Wir haben nun schon eine über 2000-jährige Geschichte hinter uns gelassen, den Berg der Seligpreisungen wieder hinunterzugehen. Und vieler dieser Schritte sind auch heute noch gedankenversunken:
Selig …
Selig sind die, die …!
Anders: Zukunft haben die, die …!
Oder so: Auf der besseren Seite stehen die, die …!
Möglich auch: Die, die so sind, haben gewonnen!
Seligkeit:
Eine Versicherung „Sicher plus“.
Eine Versicherungspolice nur für Tüchtige. Die besondere Vorruhestandsregelung in Sachen Ewigkeit. Ausweis zum schmerzfreien Übergang vom Hier ins Irgendwo.
Oder: Selig der, der die andere Kategorie bedient und so nicht ganz normal ist! Kann das sein, dass vielleicht selig der ist, der anders ist. Selig ist ja nicht der, der wie alle ist, dann wären ja alle selig, und das bedürfte wohl nicht der besonderen Erwähnung.
Der heilige Franziskus – genauer, was die Geschichtsschreibung von ihm noch übrig gelassen hat – war wohl doch einer, der (etwas) anders war.
Von ihm wird nämlich erzählt:
Ein Bruder kam zu ihm und bat darum, ein Psalmenbuch besitzen zu dürfen. Franziskus bedachte die Bitte und deren Folgen und gab dem Anliegen mit der Begründung nicht statt: „Wenn du dann ein Psalterium besitzen wirst, dann willst du auch irgendwann ein Brevier haben. Und wenn du dann ein Brevier dein Eigen nennst, dann möchtest du auch bald auf einem Lehrstuhl sitzen. Und dann verhälst du dich schnell wie ein Prälat, der den Bruder befehligt: „Bringe mir mein Brevier hierher zu mir!“
Vermutung:
Können selig auch jene sein, die Zusammenhänge ans Licht bringen und deren mögliche Gefahren aufdecken. Selig wäre demzufolge der, der den „Normalen“ unangenehm wird. Aber das ist doch sicherlich irgendwie unlogisch, sagt da jeder Normale. Und die Kirchengeschichte gibt denen fast immer recht, fast!