Gerufen und verschenkt! Oder eher gerufen und versenkt? Denn so empfinden sich heute oft jene, die in unseren Gemeinden ein Amt bekleiden oder eine besondere Aufgabe übernommen haben.
Sie wollten mitmachen, Einsatz zeigen, Schluss machen mit nur reden, eben anpacken und mitdenken. Sie fühlten sich berufen und oft wurden sie auch gerufen. Als sie dann aber da waren, beschlich sie die eher undifferenzierte Unsicherheit, nicht wirklich gewollt zu werden.
Oft nur verborgen, aber Realität ist in der Tat, dass manchem Gemeindeglied jene nun mal nicht in den Kram passen, die sich exponieren, diese Engagierten.
Da wird kritisiert: Die da ist zu fraulich oder auch nicht, der zu priesterlich oder auch nicht, andere zu engagiert oder auch nicht, die wollen ja nur gesehen werden, der da hat doch auch nicht mehr Ahnung als man selbst, die wollen was Besseres sein, und so weiter.
Aber trotzdem, irgendwie machen die alle noch viel zu wenig, also noch ’ne Verantwortung drauf.
Gerufen und verschenkt! Da verschenken Menschen Zeit, Ideen, Einsatz, Begabung, Eigenart, Langsamkeit, Kompliziertheit, Liebenswürdigkeit, Beschränktheit, Schusseligkeit, Freundlichkeit, Verlässlichkeit … Und so machen Menschen in ihren Gemeinden von sich etwas zum Geschenk, bitteschön!
Dumm allerdings nur, dass bei Missgefallen solche Geschenke nicht so lange versteckt werden können, bis wieder irgendwo eine soziale Tombola um „Geschenke“ bittet, bei der man dann „unpassende“ Präsente entsorgen kann.
Bedeutet das dann etwa auch mal, als Gemeinde ein Geschenk unter vielen nur aushalten zu sollen?
Oder sollten Gemeinden nicht doch besser auf Nummer sicher gehen und sich zur geschenkfreien Zone erklären?
Vielleicht würde das ja dann auch mal so manchem nicht verschenktem Geschenk besser bekommen. Und gute Nacht, liebe Gemeinde.