Auf Lippen geschaut:
mal wulstiges Rot,
unablässig in Bewegung;
auf Lippen geschaut:
mal Druckerschwarz,
in jeder Hand.
Lippen pressen
Wortgetöse,
Wortmüllberg,
Worterbrochenes
schamlos aus,
schleimig und behauptend,
schleichend durch Ohr wie
Auge,
und sitzen dann einfach
da bei mir.
Mein Ohr und Auge wollen
nicht mehr fressen,
mein Hirn nicht würgen
zu vergessen.
Worterbrochenes –
bin dich satt!
Mag ein Wort Aug‘ und Ohr
frech streicheln,
voller Klarheit, Sinn und
Klang,
das in meinem Magen
wohlig weidet
und satt ins Herze dann
gelangt.
Suche Lippen, die Worte
wagen,
mein Denken formen und
mit eigenen Händen
meiner Lippen Worte tragen.