Er wuchs auf in zwei Welten, empfand beide aber als eine Welt, als seine Heimat. Denn die Eltern verkörperten je die christliche und die muslimische Welt. Seine Eltern passten zusammen und diese zwei Welten so auch. „Nein, das habe ich mir nicht eingebildet“, sagt er im Rückblick. „Die Herzlichkeit meiner Eltern, ihre Weitsicht und ihre gegenseitige Wertschätzung ließen beide Welten selbstverständlich sein, auch wenn meine Eltern ihre Liebe füreinander verloren haben und sie nun geschieden leben.“
Im Studium pflegte er gefühlvoll seine beiden Welten weiter und besuchte freitags die Moschee und am Sonntag ging er in den katholischen Gottesdienst.
Doch dann geschah es an einem ganz normalen Tag. Unerwartet blühte ein Gedanke in ihm auf: „Ich möchte ganz dazugehören!“ Ali hat Pech: schwarze Haare, einen dunklen Teint und starken Bartwuchs. Er meint, ein längerer Bart würde ihm gut stehen, aber mehr als einen Fünf-Tage-Bart trägt er nicht mehr, die Leute schauen einfach komisch, so seine Erfahrung.
Ganz dazuzugehören bedeutet: sich entscheiden wollen. Das ist ihm klargeworden. Aber die Vergangenheit seiner „zweier Welten“ würde er nie verleugnen, geringschätzen oder relativieren. Sie waren das Fundament, um sich zu entscheiden, und er hat sich „f ü r etwas entschieden, aber nicht g e g e n etwas“. Das geht? Ali meint, das geht!
Warum er sich so entschieden hat, diese Frage stellte er im Gespräch selber, um sie dann auch gleich zu beantworten: „Weil ich angenommen wurde. Die sind für mich da ohne Wenn und Aber. Jetzt möchte ich auch etwas zurückgeben, das ist mein Schatz.“ Zugegeben, sein Schatz hält dem Vergleich mit Himmelreich und Perle nicht stand, und spektakulär ist die Geschichte auch nicht. Ali hat einfach seine Perle unter Christen gefunden, sie aufgehoben und seitdem hat er einen Taufnamen, Damian! Schön, dass es in unseren Reihen noch Perlen gibt.