: Dom und Domschatz, biblische Texte und Christoph Stenders Wortschätze. Ein Buch, daß erfreut und verunsichert, bestätigt und irritiert und unversehends eine sehr lebendige Beziehung zwischen Leser, Dom und Schatz zustande bringt.

Mein Dank gilt zuallererst Christoph Stender selbst, nicht nur für die Mühe und Arbeit sondern auch und nicht zuletzt für seine große Offenheit. Wer sich so verschenkt, soviel „preisgibt“, kann das nur um den Preis einer gewissen Schutzlosigkeit und Verwundbarkeit. Wenn wir von Kunst sprechen, dann dürfen wir nicht nur vom Inhalt, sondern dann müssen wir auch von der Form sprechen, denn sie ist die Aussage des Inhaltes. Daß Christoph Stenders Worte sich in der Ausstellung und im Buch in überzeugender und ansprechender Weise als Schätze präsentieren, verdanken wir Manuela und Nikos Geropanagiotis und allen beteiligten Mitarbeitern in der Firma mecca neue medien sowie unserem Fotografen Pit Siebigs.

Ausstellung und Buch entstanden in einer nun schon bewährten Kooperation zwischen dem Domkapitel und der Katholischen Hochschulgemeinde Aachen, für die ich allen Beteiligten danke.

Mein besonders herzlicher Dank gilt jenen Menschen, die unser gemeinsames Projekt in der jetzigen Form erst möglich gemacht haben, den Sponsoren. Stellvertretend nennen darf ich Herrn Walter Wiese und Herrn Lambert Schlun, denen, wie ich weiß, Christoph Stenders Projekt ein Herzensanliegen war und ist. Möge die Ausstellung und das Buch, das Sie nun in Händen halten, Ihnen ein angemessenerer Dank sein, als Worte es sein können.

Für die Ausstellung wünsche ich uns eine Vielzahl von Besuchern, darunter vor allen Dingen jene, denen der Aachener Dom und sein Schatz bislang „fremd“ blieben. Christoph Stenders Buch und Ausstellung sind eine weit geöffnete Tür.

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