Bei näherem Hinschauen
ist ein Felsengrab zu sehen,
im Hintergrund,
fast wie ein dunkles Loch,
das verschwindet
durch eine Figur hindurch,
die lichtbetont das Bild belichtet
und so zum Fordergrund wird,
die Gewissheit des Betrachters durchschreitend
der Tod sei mit der Wirklichkeit belegbar.
Bei näherem Hinschauen
lässt diese Bild den Tod durch sich hindurch,
Konturen versuchen loszulassen
was ehedem nicht haltbar ist,
diffuses Licht tanzt auf der Leinwand
und eine verwirrende Farbgebung
lassen einen Augenblick nach dem Künstler fragen,
bis auch der in einem Bild verbleicht,
und diese „eine Frage“ keiner mehr stellt:
„Was er uns wohl sagen will?“
Bei näherem Hinschauen
durchschauen unsere Bilder uns selbst,
die wir im Bilde das Bild vergehen lassen müssen,
um jener Bildlosigkeit zu trauen
in der all unsere Bilder entstehen,
vor denen wir uns immer wieder aufstellen
um die große Kunst zu bewundern,
in oft zu kleinen Museen,
um des Bildes Dahinter zu erahnen
oder kulturell wertvoll uns von Bildern
auch weiterhin täuschen lassen zu wollen.
Kürzlich war ich wieder im Museum,
um das Bild zu sehen,
doch es war abgehängt.
Jetzt wurde ein Stillleben dort gezeigt,
Tizian`s Zitronen,
und mir lief das Wasser im Munde zusammen!